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Giovanni Battista Tiepolo (auch Giambattista Tiepolo und Giovanbattista Tiepolo; * 5. März 1696 in Venedig; † 27. März 1770 in Madrid) war einer der bedeutendsten venezianischen Maler des ausklingenden Barock und des Rokoko. Sein Werk umfasst Darstellungen von Heldenepen, Historien, Opernszenen, Götterfesten und auch Altäre, bei denen er eine Vielzahl dieser Gemälde mit Putten und Amoretten bereicherte.

Tiepolo: Deckenfresko des Treppenhauses, Residenz Würzburg.
Auf diesem Fresko – seinem Hauptwerk – hat Tiepolo auch sich selbst (links über der Ecke) dargestellt, dazu den Architekten Balthasar Neumann (mit Schärpe und riesigem Hund) und den Stuckateur Antonio Giuseppe Bossi (schräg rechts über Neumann, mit auffälligem Umhang).
Tiepolo: Deckenfresko des Treppenhauses, Residenz Würzburg.
Auf diesem Fresko – seinem Hauptwerk – hat Tiepolo auch sich selbst (links über der Ecke) dargestellt, dazu den Architekten Balthasar Neumann (mit Schärpe und riesigem Hund) und den Stuckateur Antonio Giuseppe Bossi (schräg rechts über Neumann, mit auffälligem Umhang).

Leben


Giovanni Battista Tiepolo wurde am 5. März 1696 in Venedig als jüngstes von sechs Kindern seiner Mutter Orsetta und seines Vaters Domenico, der ein kleines Schiff sein Eigen nannte, geboren. Am 16. April des gleichen Jahres wurde er getauft. Tiepolo wurde bei einem Bruder seiner Mutter in die Malerlehre geschickt, orientierte sich jedoch stärker an dem vierzehn Jahre älteren Giovanni Battista Piazzetta.[1] Sein Lehrer war Gregorio Lazzarini.[2] 17-jährig wurde er in das Zunftverzeichnis der Maler eingetragen.[3] Im Alter von 18 Jahren machte sich Giovanni Battista Tiepolo selbstständig, mit 21 wurde er Meister. Er feierte schnell Erfolge, die ihn zu einem begehrten und berühmten Maler machten. Zu seinen Auftraggebern in Venedig gehörte auch der Bischof von Udine, Daniele Dolfin, der Tiepolo mit dem Ausmalen einiger Räume des Bischofspalastes und weiteren Arbeiten beauftragte.

1745 bis 1750 war Tiepolo mit Arbeiten im Palazzo Labia in Venedig beschäftigt. Im Anschluss ging er mit seinen zwei Söhnen nach Würzburg. Damit war Giovanni Battista Tiepolo neben Tizian der bedeutendste italienische Maler, der nach Deutschland reiste und dort arbeitete.[4] Die Arbeiten in der Würzburger Residenz gelten als Hauptwerk Tiepolos.[1] Daneben arbeitete Tiepolo in Franken noch die „Anbetung der Könige“ für die barocke Klosterkirche Münsterschwarzach aus. Nach der Rückkehr nach Italien arbeitete Tiepolo zusammen mit seinem Sohn Giovanni Domenico Tiepolo an der Villa Valmarana ai Nani in Vicenza.

Das Ende seines Lebens erlebte Tiepolo in Madrid. Er geriet künstlerisch immer weiter ins Abseits, weil sich der Klassizismus des Hofmalers Anton Raphael Mengs immer mehr durchsetzte. So wurden sieben Altarbilder für eine Kirche in Aranjuez nicht mehr aufgestellt.[1] Zu schwach für eine Rückkehr nach Italien verstarb Giovanni Battista Tiepolo am 27. März 1770 in Madrid.

Er war der erste Präsident der Accademia di belle arti di Venezia.[5] 2003 wurde der Asteroid (43775) Tiepolo nach ihm benannt.[6]


Werk


Giovanni Battista Tiepolo, Die Heiligen der Familie Crotta, ca. 1750, Städel Museum, Frankfurt am Main
Giovanni Battista Tiepolo, Die Heiligen der Familie Crotta, ca. 1750, Städel Museum, Frankfurt am Main
Vision des heiligen Clemens
Vision des heiligen Clemens
Tod des Hyacinth
Tod des Hyacinth

Das Gesamtwerk Tiepolos lässt sich in fünf Schaffensphasen unterteilen. Die erste umfasst die Jahre 1715 bis 1730 und damit die Frühphase des Schaffens in Venedig und Udine. Es folgte die erste Reifezeit von 1730 bis 1749, in die Großaufträge aus Bergamo, Mailand und anderen Städten fielen. Die dritte Phase der klassischen Blüte, in die Tiepolos Reise nach Würzburg und die Arbeiten am Palazzo Labia in Venedig und der Villa Valmarana ai Nani bei Vicenza fallen und die die Jahre 1741 bis 1757 umfasst. In die Zeit von 1757 bis 1762 fielen die letzten fünf venezianischen Jahre des Malers und von 1762 bis 1770 folgte die fünfte Phase der Alterswerke in Madrid.[1]

Die Arbeiten in der Würzburger Residenz gelten als das Hauptwerk Giovanni Battista Tiepolos. Im Treppenhaus zeigt ein 1753 vollendetes Deckenfresko die vier Erdteile. Im Kaisersaal zeigen die Bilder die Hochzeit von Friedrich Barbarossa und Beatrix von Burgund, sowie die Belehnung des Fürstbischofs mit den Rechten eines Reichsfürsten. Insgesamt bilden die Würzburger Fresken ein erdumspannendes Staatsgemälde.[7]


Werke (Auswahl)



Literatur


Digitale frei verfügbare Ausgaben, besonders solche mit Bildmaterial

Neuere Literatur



Commons: Giovanni Battista Tiepolo – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Wolfgang Braunfels: Dumont Geschichte der Kunst Italiens. DuMont Literatur und Kunstverlag, Köln 2005, ISBN 3-8321-7439-7, S. 489.
  2. Das Werk Tiepolos (Memento vom 23. August 2013 im Internet Archive)
  3. WDR5 Zeitzeichen vom 5. März 2011
  4. Wolfgang Braunfels: Dumont Geschichte der Kunst Italiens. DuMont Literatur und Kunstverlag, Köln 2005, ISBN 3-8321-7439-7, S. 490.
  5. Geschichte der Accademia di belle arti di Venezia (Memento vom 29. Januar 2009 im Internet Archive) (accademiavenezia.it, italienisch) abgerufen am 18. Juli 2013
  6. Minor Planet Circ. 47303
  7. Wolfgang Braunfels: Dumont Geschichte der Kunst Italiens. DuMont Literatur und Kunstverlag, Köln 2005, ISBN 3-8321-7439-7, S. 492.
  8. Stefan Kummer: Architektur und bildende Kunst von den Anfängen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände; Band 2: Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Übergang an das Königreich Bayern 1814. Theiss, Stuttgart 2004, ISBN 3-8062-1477-8, S. 576–678 und 942–952, hier: S. 663.
Personendaten
NAME Tiepolo, Giovanni Battista
KURZBESCHREIBUNG venezianischer Künstler des Barock
GEBURTSDATUM 5. März 1696
GEBURTSORT Venedig
STERBEDATUM 27. März 1770
STERBEORT Madrid

На других языках


- [de] Giovanni Battista Tiepolo

[en] Giovanni Battista Tiepolo

Giovanni Battista Tiepolo (/tiˈɛpəloʊ/ tee-EP-ə-loh, Italian: [dʒoˈvanni batˈtista ˈtjɛːpolo, ˈtjeː- ];[1] March 5, 1696 – March 27, 1770), also known as Giambattista (or Gianbattista) Tiepolo, was an Italian painter and printmaker from the Republic of Venice who painted in the Rococo style, considered an important member of the 18th-century Venetian school. He was prolific, and worked not only in Italy, but also in Germany and Spain.

[es] Giovanni Battista Tiepolo

Giambattista (o Giovanni Battista) Tiepolo (Venecia, 5 de marzo de 1696-Madrid, 27 de marzo de 1770) fue un pintor y grabador italiano, considerado el último gran pintor de la era barroca. Es una de las figuras más importantes del rococó italiano, tanto por sus pinturas murales al fresco como por las realizadas al óleo sobre lienzo.

[fr] Giambattista Tiepolo

Giovanni Battista Tiepolo ou Giambattista Tiepolo (francisé Jean-Baptiste Tiépolo), né à Venise le 5 mars 1696 et mort à Madrid le 27 mars 1770, est un peintre et graveur italien.

[it] Giambattista Tiepolo

Giambattista Tiepolo (o Giovanni Battista o Zuan Batista; Venezia, 5 marzo 1696 – Madrid, 27 marzo 1770) è stato un pittore e incisore italiano, cittadino della Repubblica di Venezia.[1] È uno dei maggiori pittori del Settecento veneziano.

[ru] Тьеполо, Джованни Баттиста

Джова́нни Батти́ста Тье́поло (итал. Giovanni Battista Tiepolo, варианты написания имени: Gianbattista или Giambattista — Джанбаттиста или Джамбаттиста; 5 марта 1696, Венеция — 27 марта 1770, Мадрид) — итальянский живописец и гравёр, виртуоз офорта, художник-декоратор, фрескист, представитель венецианской школы.



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