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Ingrid Seddig (* 2. Mai 1926 in Vietkow, Landkreis Stolp; † 2008 in Leutenbach-Nellmersbach bei Stuttgart) war eine deutsche Bildhauerin, die vor allem im Bereich Sakrale Kunst tätig war.


Leben und Werk


Ingrid Seddig im Atelier, 1980
Ingrid Seddig im Atelier, 1980

Ingrid Seddigs Familie wurde 1947/1948 aus Pommern vertrieben.[1] Nachdem ihr Vater bereits 1936 verstorben war, lebte Ingrid Seddig zunächst mit ihrer Schwester in einem Flüchtlingslager, bis die Mutter aus sowjetischer Gefangenschaft entlassen wurde und zu ihren Töchtern kam. Mit knapp 23 Jahren kam sie nach Hessen und begann eine Ausbildung zur Schneiderin.

In den 1950er Jahren besuchte sie die Bildhauerschule Biedenkopf,[1] wo Paul Wedepohl sie förderte. Auf seine Anregung hin ging sie 1954 zu Giacomo Manzù an die Salzburger Sommerakademie.[1] Bereits während dieses Studienaufenthaltes entwickelte sie aus klassischen Aktstudien ein figuratives Programm, das die Grundlage für ihr Werk insgesamt bildete. Manzù beeinflusste insbesondere ihr Verhältnis zum plastischen Ausdruck.

Die Grundlage ihres Werkes entdeckte Ingrid Seddig schon früh in der menschlichen Figur. Sie widerstrebte damit dem allgemeinen Trend der deutschen Nachkriegsplastik, die ihren Ausdruck meist im Abstrakten fand. Ihre natürliche, zurückhaltende Formensprache bei gleichzeitiger Lebendigkeit der Oberfläche wurde spätestens seit den 60er Jahren ein wichtiges Merkmal ihrer Arbeit.[2] Stets der zeichenhaften Reduzierung der Moderne verhaftet, fand ihr Stil bald auch Anklang bei den Auftraggebern der evangelischen Kirche, für die Ingrid Seddig zahlreiche Chorraumausstattungen schuf.[3] Ihre Arbeiten im sakralen und öffentlichen Raum finden sich zumeist im Stuttgarter Umfeld.

Die Sitzende, 1995
Die Sitzende, 1995

Seit den frühen 1960er Jahren lebte Ingrid Seddig mit dem Bildhauer Alfred Tme (1938–2008)[1] zusammen. Im Jahr 1966 kam die gemeinsame Tochter Ina zur Welt. Von 1986 bis 2008 lebte das Künstlerpaar in Nellmersbach bei Stuttgart.


Auszeichnungen



Werke (Auswahl)



Sakrale Werke


Markuskirche Aalen, Wandgestaltung, 1967
Markuskirche Aalen, Wandgestaltung, 1967
Ev. Kirche Winterlingen, Portal, 1976
Ev. Kirche Winterlingen, Portal, 1976

Arbeiten im öffentlichen Raum



Ausstellungen (Auswahl)



Literatur




Commons: Ingrid Seddig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Christoph Brudi und Ingrid Seddig – Grafik und Skulpturen. In: interart-stuttgart.de. 4. Dezember 2020, abgerufen am 12. Januar 2021.
  2. Anke Hillen: Leben und Wirken. 11. August 2021, abgerufen am 11. August 2021.
  3. Anke Hillen: Ingrid Seddig - Kunst als Botschaft. In: Interart Galerie Stuttgart. 4. Dezember 2020, abgerufen am 18. Januar 2021.
  4. Anke Hillen: Ingrid Seddig - Kunst als Botschaft. In: Interart Galerie Stuttgart. Abgerufen am 18. Januar 2021.
  5. Helge Bathelt: Ingrid Seddig - Kunst als Botschaft. Hrsg.: Ina Seddig und Anke Hillen. ISV Edition, Mainz 2021, ISBN 978-3-00-067417-4.
  6. Die Evangelische Haigstkirche. Website der evangelischen Kirchengemeinde Markus-Haigst Stuttgart, abgerufen am 12. Januar 2021.
  7. Moderne Kunst in der Osterfeldkirche – Der Christus in der Osterfeldkirche. Website der Evangelischen Kirchengemeinde Berkheim, abgerufen am 16. Januar 2021.
Personendaten
NAME Seddig, Ingrid
KURZBESCHREIBUNG deutsche Bildhauerin
GEBURTSDATUM 2. Mai 1926
GEBURTSORT Vietkow, Landkreis Stolp
STERBEDATUM 2008
STERBEORT Leutenbach-Nellmersbach bei Stuttgart



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