Hartmut Bonk (* 11. September 1939 in Pulsnitz; † 6. September 2019[1]) war ein zeitgenössischer deutscher Bildhauer und Maler.
Hartmut Bonk im Dezember 1999, in der HdK Berlin
Leben und Werk
Hartmut Bonk studierte von 1957 bis 1960 an der Arbeiter- und Bauernfakultät für Bildende Künste in Dresden. 1961–1967 folgte ein Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden (bei Gerd Jaeger, Hans Steger und Walter Arnold). Ab 1967 erfolgte freiberufliche Tätigkeit in Hoyerswerda und Beginn der Arbeit in Stein, 1969–1971 arbeitete er freiberuflich in Dresden.
Imaginäres Theater, 1986/87. Eine szenische Figurenkomposition in drei Gruppen und einer Einzelfigur. Bronze-Skulpturen, Brunnen-Anlage, Karl-Marx-Platz, Berlin-Neukölln. 1. Zwei Titanen 2. Zwei Frauen mit Schwan 3. Kentaur 4. JünglingGroßer Schreitender, 1988. Bronze
1974 erfolgte seine Teilnahme am Bildhauersymposium in Oronsko/Polen, 1975–1976 am I. und II. Bildhauersymposium Dresden in Pirna-Rottwerndorf. 1975 war der Beginn seiner Arbeit in Polyester. Es entstand die Figuration Weiße Gruppe (1975/1976), Alba Urbana (1976) und Zivilisierte Welt (1977/1978).
1979/1980 wurden die drei silbernen Figuren dieser lebensgroßen Gruppe in der Dresdner Ausstellung „Junge Bildhauerkunst der DDR“ gezeigt, 1981 erfolgte die Leihgabe der Gruppe an die Staatliche Galerie Moritzburg Halle (Ankauf der Gruppe 1981–1987).
Auf die sechsfigurige Zivilisierte Welt folgten weitere lebensgroße Plastiken, 1979/1980 entstand ein Ensemble von zwölf Figuren: Society apokalyptisch. Bonk erhielt ein Atelier im Künstlerhaus Dresden-Loschwitz. 1982 erfolgte die Übersiedlung und Wohnsitz in Berlin-West, sowie der Beginn der Reisen in den mediterranen Raum (Antikenrezeption). 1983 erhielt er ein Atelier im Künstlerhaus Bethanien, es folgte der Beginn der Arbeit in Papiermaché. 1985 erhielt Bonk ein Arbeitsstipendium der Stadt und des Landes Berlin (Senator für Kulturelle Angelegenheiten). Der Ankauf der Arbeit[2] „Süd Axial“ aus der Arbeitsgruppe Psychic – Roboters erfolgte durch die Berlinische Galerie.
1986 war Bonk Gewinner des Brunnenwettbewerbs am Karl-Marx-Platz in Berlin-Neukölln und begann mit der Ausführung (Imaginäres Theater). 1988 wurde er Stipendiat der Villa Serpentara in Olevano-Romano, Italien.
Von 1988 bis 2004 war Hartmut Bonk Professor an der Universität der Künste Berlin. Er unterrichtete Plastische und räumliche Darstellung im Fachgebiet Architektur.[3] Ein Projekt, das Bonk über mehrere Jahre mit Studierenden an der UdK verfolgte, war der Bau von detailgetreue Gipsmodellen von antiken Bauwerken im Maßstab 1:50. Ausgestellt wurden diese Modelle unter anderem 2015 in der Freien Universität Berlin.[4]
1999: „ARKADIEN“ Bilder und Plastik, Galerie am Savignyplatz, Berlin
2002: „PFERD UND LANDSCHAFT“, Malerei-Graphik-Skulptur, galerie am blauen wunder, Dresden
2007: HARTMUT BONK „SKULPTUR UND LANDSCHAFT“, Schloß Blankensee
2009: „BONK und PENCK“ zum 70.ten. Graphik-Skulptur. Sommerausstellung, galerie am blauen wunder, Dresden
2009: „SOCIETY APOKALYPTISCH“, Ausstellung der 12 figurigen Gruppe „Society apokalyptisch“ von 1979/80 in „OHNE UNS“, Dresden, 24. September 2009 bis 11. April 2010
2016: HARTMUT BONK „GESTIK UND STATUARIK“, die kleine galerie, Berlin 28. April bis 10. Juni 2016
Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)
1976: „Junge Künstler der DDR“, Ausstellungszentrum am Fernsehturm Berlin, Kunsthalle Rostock
1976: Winckelmann-Museum, Stendal
1977: „14. Biennale für Freiplastik“, Middelheim/Niederlande
1977/1978: „VIII. Kunstausstellung der DDR“, Dresden
1978: Galerie Nord, Dresden: 15. Oktober – 20. November 1978: Hartmut Bonk, Plastik Zeichnungen
1979: „Junge Bildhauerkunst der DDR“, Albertinum Dresden, Kunsthalle Rostock
1981: „Ikarus“, 100. Ausstellung der Klubgalerie, Magdeburg
1983: „Internationales Plastik-Symposium“, Städtisches Museum Lindau am Bodensee
1986: „Hände, die sehen können“. Eine Skulpturenausstellung für Blinde und Sehende. Kapelle der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, Berlin
1986: „Neptuns Reich an der Spree. Berliner Brunnen von Begas bis Bonk“. Kunstamt Neukölln, Galerie am Körnerpark Berlin
1987: „Mythos Berlin“, Anhalter Bahnhof, Berlin
1988: Rathausgalerie Odense, Dänemark
1988: „Hommage an Berlin“, Commerzbankforum, Berlin, Wanderausstellung
1989: „Eberhard Roters zu Ehren“, Berlinische Galerie, Martin-Gropius-Bau, Berlin
1990: „Menetekel“, Kampnagel, Hamburg
1990/1991: „Ausgebürgert“, Albertinum Dresden, Kleine Deichtorhalle Hamburg
1991: „Künstler aus Sachsen“, Neuer Sächsischer Kunstverein im Stadtmuseum Dresden
1992: „Via Italia II“, Staatliches Lindenau-Museum Altenburg
1992/1993: „Kunst und Norm – Normen künstlerischer Weltsicht“, DIN – Deutsches Institut für Normung, Berlin
1993: „Obsessionen“. Jahres-Ausstellung des Neuen Sächsischen Kunstvereins Leipzig
1993: „Denk ich an Deutschland…“, Künstler für Toleranz, Künstler gegen Gewalt, Kupferstichkabinett Dresden
2001: „Kassandrarufe und Schwanengesänge“. Kritische Bilder und Skulpturen aus der späten DDR. Schloss Cappenberg Unna
2001: „MYTHOS UND FIGUR. Doch das Antike find ich zu lebendig“, Schlossmuseum Gotha, Schloss Friedenstein
2002: 10 Jahre Galerie des Bautzener Kunstvereins e-V.
2004: „Ost/West Ikaros, Ein Mythos im geteilten Deutschland“, Winckelmann-Museum Stendal, Kunstmuseum Schloß Friedenstein Gotha, cubus Kunsthalle Duisburg, Kunstverein Wasserburg am Inn.
2009: „OHNE UNS“, Ausstellung zur Kunst & alternativen Kultur in Dresden vor und nach '89, Dresden
2014: „Expressiv – konstruktiv – phantastisch“. Ostdeutsche Kunst 1945 bis 1990 aus einer Privatsammlung. Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, Potsdam.
Hartmut Bonk: „...ein Auge immer bei der Arbeit des Nachbarn...“ Den Symposiumsgedanken durchsetzen. In: Bildende Kunst. Heft 10, 1976, S. 472 (Symposium der Dresdner Künstler im Sandsteinbruch Lohmgrund Pirna-Rottwerndorf 1975)
Henry Schumann: Ateliergespräche. (Gespräche mit: Hartmut Bonk, Carlfriedrich Claus, Fritz Eisel, Wieland Förster, Claus-Lutz Gaedicke, Peter Graf, Bernhard Heisig, Friedrich B. Henkel, Werner Hennig, Peter Herrmann, Ursula Mattheuer-Neustädt, Harald Metzkes, Rolf Münzner, Ronald Paris, Wolfgang Peuker, Nuria Quevedo, Arno Rink, Werner Tübke, Christoph Wetzel, Walter Womacka). E. A. Seemann Verlag, Leipzig 1976, S. 7–17.
Gabriele Muschter: Der Bildhauer Hartmut Bonk. In: Bildende Kunst. Henschel-Verl., Berlin 1979, S. 543–545.
Andreas Thielemann (Andreas Walawani): Hartmut Bonk. Aus: Katalog Arbeitsstipendiaten des Senators für kulturelle Angelegenheiten des Jahres 1985, Teil II. Berlin (West) 1986.
Wolfgang Schuster: Biographie eines Verfahrens. Kritische Nachlese des Kunst-im-Stadtraum-Wettbewerbs Brunnen für den Karl-Marx-Platz in Neukölln. In: Neptuns Reich an der Spree: Berliner Brunnen von Begas bis Bonk. Hrsg. Elke Messer, Bernd Nicolai, Wolfgang Schuster in Zusammenarbeit mit dem Kunstamt Neukölln. Berlin 1986.
Mythos Berlin. Zur Wahrnehmungsgeschichte einer industriellen Metropole. Eine szenische Ausstellung auf dem Gelände des Anhalter Bahnhofs. Berlin 1987.
Berlin – Odense. Hrsg. von Michael Schulz. Berlin 1988.
Thalatta, Thalatta! Das Strandbild im Zeitalter des Massentourismus. Museum Ostdeutsche Galerie, Regensburg 1989.
Britta Kaiser-Schuster: „Man muß dem ähneln, was man bekämpft.“ Neue Arbeiten von Hartmut Bonk. In: Bildende Kunst. 11/1990, S. 22–23.
Ausgebürgert. Künstler aus der DDR 1949–1989. Hrsg. Von Werner Schmidt. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, 1990.
Waldemar Baraniewski: figuren und maschinen/figury i machiny. Katalog der Ausstellung „Hartmut Bonk – rzezby-grafika-obrazy“ Muzeum Akademii Sztuk. Warschau 1990. (Übersetzung: Elzbieta Labinska)
Waldemar Baraniewski: figuren und maschinen. In: Katalog zur Ausstellung Hartmut Bonk, „CHIMÄRA“, Plastik-Malerei-Zeichnung. [Cottbus – Halle – Berlin – Dresden ], 1994.
Joscijka Abels: Zur Ausstellung von Hartmut Bonk „CHIMÄRA“. In: fama. 4/1994, S. 32–33 .(Ausstellung vom 21. September bis 13. November 1994 im Dresdner Schloß)
Hartmut Bonk: Chimära. Plastik, Malerei, Zeichnung. Ausstellungskatalog 1994. Hrsg. v. Hartmut Bonk u. Joscijka Abels.
Joscijka Abels: DISPUT. Berlin, 1996. Zur Ausstellung Hartmut Bonk „DISPUT“. St. Marien in Prenzlau, 26. Mai 1996 bis 7. Juli 1996.
Joscijka Abels: DER GESTÜRZTE ENGEL – ODER DIE VERGESSENE BOTSCHAFT. In: Hessisches Staatstheater Wiesbaden (Hg.): Programmbuch zu Ingomar Grünauer, Winterreise. Oper in 11 Szenen. (Deutsche Erstaufführung 15. März 1997). Wiesbaden 1997.
Peter Arlt: Mythos und Figur in zeitgenössischer deutscher Kunst. In: MYTHOS UND FIGUR. Doch das Antike find ich zu lebendig. Ausstellung im Schlossmuseum Gotha, Schloss Friedenstein, Gotha 2001.
Gabriele Muschter: Das himmlische Siegel. Über den Bildhauer Hartmut Bonk. In: Künstler in Dresden im 20. Jahrhundert. Literarische Porträts. Hrsg. von Wulf Kirsten, Hans-Peter Lühr. Verlag der Kunst Dresden, 2005, S. 181–185.
Andreas Thielemann: Crescendo vor der Ausreise. Die Polyestergruppen von Hartmut Bonk, 2009. In: Ohne uns! Hrsg. Frank Eckhardt, Paul Kaiser. Mit Beiträgen von Susanne Altmann. Dresden, S. 294–307.
Werner Karsch, Christoph Münchow (Hg.): Kunst verändert. Kunstaktionen in der Dresdner Versöhnungskirche 1979 bis 1988. Dresden 2015.
Joscijka Abels: DER KOPF DES ORPHEUS – oder der Mythensager Hartmut Bonk. Zur Ausstellung „GESTIK UND STATUARIK“. Berlin 2016.
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