Jan Meyer-Rogge (* 1935 in Hamburg) ist ein deutscher Bildhauer.
Jan Meyer-Rogge (2021)
Leben
Jan Meyer-Rogge studierte von 1955 bis 1958 Malerei bei Karl Kluth an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg.[1] Von 1959 bis 1963 unternahm er Studienreisen unter anderen in die Städte Amsterdam, Berlin, Florenz und Madrid. Meyer-Rogge arbeitete ab 1964 als Bildhauer.
1981 wurde Meyer-Rogge der Edwin-Scharff-Preis des Hamburger Senats verliehen, mit dem seit 1955 Künstler geehrt werden, deren Werke das Kulturleben der Stadt Hamburg prägen; er gab diesen 1982 aus kulturpolitischen Gründen zurück. Ein Stipendium führte ihn 1984 in die Casa Baldi in Olevano Romano. Der Edwin-Scharff-Preis wurde ihm 1987 erneut verliehen.
Meyer-Rogge ist seit 1972 Mitglied des Deutschen Künstlerbunds[2] und seit 2013 Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg, wo er auch lebt und arbeitet.
Im November 2021 wurde Meyer-Rogge die Plakette der Freien Akademie der Künste in Hamburg verliehen.[3]
Werk
„(...) diese Arbeiten (...) stellen eine Art freier Analogie zur Architektur dar.
Wie diese sich auf das Verhältnis von Tragen und Lasten gründet,
bringt Meyer-Rogge seine Arbeiten auf den Punkt,
an dem Fallen und Halten ins Gleichgewicht kommen:
keine Kunststücke und keine Experimente,
sondern Realisierung einer Harmonie von Freiheit und Bindung.
Denn wie jeder Teil seine Energie erst im Gefüge des Ganzen entfaltet,
hat das Ganze nur Bestand als Gefüge,
in dem jeder Teil notwendig und gleichberechtigt ist.“
„Das Vokabular ist bewusst auf einfachste Formen reduziert: Stahlstäbe, Stahlrollen,
geschmiedete Stahlringe, kleine und große Stahlwinkel,
geometrische Formen, die geteilt werden,
einander aufgelegt, ineinander geschoben, verkantet,
sich an Punkten berührend und gegenseitig tragend,
so neue Konstruktionen und architekturale Gebilde schaffend.
Die ursprünglichen Ausgangsbedingungen werden dabei nicht verheimlicht
oder von den neuen Gegebenheiten verdrängt.
Diese Plastiken legen ihre Bedingungen und den Prozess ihres Entstehens ohne Einschränkung offen,
ja gewinnen erst aus dieser Unbedingtheit ihre Kraft und Spannung.“
1991: Ebbe und Flut – Stahl, Weserpromenade Osterdeich in Bremen
1992: Doppelkreuz – Holz, Gartow
1995: Doppelwinkel – Stahl, Bückeburg
1996: Tor der Winde – Stahl, Niebüll
1996: Gezeiten XXVI – Stahl
1997: Doppelwinkel – Stahl, Feithstraße in Hagen
2002: Rondo – Stahl, Skulpturenpark Schloss Wiligrad bei Schwerin
2004: Alles hält weil alles fällt – Stahl, Outdoor Museum of Art, Chattanooga,TN. USA
2010: Im Punkt des Gleichgewichts – Bronze, Stadtpark Niebüll
2017: Moment des Gleichgewichts -– Stahl, Ortlieb Spannsysteme Zell unter Aichelberg
Abbildungen (Auswahl)
Dreiklang, (1974), Hochschule für Musik und Theater, Hamburg
Aufgebäumter Stamm, (1978), Neuenkirchen
Der gestürzte Stamm, (1983), Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
Großes Tor, (1984), Wilhelmshaven, später Skulpturenmuseum Glaskasten, Marl
Zwischen Ebbe und Flut, (1991), Bremen Werder, später am Osterdeich
Tor im Winde, (1996), Niebüll Rathausplatz
Doppelwinkel, (1997), Fernuniversität Hagen
Alles hält weil alles fällt, (2004), Chattanooga, TN, USA
Literatur
Jan Meyer-Rogge – Architektur des Gleichgewichts. Hrsg. Ulrike Schick, Museum Gegenstandsfreier Kunst, 2011, Otterndorf, Snoeck Verlag, Köln 2011, ISBN 978-3-940953-86-5 (Katalog anlässlich der gleichnamigen Ausstellung vom 3. April bis 12. Juni 2011, mit Beiträgen u.a. von Uwe M. Schneede und Lothar Romain).
Jan Meyer-Rogge - Balance of Power. Plastische Arbeiten 1977 - 1994. Hrsg. Michael Fehr. Verlag für Moderne Kunst, Nürnberg 1994, ISBN 3-928342-37-1 (Ausstellungskatalog, mit Beiträgen u.a. von Gerhard Auer, Max Imdahl, Hanna Hohl).
Jan Meyer-Rogge - Plastische Arbeiten 1984 - 1988. Hrsg. Karl Ernst Osthaus-Museum Hagen. Edition Wienand Verlag, Köln 1988, ISBN 3-87909-202-8 (Ausstellungskatalog).
Stillwasser. Plastische Arbeiten von Jan Meyer-Rogge. Museum Bochum Kunstsammlung, Bochum 1980, ISBN 3-8093-0056-X (Katalog anlässlich der Ausstellung vom 16. August bis 21. September 1980).
In: Standpunkte. Jan Meyer-Rogge. Hamburger Kunsthalle, Hamburg, 1984, S. 5f. Katalog zur Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle vom 3. November bis 2. Dezember 1984
In: Jan Meyer-Rogge. Skulpturen. Rede zur Eröffnung der gleichnamigen Ausstellung im Karl Ernst Osthaus-Museum, Hagen, am 4. April 2003. In: Jan Meyer-Rogge, Werkverzeichnis 1968 - 2002. Neuer Folkwang-Verlag im Karl Ernst Osthaus-Museum, Hagen, 2002
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