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Georg Emanuel Opiz (* 4. April 1775 in Prag; † 12. Juli 1841 in Leipzig) war ein habsburgisch-böhmischer Maler und Grafiker. Als Romanschriftsteller veröffentlichte er unter dem Pseudonym „Bohemus“.

Das Genrebild Der Völler, 1804, zeigt Anklänge an die  Malerei Hogarths.
Das Genrebild Der Völler, 1804, zeigt Anklänge an die Malerei Hogarths.

Leben


Er war der Sohn des Finanzbeamten Johann Ferdinand Opiz (1741–1812), der sich auch als Schriftsteller und Zeitschriftenherausgeber betätigte und mit Giacomo Casanova im Briefwechsel stand,[1] und der Louise Philippine, einer Großnichte des Forschungsreisenden Engelbert Kaempfer. Sein Bruder war der Botaniker Philipp Maximilian Opiz.

Nachdem Opiz ab 1789 das Akademische Gymnasium in Prag besucht und ein kurzes Jura-Studium absolviert hatte, begab er sich 1793 nach Dresden, um sich im Zeichnen und Malen, das er schon in Prag unter Anleitung von Franz Karl Wolf (1764–1836) begonnen hatte, zu vervollkommnen. An der Dresdener Kunstakademie erhielt Opiz Unterricht bei Giovanni Battista Casanova. Wohl zum Broterwerb reiste er 1798 erstmals nach Karlsbad, um vermögende Kurgäste zu porträtieren. Um 1800 war er dann in Hamburg und Bremen und von 1801 bis 1803 in Wien. Hier entstanden die Szenen aus dem Volks- und Straßenleben des francisceischen Wien, die unter anderem von Kilian Ponheimer der Ältere radiert wurden und ihn als Genredarsteller bekannt machten. 1805 ließ er sich mit seiner Frau in Leipzig nieder, wo er zunächst meist Bildnisminiaturen verfertigte. Wohl im Gefolge der siegreichen Koalitionstruppen gelangte Opiz 1814 nach Paris, wo zwei großformatige Radierungen Der Sturz des Bildnisses Napoleons von der Vendôme-Säule am 8.4.1814 und Kosakenlager in den Champs-Elysées entstanden, die 1814/15 in Heidelberg verlegt wurden. Spätestens bis 1817 war er wieder nach Leipzig zurückgekehrt, und es erschienen bei F. A. Brockhaus vier Umrissradierungen zu den Ersten Tagesstunden des erwachenden Pariser Lebens. In den Jahren 1818 bis 1830 arbeitete er als Stecher bei der von Brockhaus herausgegebenen Zeitschrift Urania mit. 1819 erschien dann sein graphisches Hauptwerk, die 24 kolorierten Umrissradierungen der Charakterszenen aus dem Leben in Paris bei Louis de Kleist in Dresden. Wahrscheinlich hielt er sich in den 1820er Jahren auch in Russland und sogar der Türkei auf, worauf eine Reihe authentisch erscheinender Aquarelle schließen lässt.

Nach 1820 wurde Opiz Professor an der Leipziger Kunstakademie. In dieser Zeit entstanden auch die in jüngerer Zeit noch immer verlegten Leipziger Messeszenen, die um 1825 bei Kleist in Dresden erschienen. Nach Stolzenburg waren Opiz’ künstlerische Vorbilder William Hogarth, ohne dass er dessen sozialkritische Züge aufgenommen hatte, und Daniel Chodowiecki.[2]


Künstlerische Werke (Auswahl)



Literarische Werke


Unter seinem Pseudonym Bohemus:


Sonstiges


Die traditionsgemäß von der DDR-Post zur Werbung für die Leipziger Messe vorgesehenen Messemarken sollten im Herbst 1990 als Block mit zwei Sondermarken erscheinen und erstmals ein Motiv von Opiz, das Bild „Die Geschäfte“ aus den „Meßszenen“ (1825), tragen. Durch die Wiedervereinigung Deutschlands kamen sie nicht mehr zur Ausgabe.[4]


Literatur




Commons: Georg Emanuel Opiz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen


  1. Vgl. Briefwechsel mit J[ohann] F[erdinand] Opiz / Giacomo Casanova. Hrsg. nach der Handschrift des J. F. Opiz durch Fr. Khol und Otto Pick. [Die Übertragung aus dem Französischen wurde von Otto Pick besorgt]. Mit einem Nachwort des Herausgebers. B. Harz, Berlin und Wien 1922
  2. Andreas Stolzenburg: Opiz, Georg Emanuel. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 554 f. (Digitalisat).
  3. Helmut Plath: Hannover im Bild der Jahrhunderte, 3., erweiterte und verbesserte Auflage, Hannover: Madsack, 1966, S. 105
  4. Der Block war bereits am 27. Dezember 1989 von der Regierungskommission für die Leipziger Messe genehmigt worden. (vgl. H 1990/1 +2 (wegen der Wiedervereinigung nicht mehr verausgabt). PDF. Online auf leipziger-messe-philatelie.de.)
Personendaten
NAME Opiz, Georg Emanuel
ALTERNATIVNAMEN Opitz, Georg Emanuel
KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler, Schriftsteller und Grafiker
GEBURTSDATUM 4. April 1775
GEBURTSORT Prag
STERBEDATUM 12. Juli 1841
STERBEORT Leipzig

На других языках


- [de] Georg Emanuel Opiz

[en] Georg Emanuel Opiz

Georg Emanuel Opiz (4 April 1775, Prague - 12 July 1841, Leipzig) was a Bohemian German painter and graphic artist. He also wrote some now-forgotten historical novels, under the pseudonym "Bohemus".

[fr] Georg Emanuel Opiz

Georg Emanuel Opiz, né le 4 avril 1775 à Prague et mort le 12 juillet 1841 à Leipzig, est un peintre, graveur, lithographe et romancier bohémien. Il a publié ses romans sous le pseudonyme de « Bohemus ».

[ru] Опиц, Георг Эмануэль

Георг Эмануэль Опиц (нем. Georg Emanuel Opiz; 4 апреля 1775, Прага — 12 июля 1841, Лейпциг) — германский художник и гравёр, педагог. Многие свои работы подписывал псевдонимом Богемиус. Наиболее известен серией литографий «Казаки в Париже», исполненной с натуры в 1814 году.



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