Jan Meerhout (auch: Jan Meerhoud,Johan Meerhoud; * vor 1630 wahrscheinlich in Gorinchem; † 27. März 1677 in Amsterdam) war ein niederländischer Landschaftsmaler des Goldenen Zeitalters.
Ansicht von Wittevrouwenpoort, Utrecht
Leben und Werk
Gebirgslandschaft 1661
Meerhouts Kunst stand unter dem Einfluss der Maler Jan van Goyen und Aert van der Neer, deren Stil in seinen Landschaften und Stadtansichten erkennbar ist. Er 1650 heiratete und 1677 in Amsterdam begraben wurde. Er arbeitete in Heusden, Dordrecht, Utrecht und zuletzt in Amsterdam.[1] Zu den ihm zugeschriebenen Werken gehören folgende Gemälde:
Straßenansicht von Utrecht, Museum Utrecht
Gezicht op de Tolsteegpoort te Utrecht met omgeving. (um 1650) Zentralmuseum Utrecht
Flusslandschaft mit befestigter Stadt[2] 1663 (J. Meerhout) Amalienstift Dessau
Nach seiner Vorlage wurde von Adolf van der Laan ein Kupferstich des Schlosses von Heusden angefertigt.
Sein Name erfuhr in jüngerer Vergangenheit ein gesteigertes Interesse, als 2007 nach dem Tod des Kunsthändlers Bruno Lohse in dessen Safe bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB) ein Bild Meerhouts zusammen mit Werken u.a. von Claude Monet, Auguste Renoir und Camille Pissarro von der Zürcher Staatsanwaltschaft sichergestellt wurde, bei denen der Verdacht bestand, dass sie Raubkunst aus der NS-Zeit seien. Das Bild Einen Blick auf eine Stadt von Meerhout war im Besitz des jüdischen Sammlers Alphons Jaffé gewesen, der in Berlin, London und den Niederlanden gelebt hatte. Jaffé hatte seine Sammlung zur sicheren Aufbewahrung einem Museum in Leiden übergeben. Dort wurde sie 1942 von der Dienststelle des Kajetan Mühlmann geraubt, einer Rauborganisation der Nationalsozialisten in den Niederlanden, die die Gemälde an führende Nationalsozialisten verkauft hatte. Von den Gemälden aus der Sammlung Jaffé hatte bis zu dem Fund von Lohses Nachlass jede Spur gefehlt.[3]
Literatur
Meerhoud, Jan. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band24: Mandere–Möhl. E. A. Seemann, Leipzig 1930, S.333.
Meerhout, Jan. In: Catalogus der schilderijen. Centraal Museum, Utrecht 1933, S.151 (Textarchiv– Internet Archive).
Alfred von Wurzbach:Meerhoud. Jan Meerhoud od. Meerhout, irrig auch E. Meerhoud. In: Niederländisches künstler-lexikon; aufgrund archivalischer Forschungen bearbeitet. Halm und Goldmann, Wien / Leipzig 1906, S.129–130 (Textarchiv– Internet Archive).
Schüler und Nachahmer des Aert van der Neer. In: Cornelis Hofstede de Groot (Hrsg.): Beschreibendes und kritisches Verzeichnis der Werke der hervorragendsten holländischen Maler des XVII Jahrhunderts. Band7: Willem van de Velde, Johannes von de Cappelle, Ludolf Bakhuyzen, Aert van der Neer. Paul Neff, Esslingen 1918, S.520–523,hierS.522 (uni-heidelberg.de).
Stefan Koldehoff: Die Bilder sind unter uns: Das Geschäft mit der NS-Raubkunst. Eichborn, Frankfurt 2009, ISBN 978-3-8218-5844-9, S. 106 (Jan Meerhoud – Blick vom Fluss auf eine Stadt, books.google.de).
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