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Fritz Schwerdt (* 2. Juni 1901 in Pforzheim; † 19. Mai 1970 in Aachen) war ein deutscher Kirchengoldschmied.


Leben


Faltenkelch, 1956
Faltenkelch, 1956

Fritz Schwerdt absolvierte in den Jahren 1917–1918 zunächst eine Ausbildung zum Emailleur. Dem schloss sich eine mehrjährige Tätigkeit als angestellter Email-Maler an. Anfang der 1920er Jahre besuchte Schwerdt die Badische Kunstgewerbeschule Pforzheim sowie die Goldschmiedeschule Pforzheim. Nach einer zweijährigen Tätigkeit als Emailleur und Zeichner in der Werkstatt des Aachener Goldschmieds Bernhard Witte entschied er sich für die Kirchengoldschmiedekunst.

Von 1929 bis 1933 besuchte Fritz Schwerdt die von Rudolf Schwarz geleitete Kunstgewerbeschule Aachen[1]. Als Mitglied der von Schwarz propagierten „Werkgemeinschaft“ entwarf und fertigte Schwerdt zahlreiche bahnbrechende Arbeiten; herausragend die beiden Ewiglichtleuchter, das kleine Kruzifix, die Altarleuchter und der Kelch mit dem Bergkristallnodus für die Fronleichnamskirche Aachen.[2]

1933 arbeitete Schwerdt als Mitarbeiter der Professoren Rudolf Schwarz, Hans Schwippert (beide Architektur), Anton Wendling (Glasmalerei) sowie Anton Schickel (Goldschmiedekunst). Aus dieser Schaffensperiode stammen u. a. die sakrale Ausstattung der Kapelle St. Albertus Magnus in Leversbach und das Ewiglicht für die Kapelle der Burg Rothenfels.

Nach der 1934 erfolgten Auflösung der Kunstgewerbeschule durch die Nationalsozialisten widmete sich Fritz Schwerdt als selbstständiger Goldschmiedemeister ausschließlich der Gestaltung liturgischen Geräts. Zusammen mit ehemaligen Lehrern und Schülern der Aachener Kunstgewerbeschule führte er den Schwarz’schen „Werkhüttengedanken“ in Aachen fort. Herausragendes Ergebnis dieser Zusammenarbeit war „Der Deutsche St. Michael-Altar“ (im „Pavillon Catholique Pontifical“) auf der Pariser Weltausstellung von 1937.[3]

(Lebens-)Baummonstranz, 1947
(Lebens-)Baummonstranz, 1947

Nach dem Krieg fertigte Fritz Schwerdt für zahlreiche Kirchen in Deutschland Liturgiegeräte. Oberstes Prinzip der Entwürfe war „geometrische Vereinfachung“ und „Sichtbarmachung der Montage“.[4] Bedeutende Arbeiten aus dieser Zeit waren die „Baummonstranz“ des St. Marien-Krankenhauses in Ratingen, die „Engelsmonstranz“ von St. Martin in Aachen, der „Faltenkelch“ oder das Tabernakel von St. Laurentius in München.

1958 gründete Fritz Schwerdt zusammen mit seinem Mitarbeiter, Hubertus Förster (1929–2020), die Goldschmiede-Werkstatt „Schwerdt – Förster“, die bis 1969 bestand. In dieser Zeit entstanden die Ausstattung der Tholeyer Benediktinerabtei St. Mauritius, das Tabernakel und das Vortragekreuz in der Berliner Sankt-Hedwigs-Kathedrale und wichtige, grundsätzlich neue Arbeiten wie die „Scheibenmonstranzen“ und die „Stelen-Tabernakel“.

Fritz Schwerdt starb am 19. Mai 1970 in Aachen.


Werke (Auswahl)


Für die 40 Jahre seines Wirkens sind in über 120 Kirchen allein in Deutschland liturgische Geräte dokumentiert (ab 1958 aus der Werkstattgemeinschaft Schwerdt – Förster):


Ausstellungen (Auswahl)



Literatur (Auswahl)





Einzelnachweise


  1. Kunstgewerbeschule Aachen (Hrsg.): Neues Kultgerät. Werkklassen Wilhelm Giesbert und Anton Schickel. Aachen o. J. [1932].
  2. August Brecher: Eine junge Pfarre im Aachener Ostviertel – Die Pfarre St. Fronleichnam 1930–1996., S. 33ff. einhard verlag, Aachen 1997. ISBN 3-930701-26-X.
  3. Kunst-Dienst Berlin: Der Deutsche St. Michael-Altar. Wilhelm Limpert, Berlin 1937.
  4. Adam C. Oellers: Sakrale Kunst – Sakrale Goldschmiedekunst der 30er Jahre aus der Kunstgewerbeschule Aachen. In: Deutsche Goldschmiedezeitung. Nr. 12/1980, S. 29. Rühle-Diebener-Verlag, Stuttgart 1980.
Personendaten
NAME Schwerdt, Fritz
KURZBESCHREIBUNG deutscher Kirchengoldschmied
GEBURTSDATUM 2. Juni 1901
GEBURTSORT Pforzheim
STERBEDATUM 19. Mai 1970
STERBEORT Aachen



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