Jean-Antoine Houdon (* 25. März 1741 in Versailles[1]; † 15. Juli 1828 in Paris) war ein französischer Bildhauer des Klassizismus.
Comtesse de SabranBronzestatue Diana (1790). Musée du LouvrePorträtbüste von Jean-Jacques Rousseau, 1778 nach der Totenmaske gefertigt. Wallraf-Richartz-Museum (Köln)Jean Antoine Houdon, 1808. Ölgemälde von Rembrandt Peale
Leben und Wirken
Jean-Antoine Houdon wurde durch zahlreiche Statuen und Porträtbüsten im auslaufenden 18. Jahrhundert bekannt. Bei Houdon lässt sich der Übergang von der repräsentativen zur künstlerischen, motivbezogenen Bildhauerei gut nachvollziehen.
Seine Werke sind in berühmten Museen, wie dem Louvre in Paris, dem Liebieghaus in Frankfurt am Main, dem Bode-Museum in Berlin oder dem Musée Fabre in Montpellier sowie in der Eremitage in Sankt Petersburg ausgestellt, aber auch im Herzoglichen Museum in Gotha, das die größte Sammlung seiner Frühwerke beherbergt. Er war in Frankreich, Deutschland, Russland, Italien und den Vereinigten Staaten tätig und galt als erfolgreichster Porträtbildhauer seiner Zeit. Er verstand es, wie kaum ein anderer zeitgenössischer Bildhauer, die feinen Züge seiner Modelle zu erfassen und deren Charakter in Marmor zu formen.
In die Weimarer Klassik ging er insofern ein als Carl August oder auch Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach ihre Sammlungen mit seinen Werken vervollständigten. So schaffte u.a. Carl August ein Porträt des Komponisten Christoph Willibald Gluck an, den er 1775 selbst kennengelernt hatte. Im Wittumspalais Anna Amalias befinden sich Houdons Porträtbüsten von Voltaire, Diderot und Rousseau, welche die Wertschätzung der französischen Aufklärung ausdrücken.
Jean-Antoine Houdon war Mitglied im Bund der Freimaurer und Mitglied der sogenannten Philosophenloge Neuf Sœurs in Paris.
Houdon heiratete 1786. Aus seiner Ehe stammen drei Töchter, die des Öfteren seine Modelle waren.
1783 La Frileuse (Die Frierende), im Musée Fabre; kleinere Version von 1793 im Louvre.
1785 Büste Comtesse de Sabran
1788–1790 Statue George Washington
1789 Prinz Heinrich von Preussen, im Park von Tamsel (poln. Dąbroszyn), heute verloren.
1789 Thomas Jefferson
1790 Bronzestatue Diana, im Musée du Louvre
1791 Porträtbüste Baron Otto Hermann von Vietinghoff
1791 Porträtbüste Anne-Ange Houdon im Alter von 15 Monaten.
1801 Porträtbüste Dorothea von Schlözer, ausgestellt im Pariser Salon, heute Universitätsbibliothek Göttingen
1803/1804 Porträtbüste Robert Fulton.
1806 Porträtbüste Napoléon Bonaparte
Ausstellung
2009/2010: Jean-Antoine Houdon. Die Jubiläumsausstellung, Liebieghaus, Frankfurt am Main
Literatur
H.H. Arnason, The sculptures of Houdon. London, Phaidon, 1975. X, 294 p. ISBN 9780714816357
Sauerländer, Willibald: Ein Versuch über die Gesichter Houdons. Deutscher Kunstverlag, Berlin 2002. ISBN 3-422-06372-2
Jean-Antoine Houdon: Die sinnliche Skulptur, hrsg. von Maraike Bückling und Guilhem Scherf, Ausst.-Kat. Liebieghaus Skulpturensammlung, Frankfurt am Main, 29. Oktober 2009 bis 28. Februar 2010, Hirmer Verlag, München 2009. ISBN 978-3-7774-2332-6
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии