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Johann Georg Mohr (* 6. Mai 1864 in Frankfurt am Main; † 28. Januar 1943 ebenda[1]) war ein deutscher Landschaftsmaler der Spätromantik. Mohr stand der Kronberger Malerkolonie nahe.


Leben


Johann Georg Mohr: Willemer-Häuschen im 19. Jahrhundert (Aquarell)
Johann Georg Mohr: Willemer-Häuschen im 19. Jahrhundert (Aquarell)

Mohr wurde in Frankfurt am Main geboren als Sohn des „hies. Bürgers und Handelsmanns Johann Balthaser Mohr.“[2] Nach dem Amts-Blatt der freien Stadt Frankfurt wohnte die Familie im Junghof 24. Mohr studierte an der Städelschule in Frankfurt sowie an der Berliner Akademie. Zu seinen Mitschülern am Städelschen Institut zählten Fritz Rumpf, Robert Forell, Oscar Goebel, Jacob Happ (1861–1936) und der Bildhauer Hugo Kauffmann (1868–1919). Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts gründete Mohr eine eigene Malschule in Frankfurt.

Er starb im Alter von 78 Jahren in seiner Heimatstadt Frankfurt.


Künstlerisches Schaffen


Johann Georg Mohr stand in Wechselwirkung zu der späten Kronberger Malerkolonie. Deren Vertreter standen unter dem Einfluss von Wilhelm Leibl, dem bedeutendsten Vertreter des Realismus in Deutschland, und waren damit der Schule von Barbizon und Gustave Courbet verpflichtet. Die meisten Künstler der Malerkolonie in Kronberg waren, wie Mohr selbst, Schüler der Städelschule in Frankfurt. In der Tradition dieser Schule bevorzugte auch Mohr die pleine air-Malerei.

Wenngleich er auch zahlreiche Reisen ins Ausland unternahm, suchte er seine Motive vornehmlich in der unmittelbaren Umgebung Frankfurts, insbesondere am Fuße des Taunus, so etwa die Burg Falkenstein vom Malerblick, manchmal wird das arkadische Leben des Einsiedlers oder des Schäfers gezeigt. Weitere Landschaften zeigen den Vogelsberg, den Spessart und den hessischen Rhein.

In Frankfurt selbst malte er auch Interieure von Kirchen und vereinzelt städtische Szenen. Der überwiegende Teil der Werke ist signiert mit Joh. Gg. Mohr und J. G. Mohr.

Wandteller der Waechtersbacher Keramik von 1917 mit der Aufschrift „Besser ‚K‘ Brot als kaa Brot!“
Wandteller der Waechtersbacher Keramik von 1917 mit der Aufschrift „Besser ‚K‘ Brot als kaa Brot!“

Werke von Mohr wurden auch als Kupferstiche reproduziert und auch als Postkarten vermarktet. Er wurde Vorbild für andere Maler, welche die arkadischen Szenen von Mohr nachmalten. Im Rahmen einer staatlich initiierten patriotischen Aktion entwarf er 1917 für die Waechtersbacher Keramik einen Wandteller, der die Bevölkerung ermahnen sollte das einfache „Kriegsbrot“ (auch als „K-Brot“ bezeichnet) zu verzehren. Johann Georg Mohr nahm Anleihen an der ländlichen Einfachheit.

Einordnung
Mohrs künstlerischer Beitrag besteht vor allem (wie derjenige der anderen Kronberger Landschaftsmaler auch) in der Weiterentwicklung der Lichteffekte. Darin besteht die Originalität dieser deutschen Schule im Vergleich zu ihrem Vorbild, der Schule von Barbizon. Die Frankfurter Maler übernahmen nicht einfach die realistische Wiedergabe der Landschaft, sondern verbanden sie mit dem Sinn für die Lichtmetaphysik romantischer Prägung.

Zahlreiche künstlerische und biografische Parallelen finden sich zum etwas älteren Hans Thoma. Beide waren Künstler der Spätromantik, waren aus der Mythologie inspiriert und malten auch Fabelwesen. Thoma hat in den Jahren 1876–1899 in Frankfurt gelebt und verbrachte die Sommer in Oberursel im Taunus und in Kronberg im Taunus.


Werke (Auswahl)


Reiter und Waldfee
Reiter und Waldfee
Einsiedlerhof in Landschaft
Einsiedlerhof in Landschaft
Stadtansichten (Zyklus aus Aquarellen)
Stadtansichten (Zyklus aus Aquarellen)
Kupferstich-Postkarte mit Motiv von Johann Georg Mohr
Kupferstich-Postkarte mit Motiv von Johann Georg Mohr

Werke in öffentlichen Institutionen, Museen und Sammlungen


Literatur




Commons: Johann Georg Mohr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Sterberegister StA Frankfurt am Main I, 115/1943.
  2. Amts-Blatt der freien Stadt Frankfurt Nr. 58 vom 17. Mai 1864 (books.google.ro).
  3. kunstmarkt.com.
  4. Mohr, Georg. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 3: K–P. E. A. Seemann, Leipzig 1956, S. 408.
  5. Berlin Museum/Förderverein, Schenkung an das Museum 1961–63, Lost Art-ID 447753.
  6. propaganda1418.de.
  7. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 19. Dezember 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/marburg-biedenkopf.de
Personendaten
NAME Mohr, Johann Georg
KURZBESCHREIBUNG deutscher Landschaftsmaler
GEBURTSDATUM 6. Mai 1864
GEBURTSORT Frankfurt am Main
STERBEDATUM 28. Januar 1943
STERBEORT Frankfurt am Main

На других языках


- [de] Johann Georg Mohr (Maler)

[en] Johann Georg Mohr

Johann Georg Mohr (1864–1943) was a German painter, associated with the Kronberger Malerkolonie.



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