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Lukas Ferdinand Schlöth (* 25. Januar 1818 in Basel; † 2. August 1891 in Lutzenberg AR; bestattet in Thal SG; heimatberechtigt in Basel) war ein Schweizer Bildhauer des Spätklassizismus.

Ferdinand Schlöth
Ferdinand Schlöth
Ferdinand Schlöth: Ganymed, 1859
Ferdinand Schlöth: Ganymed, 1859
Winkelrieddenkmal auf dem Dorfplatz in Stans, aufgestellt 1865
Winkelrieddenkmal auf dem Dorfplatz in Stans, aufgestellt 1865
St. Jakobsdenkmal in Basel, 1871
St. Jakobsdenkmal in Basel, 1871
Denkmal für die Schlacht bei St. Jakob an der Birs
Denkmal für die Schlacht bei St. Jakob an der Birs
Basilisk seit 2008 beim Tierpark Lange Erlen, entworfen 1879, gegossen 1880
Basilisk seit 2008 beim Tierpark Lange Erlen, entworfen 1879, gegossen 1880

Leben


Lukas Ferdinand Schlöth wuchs als Sohn des aus Berlin stammenden Schlossers Heinrich Ludwig Schlöth in Basel auf. Er absolvierte zuerst eine Schlosserlehre bei seinem Vater und war mehrere Jahre in dessen Werkstatt tätig. Nach dem Tod des Vaters 1839 führte er zunächst die Werkstatt gemeinsam mit dem älteren Bruder Friedrich Ludwig Schlöth weiter. Daneben nahm er Zeichenunterricht bei Hieronymus Hess und besuchte die Modellierklasse des Bildhauers Johann Heinrich Neustück. Ab 1843 liess er sich in Rom zum Bildhauer ausbilden. Zu seinen Lehrern gehörte wohl der Landsmann Heinrich Maximilian Imhof, zu dem das Verhältnis später in eine gehässige Rivalität umschlug.[1] 1847 eröffnete er dort ein eigenes Atelier. 1874 heiratete er die vermögende Witwe Emma Müller-Gengenbach und kehrte in die Schweiz zurück. Danach lebte und arbeitete er abwechslungsweise in Basel und in Lutzenberg (Kanton Appenzell Ausserrhoden).


Werk


Aus einem Wettbewerb für ein Winkelried-Denkmal in Stans ging er 1855 siegreich hervor. Dessen Einweihung 1865 machte Schlöth zu einem der renommiertesten Bildhauer der Schweiz. Es folgte das ebenso heroische Denkmal für die Schlacht bei St. Jakob an der Birs in Basel (1872 eingeweiht)[2][3]. Ferdinand Schlöth setzte mit diesen beiden Monumenten neue Massstäbe in der Kategorie des politischen Denkmals, wenn auch seine Lösungen fast ohne direkte Nachfolge blieben. 1873 gewann er zudem den Wettbewerb für das Tegetthoff-Denkmal in Wien, doch wurde sein Entwurf nicht ausgeführt, ebenso seine preisgekrönten Entwürfe für das Zwingli-Denkmal vor der Wasserkirche in Zürich. Neben Denkmälern schuf Schlöth vor allem Rundplastiken und Reliefs mit mythologischer, biblischer oder allegorischer Thematik sowie zahlreiche Bildnisbüsten, darunter einen ganzen Zyklus von Gelehrtenbüsten für das Museum in Basel (fertiggestellt 1876). 1870 wurde der Solothurner Richard Kissling sein bekanntester Schüler. Ein weiterer Schüler von Schlöth in Rom war Baptist Hörbst. In den 1850er-Jahren beeinflusste Schlöth zudem den jungen Reinhold Begas. Zu seinen späten Schülern gehörte auch sein Neffe Achilles Schlöth.

Schlöths Werk war geprägt vom Spätklassizismus in der Nachfolge Bertel Thorvaldsens, nahm aber auch Anregungen von neueren Strömungen in der abendländischen Plastik (Realismus, Neobarock) in sich auf. Fast alle seine Werke sind aus weissem Carrara-Marmor gefertigt und zeigen eine für die Thorvaldsen-Schule charakteristische subtile, differenzierte Oberflächenbehandlung. Bei einzelnen ohne Auftrag geschaffenen Arbeiten ging Schlöth über die Geschmacksgrenzen des Klassizismus hinaus, etwa beim sinnlich-expressiven Relief Mänade und Pan von 1853 (heute im Schweizerischen Nationalmuseum) oder bei einem 1883 modellierten, nicht erhaltenen Faun, den Schlöth um ein aus Rom mitgebrachtes Horn, ein «objet trouvé», herum formte.


Werke (Auswahl)



Ausstellungen



Literatur



Einzelnachweise


  1. Stefan Hess, Tomas Lochman (Hrsg.): Klassische Schönheit und vaterländisches Heldentum. Der Basler Bildhauer Ferdinand Schlöth (1818–1891). Basel 2004, S. 26 und S. 47.
  2. Altbasel: St. Jakobs Denkmal. Abgerufen am 17. Juli 2019.
  3. Basler Bauten: St. Jakobsdenkmal. Abgerufen am 12. Oktober 2019.
  4. Online-Sammlungskatalog des Historischen Museums Basel@1@2Vorlage:Toter Link/www.hmb.ch (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ; Luzia Knobel: Martin Burckhardt-His. In: Gemeinde Lexikon Riehen.
  5. Website des Historischen Museums Basel, Haus zum Kirschgarten
  6. Online-Sammlungskatalog des Kunstmuseums Basel
  7. Online-Sammlungskatalog des Kunstmuseums Basel
  8. Martinsskulptur. In: altbasel. Abgerufen am 28. Mai 2019.
  9. Online-Sammlungskatalog des Kunstmuseums Basel
  10. Basler Chronik, 13. März 1892


Commons: Ferdinand Schlöth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAME Schlöth, Ferdinand
ALTERNATIVNAMEN Schlöth, Lukas Ferdinand (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG Schweizer Bildhauer des Spätklassizismus
GEBURTSDATUM 25. Januar 1818
GEBURTSORT Basel
STERBEDATUM 2. August 1891
STERBEORT Lutzenberg AR



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