art.wikisort.org - Künstler

Search / Calendar

Paul Gustave Doré (* 6. Januar 1832 in Straßburg; † 23. Januar 1883 in Paris) war ein französischer Maler und Grafiker, der sich vor allem als Illustrator einen Namen machte.

Gustave Doré, fotografiert von Nadar
Gustave Doré, fotografiert von Nadar

Biographie


Dorés Begabung als Zeichner fiel schon auf, als er noch Schüler war. Zudem begann er als Siebenjähriger, mehrere Instrumente zu spielen, so auch Violine, die er in der Folge virtuos beherrschte. Mit neun Jahren versuchte er sich erstmals an der Illustration von Dante Alighieris Göttlicher Komödie. Mit dreizehn Jahren kam er nach Paris und war mit 15 Jahren 1847 als Illustrator beim Journal pour rire tätig. Im gleichen Jahr wurde auch seine erste Arbeit, Die Abenteuer des Herkules, im Pariser Verlag Aubert veröffentlicht.

1853 bekam er die Gelegenheit, die Illustration zu den Werken Lord Byrons beizusteuern. Später folgten Aufträge für andere Veröffentlichungen, die Bebilderung der englischen Bibel mitinbegriffen. Zehn Jahre danach (1863) besorgte Doré die Illustration der französischen Ausgabe von Miguel de Cervantes’ Don Quijote, zu der er 370 Bilder anfertigte. Seine Arbeit beeinflusste fortan Kunstschaffende verschiedener Genres. Bekannt ist auch die übergroße Edition (1884) von Edgar Allan Poes erzählendem Gedicht The Raven, für die der Franzose über 25 Stahlstiche schuf.

Durch den Erfolg seiner Bibel-Illustrationen von 1866 konnte Doré ein Jahr darauf in London eine große Werkschau abhalten, die zur Gründung der Doré-Galerie in der Covelant Bond Street führte. 1869 erging an Gustave Doré vom englischen Journalisten William Blanchard Jerrold der Auftrag, gemeinsam mit diesem ein umfassendes Porträt von London zu gestalten. Doré unterzeichnete einen Fünf-Jahres-Vertrag mit dem Verlagshaus Grant & Co. Während der Dauer des Projekts, so lautete die Forderung, musste der Illustrator pro Kalenderjahr drei Monate in der Hauptstadt des Empire verbringen, erhielt er doch im Gegenzug jedes Jahr die gewaltige Summe von £10,000.

1872 erschien das Buch mit dem Titel London: A Pilgrimage. Darin sind 180 Stiche enthalten, die zwar kommerziell erfolgreich verkauft wurden, jedoch auch einer harschen Kritik ausgesetzt waren. Die meisten Kritiker warfen Doré vor, den Fokus hauptsächlich auf die Armenviertel und somit auf das Proletariat gelegt zu haben. Trotzdem erhielt der Künstler in Großbritannien zahlreiche Folgeaufträge.

Gustave Doré verstarb am 23. Januar 1883 in Paris an den Folgen eines Herzinfarkts. Der Künstler wurde nur 51 Jahre alt und hinterließ ein imposantes Œuvre mit mehreren tausend Einzelstücken. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof Père Lachaise (Division 22).


Werkschau (Auswahl) und Einfluss


Bekannt wurde er 1854 mit seinen Holzstichen in François Rabelais Gargantua und Pantagruel und 1855 Honoré de Balzacs Tolldreiste Geschichten. Im Folgenden illustrierte er rund 90 Werke der Weltliteratur, darunter:

JahrAutorWerk
1861Dante AlighieriGöttliche Komödie
1862Gottfried August BürgerMünchhausen
1862Charles PerraultMärchen
1863Miguel de CervantesDon Quijote
1866diverse/unbekanntBibel
1866Jean de la FontaineFabeln
1866John MiltonParadise Lost
1866Samuel Taylor ColeridgeThe Rime of the Ancient Mariner
1879Ludovico AriostoOrlando furioso
1884Edgar Allan PoeThe Raven

Dorés Bibel-Illustrationen gehören immer noch zu den bekanntesten überhaupt, er gilt als einer der größten Meister dieses Genres. Die 230 Bibelgraphiken von Doré wurden unter anderem von den berühmten Graphikern Pisan, Pannemaker und Laplante gestochen.

Er schuf bizarre Darstellungen von Fabelwesen, Monstern, Skeletten und geheimnisvollen Sagengestalten. Dabei sind die Stiche handwerklich hervorragend ausgeführt, die Tiefenwirkung und die Darstellung des Lichts sind meisterhaft. Sein Werk beeinflusste den Surrealisten Salvador Dalí entscheidend, der sein druckgrafisches Werk ebenfalls an den großen Themen der Weltliteratur orientierte. Ebenfalls stark beeindruckt von Dorés Werk war Walter Moers, der 2001 seinen Roman Wilde Reise durch die Nacht um 21 Bilder Dorés konstruierte. Der Künstlerin Valentine Hugo zufolge verwendete Max Ernst für seine Collagenserie Une semaine de bonté – Eine Woche der Güte (1933) neben zeitgenössischen Illustrationen auch Grafiken Dorés. Seine Illustrationen zu Samuel Taylor Coleridges The Rime of the Ancient Mariner bezeichnete Doré selbst als seine besten.


Werkbeispiele



Literatur


  1. Illustrator, Maler, Bildhauer. Beiträge zu seinem Werk.
  2. Katalog der ausgestellten Werke.

Film




Commons: Gustave Doré – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAME Doré, Gustave
ALTERNATIVNAMEN Doré, Paul Gustave (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG französischer Maler und Grafiker
GEBURTSDATUM 6. Januar 1832
GEBURTSORT Straßburg
STERBEDATUM 23. Januar 1883
STERBEORT Paris

На других языках


- [de] Gustave Doré

[en] Gustave Doré

Paul Gustave Louis Christophe Doré (UK: /ˈdɔːreɪ/ DOR-ay, US: /dɔːˈreɪ/ dor-AY, French: [ɡystav dɔʁe]; 6 January 1832 – 23 January 1883) was a French artist, as a printmaker, illustrator, painter, comics artist, caricaturist, and sculptor. He is best known for his prolific output of wood-engravings, especially those illustrating classic books, including 241 illustrating the Bible. These achieved great international success, and he is the best-known artist in this printmaking technique, although his role was normally as the designer only; at the height of his career some 40 block-cutters were employed to cut his drawings onto the wooden printing blocks, usually also signing the image.[1]

[es] Gustave Doré

Paul Gustave Doré (pronunciación en francés: /ɡystav dɔʁe/; Estrasburgo, 6 de enero de 1832-París, 23 de enero de 1883) fue un artista francés, pintor, escultor e ilustrador, faceta esta última que le dio fama internacional. Es considerado en su país el último de los grandes ilustradores e internacionalmente uno de los más famosos ilustradores del siglo XIX.[1] Entre sus trabajos más notables pueden citarse las ilustraciones para El ingenioso hidalgo don Quijote de la Mancha, la Biblia (1865) y la Divina comedia, que fueron la imagen clásica que generaciones de lectores, artistas y directores de teatro y cine tuvieron de ellas hasta finales del siglo XX.

[fr] Gustave Doré

Gustave Doré, né le 6 janvier 1832 à Strasbourg et mort le 23 janvier 1883 à Paris, dans son hôtel de la rue Saint-Dominique, est un illustrateur, caricaturiste, peintre, lithographe et sculpteur français.

[it] Gustave Doré

Paul Gustave Louis Christophe Doré, [ɡysˈtaːv dɔˈʁe] (Strasburgo, 6 gennaio 1832 – Parigi, 23 gennaio 1883), è stato un pittore e incisore francese. Disegnatore e litografo, è noto soprattutto per le sue illustrazioni della Divina Commedia di Dante, ma questa opera è solo una delle molte che ha illustrato. Le sue incisioni (in francese gravures)[1] rispecchiano un gusto romantico, accostato a una visione epica e drammatica.

[ru] Доре, Гюстав

Луи Огюст Гюста́в Доре́ (фр. Louis Auguste Gustave Doré; 6 января 1832, Страсбург — 23 января 1883, Париж) — французский график, а также живописец и скульптор; один из самых плодовитых и популярных мастеров книжной иллюстрации XIX века.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии