Johann Heinrich Richter (* 1803 in Koblenz; † 1845 in Koblenz) war ein deutscher Porträt-, Historien- und Genremaler.
Leben
Vor 1822 absolvierte Richter eine Ausbildung zum Goldschmied in der Werkstatt seines Vaters in Koblenz.[1] Zwischen 1822 und 1827 war er in Paris Schüler im Atelier von Anne-Louis Girodet-Trioson, seit Anfang des Jahres 1825 bei François Gérard, anschließend kehrte er nach Koblenz zurück. Um 1830 reiste er in die Niederlande und erneut nach Paris, 1830–1833 hielt er sich in München auf. Dort fertigte er historische Kartons an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München betätigte sich erfolgreich als Gesellschaftsporträtist. Zwischen 1832 und 1834 war Richter in Neapel, Florenz und Rom, möglicherweise im Umkreis von Horace Vernet und Léopold Robert. Ab 1836 in Koblenz, überwiegend als Porträtmaler tätig, war er 1840–1844 in Holland (Den Haag, Middelburg) mit Auftragsarbeiten als Porträtmaler beschäftigt.
Parisaufenthalt 1822–1827
Im Alter von 19 Jahren ging Richter nach Paris. Direkt nach seiner Ankunft schrieb er sich in das Kopistenregister des Louvre ein. Seine Adresse: Rue de la Grande Truanderie 41. Zunächst besuchte er eine Pariser Handwerkschule.[2] Von hier aus kam Richter in das Atelier von Anne-Louis Girodet-Trioson. Seine frühe künstlerische Neigung und die „vielen Meisterwerke“, die er im Atelier sehen konnte, waren der Grund für ihn, sich der Malerei zu widmen.[3] Richters Talent und seine raschen Fortschritte blieben nicht unbemerkt und erlangten die Aufmerksamkeit von Girodet-Trioson.[4] Zwei Jahre lang widmete Richer sich ganz seinen Studien.
Über die in Paris entstandenen Werke ist nicht viel bekannt. So schreibt Becker, ein Selbstbildnis aus dem Jahr 1825 stamme von Richter.[5] Dieses Selbstporträt soll Richter nach dem Tod Girodets am 9. Dezember 1824 gemalt haben. Richter setzte sein Studium bis 1827 bei François Gérard fort.[6] Alexander von Humboldt schrieb am 6. Juli 1827 einen Brief an François Gérard, worin er sich für die freundliche Aufnahme Richters in das Atelier des Meisters bedankt.[7] In diesem Brief erwähnt von Humboldt ein Gemälde des Heiligen Sebastian, das Richter gemalt habe. Er schuf es in Anlehnung an das gleichnamige Werk von Perugino. Das Gemälde wurde später für die Kirche St. Kastor in Koblenz erworben.[8] Andere Quellen berichten aber, Richter habe das Werk erst nach seiner Rückkehr nach Koblenz fertiggestellt.[9] Ein weiteres Gemälde aus Richters Studienzeit im Louvre stellte er Anfang 1830 in Rom fertig. Es soll sich um eine Kopie des Papstporträts Pius XII. von Jacques Louis David handeln (TB).
Werk
Maximilian Josèphe Eugène Auguste Napoléon de Beauharnais
Karl Ludwig Johannes Baedeker
Fortunata Segatori
Prinz Maximilian auf der Jagd
Maximilianowitsch Romanowsky
Lady in Blue
Porträt eines jungen Offiziers
Porträt "De Dame"
Fortunata Segatori
Franz Gerhard Wegeler
Mädchen und ihr Bruder auf dem Rand des Waldes
Frau Sibylle Pottgeiser
Herr Marcus Pottgeiser
Caught
Jan Corver Hooft
Maximilian Josèphe Eugène Auguste Napoléon de BeauharnaisKarl Ludwig Johannes BaedekerFortunata Segatori (oder Segatori) von SubiacoPrinz Maximilian zu Wied-Neuwied mit Joachim Quäck auf der Jagd im brasilianischen Urwald.
1825: Selbstporträt, Verbleib unbekannt (Becker 1971, S. 78)
1826: Jeune fille et son frère en bordure de parc
1826: Portrait Johannes Müller, Freund
1827: Der Heilige Sebastian nach Perugino, Verbleib unbekannt (Stramberg 1854, S. 524; Artistisches München 1836, S. 128)
1827: Portrait Karl Ludwig Johannes Baedeker
1830: Portrait Frau Sibylle Pottgeiser
1830: Portrait Herrn Marcus Pottgeiser
1833: Bildnis of Franz Gerhard Wegeler (1765–1848), zu besichtigen in den Beethoven-Haus in Bonn
1830/33: Portrait Maximilian Josèphe Eugène Auguste Napoléon de Beauharnais, im Besitz des Eremitage Museum
1833: Portrait of the Famous Italian Model of 19th c. Fortunata Segadori (oder Segatori) von Subiaco
1833/34: Bildnis of Schorlemer auf Besuch bei dem Papstes Pius VII. nach Jacques-Louis David, 1833/34, Ort unbekannt.
1834: La ciociara
1834: Romni die ein Tamborin bespielt.
1835: Portrait young officer
1835: Portrait einer Lady
1839: Portrait des Fürsten Maximilianowitsch Romanowsky
1839: Porträt einer jungen Frau in leichten blauen Kleid
1840: Portrait Gosso Bernardus van Bronkhorst (1778–1860) URL zum Bild
1840: Portrait Susanna Elisabeth Christina Hiddingh (1780–1841)
1840: Portrait Josina Adelaide Antoinette van Rappard (1800–1894)
1840: Portrait James Albert Henry de la Sarraz (1787–1877) URL zum bild
1840: Portrait "Caught"
1841: Portrait Jan Corver Hooft (1779–1855) URL zum Bild
1842: Portrait Bavius Gijsbertus Rinia van Nauta (1787–1860) URL zum Bild
1841: Portrait Willem Maurits de Brauw
1844: Portrait Frans Keller
184?: Doppelportrait Karel Willem de Jonge (1789–1852) und Henriëtte van Breugel
184?: Portrait Willem Marinus Hendrik de Jonge (1824–1898)
1843: Portrait Marinus Christianus de Crane (1783–1865) URL zum Bild
1844: Portrait Adriaan Isaac Snouck Hurgronje (1780–1849)
1844: Portrait Johanna Adriana Maria Lambrechtsen (1792–1864)
1844: Portrait van Johanna Ermerins (1787–1866) URL zum Bild
unknown: Portrait of a maiden
unknown: Italian woman with water jug
unknown: Portrait Elisabeth Adriana Martini (1811–1841)
unknown: Portrait Conrad Marius Josias Bruhn (1797–)
unknown: Prinz Maximilian zu Wied-Neuwied Maximilian von Wied-Neuwied mit Joachim Quäck auf der Jagd im brasilianischen Urwald.
Literatur
Christian von Stramberg, Anton Joseph Weidenbach: Denkwürdiger und nützlicher rheinischer Antiquarius... Abt. 1, Band 3: St. Castors Kirche. Der Maler Richter. Verlag Rudolph Friedrich Christian Hergt, Coblenz 1854, S. 524–527 Volltext bei Google Books
Richter, Johann Heinrich. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band28: Ramsden–Rosa. E. A. Seemann, Leipzig 1934, S.295.
Anna Ahrens: Raber, Johann Georg. In: Bénédicte Savoy, France Nerlich (Hrsg.): Pariser Lehrjahre. Ein Lexikon zur Ausbildung deutscher Maler in der französischen Hauptstadt. Band 1: 1793–1843. de Gruyter, Berlin/Boston 2013, ISBN 978-3-11-029057-8, S. 241–242.
Wilhelm Haberling, Johannes Müller: Das Leben des Rheinischen Naturforschers. Akademische Verlagsgesellschaft, 1924, III,73.
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