Johan van der Keuken (* 4. April 1938 in Amsterdam; † 7. Januar 2001 ebenda) war ein niederländischer Dokumentarfilmer und Fotograf.
Johan van der Keuken (1965)
Leben
Van der Keuken studierte von 1956 bis 1958 in Paris am Institut des hautes études cinématographiques (IDHEC). Als Regisseur (und zumeist zugleich auch Kameramann) drehte er 55 Filme, darunter ein vierstündiges Porträt seiner Heimatstadt („Amsterdam Global Village“), aber auch zwei Filme über blinde Kinder („Blind kind“ und „Herman Slobbe / Blind Kind II“) und ein Porträt über den zuletzt in den Niederlanden lebenden Jazzmusiker Ben Webster.
Viele seiner Filme wurden für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk der Niederlande produziert, vor allem für VPRO, aber auch für das Kultusministerium der Niederlande.
Sein letzter Film „De grote Vakantie“ („Der lange Urlaub“) entstand anlässlich einer Reise nach Bhutan, nachdem sein Arzt ihm mitteilte, dass er aufgrund einer Krebserkrankung nur noch wenige Jahre leben würde. In diesem Film geht es um die Veränderung von Zeit und Raum durch eine Krankheit, aber auch um die Suche nach dem Sinn und die Hoffnung auf einen großen Zusammenhang aller Dinge.
Seinen Ruf als international herausragender Dokumentarfilmer verdankte er einer vielschichtigen Montagetechnik. Seit 1982 führte er auch Filmkonzerte mit dem Willem Breuker Kollektief durch.
Preise und Auszeichnungen
1986 – Josef-von-Sternberg-Preis der Internationalen Filmwoche Mannheim für I love dollars
1978 – Josef-von-Sternberg-Preis für De platte jungle
1988 – Goldenes Kalb/Kulturpreis (niederländischer Filmpreis für sein Werk)
1988 – Grand Prix des Filmfestival Brüssel für Het Oog boven de Put
1991 – Goldenes Kalb/Bester langer Dokumentarfilm auf dem Niederländischen Filmfestival für Face Value
1991 – Preis der Niederländischen Filmkritik für Face Value
1994 – Großer Preis der Biennale Internationale du Film sur l'Art (Paris) für Lucebert, tijd en afscheid
1994 – Goldenes Kalb/Bester kurzer Dokumentarfilm des niederländischen Filmfestivals für Lucebert, tijd en afscheid
1994 – Capi-Lux Alblas Preis für das fotografische Werk
1996 – Prijs van de Cinémas de Recherche
1996 – Grolsch Prijs auf dem Niederländischen Filmfestival für Amsterdam Global Village
1997 – Erster Preis des Filmfestivals München für Amsterdam Global Village
1997 – Cinema Recherche Award auf dem Marseiller Festival des Dokumentarfilms für Amsterdam Global Village
1999 – Prix Literaire der französischen Filmkritik
1999 – Persistence of Vision Award auf dem San Francisco International Film Festival für sein Lebenswerk
1999 – Silver Spire Award des San Francisco International Filmfestival für De Grote Vakantie
2000 – Bert-Haanstra-Oeuvre-Preis
2000 – Ökumenischer Preis des San Francisco International Film Festival
2000 – Preis der Berlinale
2000 – Ehrenpreis des Dokumentarfilmfestival Thessaloniki
2000 – Grand Prix der Nyon Visions du Réel für De Grote Vakantie
Filmographie
1957 – Paris a l'Aube
1960 – Een zondag (Ein Sonntag)
1960 – Even stilte (Ein Moment Stille)
1962 – Lucebert, dichter-schilder (Lucebert, Dichter-Maler) Über Lucebert.
Johan van der Keuken: Abenteuer eines Auges – Filme Photos Texte. Hochschule für bildende Künste, material 69, Hamburg 1987.
Johan van der Keuken: Abenteuer eines Auges – Filme Photos Texte. 2., verb. und erw. Auflage. Stroemfeld/Roter Stern, Basel / Frankfurt am Main 1992. ISBN 3-87877-404-4.
Johan van der Keuken: Paris mortel retouché. Van Zoetendaal Publishers, Amsterdam 2013. ISBN 978-90-72532-21-3. (Reprint des Buches aus 1963 sowie des Entwurfs und diverser zusätzlicher Photographien.)
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