Das städtische Suermondt-Ludwig-Museum wurde 1883 vom Museumsverein Aachen als Suermondt-Museum gegründet. Es erhielt seinen Namen nach dem ersten großen Stifter, dem Stahlunternehmer, Bankier und Kunstmäzen Barthold Suermondt.
![]() Suermondt-Ludwig-Museum (2005) | |
Daten | |
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Ort | Aachen |
Art |
Kunstmuseum
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Architekt | Eduard Linse |
Betreiber |
Stadt Aachen
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Leitung | |
Website | |
ISIL | DE-MUS-000713 |
Ab 1883 befand sich die Sammlung Suermondts im Museum in der Comphausbadstraße 11, wo im November 1900 auch ein erstes öffentliches Lesezimmer eingerichtet wurde.[1] Durch das stetige Anwachsen der Sammlung wurden größere Räumlichkeiten erforderlich.
Seit 1901 befindet sich das Museum im Stadtpalais Villa Cassalette, es wurde bei einer öffentlichen Versteigerung durch die Stadt Aachen 1898 erworben. Dieses Gebäude in der Wilhelmstraße wurde 1883–1888 von dem Aachener Architekten Eduard Linse für Eduard Cassalette, einen Enkel des Gründers der Aachener Kratzenfabrik Cassalette, Peter Joseph Cassalette, erbaut. Die Fassade im historistischen Stil des Neumanierismus orientiert sich an der Biblioteca Marciana in Venedig. Noch im Jahr 1898 wurde die Villa Cassalette im Inneren den Bedürfnissen eines Museums angepasst, dabei wurden einige Zwischenwände entfernt und neue Durchgänge geschaffen, vor allem wurde aber die Goldtapete verkleidet, um einen neutralen Hintergrund für die ausgestellten Gemälde zu bekommen.
Im Jahr 1901 wurde das Gebäude durch einen zweigeschossigen Trakt mit Oberlichtsälen in Richtung Martin-Luther-Straße erweitert. Dafür wurden die Küche und der Wintergarten entfernt und an deren Stelle ein neobarockes Treppenhaus errichtet. Am 26. November 1901 zog das Städtische Suermondt-Museum in das Gebäude ein.
In den Jahren 1928 bis 1930 wurde ein zweiter Erweiterungsbau realisiert: An der Martin-Luther-Straße wurde ein zweigeschossiger Gebäudeteil mit drei Sälen im Erdgeschoss und fünf Räumen im Obergeschoss gebaut.
Unmittelbar nach der Befreiung Aachens im Oktober 1944 beherbergte das Gebäude zunächst die Kommandantur der US-Army. Im Dezember 1945 wurde das Museum wieder eröffnet.
Den von 1992 bis 1994 ausgeführten Erweiterungsbau des Museums auf dem 11 mal 90 Meter großen Nachbargrundstück planten die Architekten Busmann + Haberer.
Das Suermondt-Ludwig-Museum beherbergt in den ehemaligen Wohn- und Empfangsräumen mit 55.000 Bänden eine der größten Sammlungen von Kunstliteratur in Nordrhein-Westfalen.[2]
Der Museumsbestand wuchs seit seiner Gründung stetig an, nicht zuletzt durch zahlreiche Stiftungen Aachener Bürger wie z. B. Anton Ignaz vom Houtem, Franz Bock und – vor allem – Irene und Peter Ludwig, die 1977 durch ihre Schenkung und auf Veranlassung des damaligen Direktors Ernst Günther Grimme ihren Namen mit dem Haus verbanden.
Die Sammlung verfügt neben Malerei und Skulptur des 12. bis 18. Jahrhunderts, Tapisserien und Goldschmiedearbeiten auch über umfangreiche Glasmalerei-Bestände vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert. Einen eigenen Bereich stellen die Werke der Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts dar, wobei hier sowohl Künstler der Klassischen Modernen wie beispielsweise Lovis Corinth, Max Slevogt, August Macke und Max Beckmann als auch der Düsseldorfer Malerschule um Johann Wilhelm Schirmer, Caspar Scheuren und Carl Ludwig Scheins sowie bedeutende Maler aus der Region, darunter Walter Ophey, Hartmut Ritzerfeld, Hanns Bolz, Barthel Gilles, Heinrich Maria Davringhausen und Johann Baptist Joseph Bastiné vertreten sind.
Eine Antikensammlung mit dem Hauptthema der attischen Vasenmalerei sowie ein 10.000 Handzeichnungen, Aquarelle und Grafiken umfassendes Kupferstichkabinett mit Meisterwerken unter anderem von Albrecht Dürer, Rembrandt und Francisco de Goya bis hin zu zeitgenössischen Künstlern runden das Angebot ab.
Die Sammlung an Kirchengerät umfasst neben Monstranzen und Kelchen aus dem 16. und 17. Jahrhundert moderne Arbeiten von Albert Sous und Benno Werth aus den 60er Jahren sowie von Fritz Schwerdt aus der Zeit 1929–1964.[4]
2008 wurde bekannt, dass sich im Kunstmuseum der ukrainischen Stadt Simferopol 87 Gemälde des Suermondt-Ludwig-Museums befinden, die nach der Auslagerung im Zweiten Weltkrieg als Beutekunst dorthin gekommen waren.[5] Darunter auch ein Werk von Johann Gottfried Pulian, eines der verschollenen Werke von August von Brandis und Venus in der Schmiede des Vulkan von Hendrick de Clerck.[6]
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