Hans Bock war ein Schüler von Hans Hug Kluber (1535–1578), in dessen Werkstatt in Basel er 1571 aus Straßburg kommend als Geselle eintrat.[1] 1572 wurde er als Meister in die Zunft zum Himmel aufgenommen. Im Basler Rathaus restaurierte er 1579 die Werke von Hans Holbein dem Jüngeren, der mit der Gestaltung des damaligen Grossratssaales beauftragt worden war. Zwischen 1608 und 1611 schuf Bock dort eigene Werke: Er malte über den Portalen das Stadtwappen und stellte Siegesgöttinnen mit Palmzweigen sowie einen Kinderfestumzug dar. 1608/09 entstanden von ihm auch die Werke «Josaphat ermahnt die Richter» und «Herodes von Hyrcanus» an den seitlichen Wänden des Innenhofs unter den Arkaden. Oberhalb der Ratstreppe schuf er in dieser Zeit auch ein Werk, das das «Jüngste Gericht» darstellt. Von einflussreichen Baslern wie Felix Platter und Basilius Amerbach erhielt er Aufträge. Auch sie waren Kunstsammler, so dass Hans Bock der Ältere dort Vorbilder und Aufträge fand. Hans Hug Kluber und Hans Bock der Ältere gelten als Nachfolger Holbeins (und Restauratoren seiner Gemälde) in Basel nach dessen Fortgang 1532.
Bock war auch als Geometer tätig. Er vermass 1588 Basel und schuf 1623 einen umfassenden Plan der gesamten Stadt und ihrer Umgebung im Massstab 1:6500.[2]
Hans Bock begründete eine Künstlerfamilie; er war der Vater von Emanuel dem Älteren (dieser restaurierte nach Hans Hug Kluber von 1614 bis 1616 erneut den Basler Totentanz), Felix, Hans dem Jüngeren, Niklaus und Peter Bock, die alle Maler wurden, sowie von drei Töchtern.
Museumsbesitz
Porträt Helena d'Annone (1573), auf einer Buchsbaumdose im Landesmuseum Zürich
Kopie des Christuskindes nach Holbeins Solothurner Madonna (vor 1585/87), Kunstmuseum Basel
Triptykus des heiligen Thodul (1596) (Geschichtsmuseum Wallis)
Literatur
Daniel Burckhardt-Werthemann: Ein Aufenthalt des Hans Bock in Solothurn. In: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde, Bd. 2, 1903, S. 163–170. (Digitalisat)
Berthold Haendcke:Bock, Hans d. Ä. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band4: Bida–Brevoort. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1910, S.157–159 (Textarchiv– Internet Archive).
Ch. Heydrich:Bock, schweiz. Maler-Familie. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 12, Saur, München u.a. 1995, ISBN 3-598-22752-3, S.37–39.
Romaine Syburra-Bertelletto, «Une découverte majeure par le Musée d’histoire du Valais: le triptyque de saint Théodule se révèle signé par l’artiste bâlois Hans Bock l’Ancien», Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 73, 3/2016, S. 209–216.
Ulrich Zollinger: Hans Bock: Toter Christus im Grabe (1580/90) In: Christoph Lichtin, Roman Buxbaum: Der Kunst und Wissenschaft: fünf Vorträge (= „Analyse – Zeichen, Indiz, Bild“ aus Anlass des 100-Jahr-Jubiläums des Kunstmuseums Solothurn) Kunstverein Solothurn. Ed. Fink, Zürich 2003, S. 61ff.
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