Das Skulpturenmuseum Glaskasten ist ein Kunstmuseum in Marl, dessen Schwerpunkt der Sammlung auf Skulpturen der Klassischen Moderne und der zeitgenössischen Kunst liegt.
Daten | |
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Ort | Creiler Platz 1, Marl, Nordrhein-Westfalen, Deutschland |
Architekt | Johannes Hendrik van den Broek, Jacob Berend Bakema |
Eröffnung | 1982 |
Betreiber |
Stadt Marl
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Leitung |
Georg Elben
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Website | |
ISIL | DE-MUS-092019 |
Die Industriestadt Marl begann nach 1945 mit dem Wiederaufbau. Dazu verpflichtete sie für städtische Bauvorhaben einige international anerkannte Architekten, wie z. B. Hans Scharoun für den Schulneubau, Johannes Hendrik van den Broek und Jacob Bakema für das Rathaus. Der Sitzungssaal des Rathauses befindet sich im Obergeschoss des heutigen Museumsgebäudes. Einen kleinen Prozentsatz der Baukosten wurde für Kunstankäufe verwendet. So erwarb die Stadt Marl nach und nach eine Sammlung von Kunstwerken renommierter Künstler, vorwiegend des 20. Jahrhunderts, sowie einige Großskulpturen und eine Reihe von Kleinskulpturen. Im Jahr 1978 stellte die Stadt Marl den Kunsthistoriker Uwe Rüth zur Pflege und zum Ausbau der Sammlung ein. 1982 erfolgte die offizielle Gründung des Skulpturenmuseums Glaskasten, Rüth wurde erster Museumsdirektor und die Ausstellungsfläche wurde stetig vergrößert. Im Jahr 1990 wurde die städtische Paracelsus-Klinik Teil des Museums.
In der Corona-Krise 2020 zeigt das Skulpturenmuseum die Klangkunst-Ausstellung „sound + space“ von Johannes S. Sistermanns und Pierre-Laurent Cassère. Der Bürgermeister von Marl Werner Arndt äußert sich dazu: „Unser Museum mag im Augenblick zwar geschlossen sein, Kunst kann man trotzdem genießen“[1] Am 9. Januar 2022 wurde das Skulpturenmuseum am bisherigen Standort endgültig geschlossen. Ab April 2022 wird es an einem temporären Übergangsstandort die Ausstellungstätigkeit wieder aufnehmen.[2]
Den Schwerpunkt bilden Skulpturen der klassischen Moderne und der zeitgenössischen Kunst sowie dreidimensionale Arbeiten wie Objekte und Installationen. Die Sammlung umfasst Künstler wie z. B. Auguste Rodin, Timm Ulrichs, Constantin Meunier, Alberto Giacometti und Max Ernst.
Die Objekte sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Darunter Skulpturen von Hans Arp über Richard Serra bis hin zu Ossip Zadkine. Je näher der Besucher dem Hauptgebäude des Skulpturenmuseums Glaskasten kommt, desto dichter wird die Anzahl der Objekte. In den glasumbauten Gebäude des Museums findet der Besucher Großskulpturen, die nicht zur Ausstellung im Freien geeignet sind, aber auch Kleinstskulpturen und Objekte zum Beispiel von Alberto Giacometti.
Die Museumsarbeit des Skulpturenmuseums Glaskasten Marl richtet sich in besonderer Weise auf die Neuen Medien. Seit 1984 wird alle zwei Jahre der mit 10.000 EUR dotierte Marler Video-Kunst-Preis vergeben. Seit 1998 gibt es den Video-Installations-Preis und 2002 wurde durch die Begegnung des damaligen Programmchefs WDR 3, Karl Karst, mit dem damaligen Museumsdirektor Uwe Rüth der mit insgesamt 20.000 EUR dotierte Deutsche Klangkunst-Preis ins Leben gerufen. Ausschreibung und Vergabe erfolgten in Kooperation mit der INITIATIVE HÖREN (ab 2012 mit der STIFTUNG HÖREN) und mit dem Kulturradio WDR 3.
Preisträger des Deutschen Klangkunst-Preises waren z. B. Georg Klein (2002), Katja Kölle (2004), Robert Jacobsen (2006) Gerriet K. Sharma (2008) und Denise Ritter (2010). Eine Übersicht aller Preisträger findet sich unter Deutscher Klangkunst-Preis.