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Eusebius Wirdeier (* 1950 in Dormagen) ist ein deutscher Fotograf, Grafiker, Bildhauer und Herausgeber.

Eusebius Wirdeier, 2011
Eusebius Wirdeier, 2011

In seinen Fotografien konzentriert er sich auf Themen aus dem Rheinland. Er veröffentlichte dokumentarische Serien zu den rheinischen Tagebaugebieten um Garzweiler, dem Abriss der Josef-Haubrich-Kunsthalle, dem Bau der Nord-Süd-Stadtbahn oder den Überresten des zerstörten Stadtarchivs. Zwei Fotobücher über Kölner Viertel kamen seit 2014 dazu. Außer in regelmäßigen Einzel- und Gruppenausstellungen sind seine Arbeiten im Museum Ludwig, dem Kölnischen Stadtmuseum, dem LVR-Landesmuseum Bonn und anderen Museen und privaten Sammlungen vertreten.


Leben und Werk


Eusebius Wirdeier: Demonstration zur Stollwerckbesetzung in Köln, 20. Mai 1980
Eusebius Wirdeier: Demonstration zur Stollwerckbesetzung in Köln, 20. Mai 1980
Eusebius Wirdeier: Vorbereitung der Baustelle beim Bau der Nord-Süd-Stadtbahn in Köln, 12. Februar 2005
Eusebius Wirdeier: Vorbereitung der Baustelle beim Bau der Nord-Süd-Stadtbahn in Köln, 12. Februar 2005

Wirdeier wurde 1950 in Dormagen geboren und studierte seit 1967 an den Kölner Werkschulen (TH Köln Fachbereich Kunst und Design). Seit 1968 hatte er erste Einzel- und Gruppenausstellungen mit Zeichnungen, Objekten und Installationen und begann seine fotografische Arbeit. Von 1970 bis 1973 schloss sich ein Studium der Bildhauerei bei Anton Berger an. In den 70er und 80er Jahren beteiligte er sich an zahlreichen Projekten im Bereich Theater (Der wahre Anton, zusammen mit Richard Rogler und Heinrich Pachl) sowie Buchprojekten. Außerdem entwickelte er ab Herbst 1969 zusammen mit Rolf Henke, Tita Gaehme, Dorothee Joachim und Jens Hagen in Köln die erfolgreiche Underground-Zeitschrift Ana & Bela, die als „kölnisches Volksblatt“ ein Vorläufer der späteren alternativen Stadtzeitungen Kölner Volksblatt und StadtRevue wurde.

Als freier Künstler, Herausgeber und Buchgestalter gestaltete Wirdeier 1990 die Bücher kölsch? – Heimatphotographie sowie 1991 Trotzdem Alaaf! – Kölner Rosenmontag zum Golfkrieg, jeweils in Verbindung mit einer Ausstellung. 1994 wurde er in die Deutsche Gesellschaft für Photographie berufen.

Von 2001 bis 2004 hatte Wirdeier einen Lehrauftrag für „Fotografie in der Architektur“ am Fachbereich Architektur, Design, Kunst der Bergischen Universität Wuppertal.

Gemeinsam mit Wolfgang Niedecken realisierte Wirdeier mehrere Buchprojekte, darunter 1996 den Bildtextband noh un noh – Texte und Fotografien aus Köln und 2003 den Titel Viel passiert (mit Wim Wenders). Zusammen mit Barbara Räderscheidt gab er von 2009 bis 2015 sechs Ausgaben des Periodikums Freio heraus.[1][2]

Eine Fotoausstellung im Kölnischen Stadtmuseum 2009 bis 2010 zeigte Wirdeiers Arbeiten unter dem Motto Köln wie es ist parallel zu den Vorkriegsfotografien von August Sander (Köln wie es war).

In Zusammenarbeit mit dem Köln-Sülzer Kinderheim und anlässlich der Aufgabe des Kinderheimgeländes am Sülzgürtel entwickelte Wirdeier 2012 eine Ausstellung zur Geschichte der Einrichtung, die als Wanderausstellung an verschiedenen Orten innerhalb Kölns gezeigt wurde. Parallel gestaltete und fotografierte er den Ausstellungskatalog Geschichte(n) des Sülzer Kinderheims 1917–2012. Vom Kölner Waisenhaus zu Ki d S.[3]

Im Rahmen des LVR-Themenjahrs 1914 – Mitten in Europa. Das Rheinland und der Erste Weltkrieg kuratierte Wirdeier die Doppelausstellung Moderne Weltkrieg Irrenhaus, die sich mit Psychiatrie und Kunst vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg auseinandersetzte.[4]

Mit seinen Fotobüchern Ursula + Jean (2014) sowie Severin renoviert (2017), für die er die Sanierung der romanischen Kirche St. Severin anderthalb Jahre begleitete, legte Wirdeier erneut einen Schwerpunkt auf fotografische Langzeitdokumentationen. 2019 wurde er für sein fotografisches Werk insbesondere im Severinsviertel mit dem Severins-Bürgerpreis ausgezeichnet.[5]

Eusebius Wirdeier lebt und arbeitet in Köln.

Verleihung des Severins-Bürgerpreises 2019 an Eusebius Wirdeier durch Vereinsvorsitzende Ursula Jünger
Verleihung des Severins-Bürgerpreises 2019 an Eusebius Wirdeier durch Vereinsvorsitzende Ursula Jünger

Buchveröffentlichungen



Als Herausgeber



Einzelausstellungen



Als Kurator



Auszeichnungen




Commons: Eusebius Wirdeier – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise


  1. Freio. (Nicht mehr online verfügbar.) In: freio-verlag.de. Archiviert vom Original am 5. Oktober 2016; abgerufen am 4. Juni 2022.
  2. Freio. Freio-Verl, Köln 2009 (dnb.de [abgerufen am 4. Juni 2022]).
  3. Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Vom Kölner Waisenhaus zu KidS. Kinderheime verlängern Ausstellung über eigene Geschichte 16. Juli 2013, abgerufen am 2. Dezember 2014.
  4. Moderne. Weltkrieg. Irrenhaus. Website zur Ausstellung, abgerufen am 2. Dezember 2014.
  5. Meine Südstadt: Severinsbürgerpreis für Fotograf Eusebius Wirdeier. 13. September 2019, abgerufen am 14. September 2019 (deutsch).
  6. Eusebius Wirdeier: Fünf Kathedralen in Nordrhein-Westfalen: ein Fotoheft. Katholisches Büro Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 2020 (d-nb.info [abgerufen am 6. April 2021]).
Personendaten
NAME Wirdeier, Eusebius
KURZBESCHREIBUNG deutscher Fotograf, Grafiker, Bildhauer und Herausgeber
GEBURTSDATUM 1950
GEBURTSORT Dormagen



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