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Hans Aichinger (* 1959 in Leipzig) ist ein deutscher Maler.


Biografie


1959 geboren in Leipzig, studierte Aichinger 1982–1986 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig Malerei bei Bernhard Heisig. 1992–1997 lehrte Aichinger dort selbst. 1999 folgte ein Arbeitsaufenthalt in der Casa Alejandro de Humboldt in Havanna, Kuba und ein Lehrauftrag an der Emory University bei Atlanta. Hans Aichinger lebt und arbeitet in Leipzig, in einem Atelier in der Leipziger Baumwollspinnerei. Wie sein Jahrgangskommilitone Neo Rauch gehört Aichinger formal zur Neuen Leipziger Schule.


Werk


Das künstlerische Werk umfasst verschiedene Techniken; Malerei (Öl auf Leinwand), Zeichnung, Aquarell, Holzschnitt, u. a. Nach sehr unterschiedlichen Werkphasen seit der Studienzeit kennzeichnet das gegenwärtige Werk eine gegenständliche Malweise.

Im Mittelpunkt die Figur, schafft Aichinger Stillleben aus Menschen, ähnlich Kammerspielen, in denen die äußere Handlung zur Metapher für die innere Bewegung wird. Aichingers Malerei ist geprägt von einer hyperrealistischen Malweise, die die Genauigkeit der gegenständlichen Formulierung von Figur und Objekt in den formalen Vordergrund stellt – inhaltlich ist die maltechnische Präzision der Bildoberfläche der Gegenpol zur Offenheit von Thema und Kontext. In Vorbereitung der Malerei entstehen Inszenierungen im Studio, dabei folgen Darsteller und Fotograf den gezeichneten Handlungsanweisungen Aichingers (Gestik, Körpersprache, Blickachse, Lichteinfall, Kameraposition). Aus dem im Studio entstandenen Film wird danach ein Standbild ausgewählt und malerisch umgesetzt.

„Aichinger konzentriert sich darauf, Bewegungen einzufrieren, Unbeantwortbares in leere Mitten zu projizieren und das Zeitmaß zu dehnen. So entstehen Parabeln der Langsamkeit und Vergeblichkeit, die sich auch gegenseitig belichten. Sie schöpfen aus dem Fundus großer Inszenierungen. [...] Aichinger zeigt, wie fragil der Bezug zur Realität ist. Oben die Andacht, unten das Lebensgefühl unserer Tage. Das künstlerische Ich als Schaltstelle. [...] Bilder, die faszinieren und zugleich distanzieren, weil sie so klar und doch schwer durchschaubar sind, weil Aichinger immer aufs Ganze geht und sich selbst nicht schont. Aichinger ankert auf der Rückseite der trostlosen Erfolgsgesellschaft, von wo aus er um so genauer auf die kulturellen Verwerfungen schaut, während er an seinen Konzentrationsübungen arbeitet. Was soll verkehrt sein an dieser Absage an die Flachheiten der Massenkultur und einem existenziellen, altertümlichen Anspruch auf das Geistige, auf Sinn und Weltverstehen?“[1]


Ausstellungen



Öffentliche und private Sammlungen



Literatur / Kataloge



Einzelnachweise


  1. Christoph Tannert „Am Anfang ist Licht, am Ende das Nichts“ in: „Hans Aichinger. Wahrheit oder Pflicht“ Hirmer 2013.


Personendaten
NAME Aichinger, Hans
KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler
GEBURTSDATUM 1959
GEBURTSORT Leipzig



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