Giovanni Strazza studierte an der Accademia di Belle Arti di Brera in Mailand bei Pompeo Marchesi und arbeitete im Atelier von Francesco Somaini. 1840 übersiedelte er nach Rom und schloss dort seine Ausbildung an der Accademia di San Luca ab, wo er vom Purismus Pietro Teneranis beeinflusst wurde. Mit der Skulptur Ismaele abbandonato nel deserto (Ismael, zurückgelassen in der Wüste) verschaffte er sich 1844 Anerkennung in den Künstlerkreisen Roms.
1858 kehrte er nach Mailand zurück und erhielt 1860 nach einer kurzen Lehrtätigkeit an der Accademia di Belle Arti di Bologna den Lehrstuhl für Bildhauerei an der Accademia di Brera, den er bis zu seinem Tod 1875 innehatte.
Strazza schuf Skulpturen, Porträtbüsten und insbesondere Grabmonumente. Stilistisch stand er am Übergang vom Klassizismus zur Romantik. Er zeigte seine Arbeiten in zahlreichen Ausstellungen und war unter anderem auf den Weltausstellungen in London 1862 und in Wien 1873 vertreten.
Eines seiner bekanntesten Werke ist die Büste der verschleierten Jungfrau (Vergine velata) aus Carrara-Marmor, die um 1850 entstand und 1856 nach St. John’s auf Neufundland kam, wo sie heute im Konvent der Presentation Sisters aufbewahrt wird. Solche kunstvoll gefertigten Darstellungen verschleierter Personen waren damals ein beliebtes Motiv. Die Figur wird einerseits als Jungfrau Maria, andererseits vor dem Hintergrund des Risorgimento als Personifikation Italiens gedeutet.[1]
Werke
Verschleierte Jungfrau, um 1850, Konvent der Presentation Sisters, St. John's
Ismaele abbandonato nel deserto, 1844
Marmorstatue Moses, zürnend über das Volk Israels, 1847
Vergine velata (Verschleierte Jungfrau), um 1850
Amyntas und Sylvia, 1858
La sposa (Die Braut), 1861
Relief für den Altar der hl. Agnes im Querhaus des Mailänder Doms, 1863
Kolossalstatue des Aron im Hof des Erzbischöflichen Palais, Mailand, 1867
Grabmal mit den Allegorien Fleiß und Wissenschaft für Giulio Sarti auf dem Cimitero Monumentale, Mailand, 1870
Grabmal für die Familie Mazzacorati, Cimitero Monumentale della Certosa di Bologna, 1872[2]
Grabmal für F. Lucca auf dem Cimitero Monumentale, Mailand, 1879
Das Gebet, Cimitero Monumentale, Mailand
Literatur
Antonio Caimi: Lo Scultore Cav. Prof. Giovanni Strazza. Commemorazione. In: Atti della R. Accademia di belle arti in Milano. Tipografia di Alessandro Lombardi, Mailand 1875, S.71–88 (Digitalisat).
Strazza, Giovanni. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band32: Stephens–Theodotos. E. A. Seemann, Leipzig 1938, S.174.
V. Gransinigh:Strazza, Giovanni. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band13, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2010, ISBN 978-3-7001-6963-5, S.384f.(Direktlinks auf S.384, S.385).
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