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Friedrich Bernhard Henkel (* 26. Juli 1936 in Zella/Rhön) ist ein deutscher Bildhauer und Grafiker.

Friedrich B. Henkel, 2015
Friedrich B. Henkel, 2015

Leben


Friedrich Henkel ist das einzige Kind des Ehepaars Karl und Maria Henkel. Der Vater arbeitete als Prokurist in einem der Holzschnitzerbetriebe der Rhön, die Mutter war Hausfrau. Nach der Grundschule im Heimatort absolvierte er ab 1950 eine zweijährige Holzbildhauerlehre bei seinem Großonkel, dem Bildhauer Nikolaus Gille in Kirstingshof/Rhön. Ein Jahr lang setzte Henkel seine Ausbildung an der Fachgrundschule für Holzbildhauer in Empfertshausen/Rhön fort, die er 1953 mit der Facharbeiterprüfung als Holzbildhauer abschloss. Er studierte von 1953 bis 1956 an der Fachschule für angewandte Kunst Leipzig in der Abteilung Plastik und von 1956 bis 1958 an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee bei Theo Balden und Waldemar Grzimek, Abteilung Plastik. Wegen finanzieller Schwierigkeiten brach Henkel das Studium ab. Als Sohn eines Angestellten erhielt er nur ein reduziertes Stipendium.

Im Jahr 1958 heiratete er die Berliner Fotografin Dorothea Rudszeck (* 1937). Die beiden haben drei Kinder: einen 1958 geborenen Sohn und zwei Töchter, 1959 und 1964 geboren.

Von 1958 bis 1959 war Henkel Mitarbeiter im Atelier von Waldemar Grzimek, als Künstler trat er fortan unter seinem Namen Friedrich B. Henkel auf. In Berlin wohnte die Familie in der Wisbyer Straße 113 im damaligen Stadtbezirk Prenzlauer Berg.[1]

Denkmal für die Toten des KZ Sachsenhausen
Denkmal für die Toten des KZ Sachsenhausen

Er arbeitete unter anderem mit an der Realisierung der Denkmal-Gruppe für das ehemalige KZ Sachsenhausen. In dieser Zeit lernte Henkel bei einem Besuch in Grzimeks Atelier die Bildhauer Richard Scheibe und Gerhard Marcks kennen. Mit Marcks ergab sich schnell ein Kontakt und ein langjähriger Briefwechsel. Marcks machte später auch Atelierbesuche bei Henkel in Berlin. Marcks ermutigte Henkel, unterstützte und beriet ihn. Der Briefwechsel wurde teilweise publiziert.

Von 1960 bis 1965 war Henkel als Architekt im Filmstudio Babelsberg beschäftigt. In der Freizeit entstanden selbst gewählte bildhauerische Werke. Mit diesen Arbeiten bewarb er sich an der Akademie der Künste in Berlin als Meisterschüler und wurde aufgenommen. 1966 begann das Meisterschülerstudium bei Fritz Cremer, das Henkel 1969 abschloss. 1969 folgte eine einjährige Assistenz an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, Abteilung Plastik. Ab 1970 war Henkel freischaffend als Bildhauer und Grafiker in Berlin tätig. Von 1975 bis 1994 verwirklichte er in einem großen Atelier in Berlin-Niederschönhausen verschiedene Projekte.

Von 1978 bis 1980 hatte Henkel einen Lehrauftrag an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, Abteilung Plastik. Im Jahr 1980 errichtete er sich in Biesenthal/Mark Brandenburg ein kleines Atelier. Seitdem arbeitet er dort im Sommer vor allem am Stein.

Einige Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung, 2004 zog er von Berlin nach Bernau bei Berlin um, wo er seither lebt. Henkel ist gleichzeitig als Bildhauer, Zeichner und Grafiker tätig. Reisen führten ihn vor und nach der Wende in viele europäische und einige nordafrikanische Länder.


Selbstreflexion


Friedrich B. Henkel schrieb 1995:[2] „Bildhauer sein bedeutet: Widerstand leisten gegen das Material, das Flüchtige, die Tradition, die Dummheit. Der Bildhauer ist kein Träumer, kein Mystiker. Er ist Arbeiter, Handwerker, Formschöpfer, Verteidiger von Form und Raum. Mir geht es um die Verdichtung der Form, die – in der Wirklichkeit wurzelnd – ein autonomes Gebilde ist. Im glücklichen Fall entsteht im Werk eine Verschmelzung der Bilderfahrung zur Metapher.“


Rezeption seiner Werke


Obwohl Henkel in der DDR erfolgreich arbeiten konnte, erfuhren seine konstruktivistischen abstrakten Figuren und Reliefs wenig staatliche Anerkennung. Sammler schätzten seine Werke dagegen sehr und ordneten sie dem klassischen Darstellungsstil zu, sie galten als zeitlos modern. Überwiegend arbeitete Friedrich B. Henkel seine Skulpturen aus Stein wie Marmor, Alabaster oder Kalkstein. Sein deutliches Anliegen war und ist die Verbindung von Kunst mit Natur. Dafür sucht und findet er eine typische Bildsprache im Spannungsfeld von Gewachsenem und Gebautem, von Organik und Konstruktion. Kunstkritiker formulieren, Henkel nutze für seine Darstellungen die skulpturalen Prinzipien Volumen, Raum, Licht und treibe sie weiter.[3]


Henkels bildhauerische Arbeiten im öffentlichen Raum (Auswahl)


Vegetative Landschaft, Berlin
Vegetative Landschaft, Berlin
Poly­tech­nisches Wissen, Berlin
Poly­tech­nisches Wissen, Berlin

Einzelausstellungen (Auswahl)



Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)



Auszeichnungen



Literatur (Auswahl)



Literatur




Commons: Friedrich B. Henkel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Henkel. In: Fernsprechbuch für die Hauptstadt der DDR, 1963, S. 113. „Henkel, Friedrich-B., Architekt und Bildhauer“.
  2. Newsletter der Kunsthandlung Dr. Wilfried Karger vom 30. Juni 2021.
  3. Ingeborg Ruthe: Behauer des Steins. In: Berliner Zeitung, 26. Juli 2021, S. 15.
  4. Zentralbuchhandlung Galerie. worldcat.org; abgerufen am 29. Juli 2021.
Personendaten
NAME Henkel, Friedrich B.
ALTERNATIVNAMEN Henkel, Friedrich Bernhard (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer und Grafiker
GEBURTSDATUM 26. Juli 1936
GEBURTSORT Zella/Rhön



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