Gerd Thielemann (* 7. Januar 1928 in Leipzig) ist ein deutscher Maler, Graphiker und Sammler von Volkskunst.
Gerd Thielemann
Leben
Gerd Thielemann wurde als einziges Kind von Hugo Thielemann und Johanna Thielemann (geb. Lange) in Leipzig geboren. Von 1942 bis 1944 absolvierte er eine Lehre zum Schriftlithograph. Zwischen 1946 und 1951 studierte er Malerei und Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Elisabeth Voigt, Walter Arnold und Kurt Maßloff. Von 1952 bis 1957 folgte ein Studium am Rephin-Institut der Akademie der Künste der UdSSR in Leningrad bei A.F. Pachomow.
Anschließend war Thielemann Dozent und Leiter der Abendakademie in Leipzig. 1997 begleitete er eine Ethnografenexpedition auf Spuren einer einstigen Expedition Augusts des Starken nach Tunesien. In den 50er und 60er Jahren beschäftigte er sich als Grafiker mit Radierungen, Holz - und Linolschnitten sowie der Gestaltung von Büchern. Mitte der 70er Jahre begann er intensiver in der Pastellmalerei zu arbeiten. Geeignete Pastellstifte stellte er lange Zeit selbst her. Die Bilder, überwiegend Landschaften und Stadtansichten, entstehen immer in der Natur und nicht im Atelier.
Sammlungen
Gerd Thielemann sammelt Volkskunst aus Russland, der Ukraine und dem Kaukasus, aus Usbekistan, Tadschikistan und Turkmenistan. So gehören Keramikspielzeuge, Matrjoschkas, Pfeifentiere, Plastiken genauso wie Festgeschirr, feine Stickereien, Teppiche und Metallgefäße zu seiner Sammlung. 2003 widmete ihm das Museum für Völkerkunde zu Leipzig eine Sonderausstellung „Berührungen“ und erwarb eine große Anzahl Einzelstücke.[1]
Vom 9. März bis 7. Mai 2008 fand seine vorerst letzte Ausstellung in Leipzig-Markkleeberg statt.
Gerd Thielemann ist mit Inge Thielemann verheiratet.
Volkskunst
Tonfigur
Tonteller
Pfeiffentier
Werke
Kohlezeichnung bei Saßnitz (1957)
Irak, Moschee in Bagdad (1983)
Madeira, Küste bei Canical (1999)
See im Winter (2002)
Preise und Auszeichnungen
Verdienstmedaille der DDR
Kunstpreis der FDJ
Staatspreis für künstlerisches Volksschaffen
Ausstellungen
Personalausstellungen (Auswahl)
1965 Leipzig, Galerie Kunst der Zeit
1980/81 Annaberg-Buchholz, Galerie am Markt
1983 Grimma, Kunsthaus
1984 Nerchau
1985 Dranske und Weimar
1986 Crottendorf und Rochlitz, Schlossmuseum
1987 Leipzig, Galerie im Hörsaalbau der Universität
1989 Leipzig, Akademie der Wissenschaften; Templin
1995 Leipzig, Augsburger Lehmbaugesellschaft; Museum für Völkerkunde
1996 Hamburg; Berlin; Naunhof
1997 Leipzig, Krankenhaus St. Elisabeth, Art Kapella Schkeuditz
1998 Leipzig, St.Georg-Krankenhaus
1999 Leipzig, IHK, Rathaus Wiederitzsch, Dresden, Museum für Völkerkunde
2000 Leipzig, Krankenhaus St. Elisabeth, Klub "GSHELKA"
2001 Leipzig, Berlin
2003 Leipzig, Kunstkaufhaus, Museum für Völkerkunde
2004 Leipzig-Wiederitzsch, Rathaussaal
2008 Markkleeberg-Ost, Kunst im Gutshaus
2011 Leipzig Dauerwechselausstellung bei Schellko-Bau
2011/12 Leipzig Portugiesische Gesellschaft "Portugiesische Momente"
Gruppenausstellungen
1958–1989 Teilnahme an Ausstellungen des VBK/DDR und an Auslandsausstellungen in Bagdad, Kairo, Kiew, Leningrad, Moskau, Tallinn, Tbilissi
1990 Königswinter
1992 Berlin
2001 Schloss Wolkenstein
Literatur
Thielemann, Gerd. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 950
Museum für Völkerkunde zu Leipzig: Berührungen. Gerd Thielemann: ein Leipziger Maler und Sammler in Mittelasien und Russland. Leipzig, April 2004, ISBN 3-910031-31-5.
Kunstkaufhaus Leipzig: Gerd Thielemann. Landschaften aus sechs Jahrzehnten. Leipzig 2003.
Maxhütte Unterwellenborn: Max und die Kunst. Die Maxhütte in Malerei und Grafik. 1945-1989.
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии