Johann Nepomuk Schaller war der jüngere Bruder des Malers Anton Ferdinand Schaller. Ab 1789 besuchte er die Wiener Akademie der bildenden Künste, wo Hubert Maurer sein Lehrer war. Ab 1792 wechselte er in die Bildhauerklasse zu Antonio Grassi und Franz Anton von Zauner. Schon 1791 wurde er außerdem Bossierlehrling an der Porzellanmanufaktur. 1801 brachte er es zum Modellmeister und 1811 zum Obermodelleur. Die Liebe zum Porzellan blieb Schaller sein ganzes weiteres Leben erhalten, so dass er künstlerischer Berater der Porzellanmanufaktur bis zu seinem Tode war.
1812–1823 weilte Schaller als Stipendiat in Rom. Dort hatte er Kontakt zu den Nazarenern und zu den bedeutenden Bildhauern Antonio Canova und Bertel Thorvaldsen. König Ludwig I. wollte Schaller nach München berufen, was dieser aber ausschlug. Trotzdem fertigte er aber Büsten für dessen Walhalla an.
1823 kehrte er nach Wien zurück und wurde Professor für Bildhauerei an der Akademie. Er hatte damit auf die nachfolgende Künstlergeneration starken Einfluss. Zu seinen Schülern zählte Josef Gasser. Sein Atelier befand sich im Frühwirtschen Haus in der heutigen Technikerstraße Nr. 9. Schaller wohnte zunächst in der Joanelligasse 2 und 8, und dann in der Wickenburggasse 8. Er starb in der Vorstadt Laimgrube in der heutigen Dürergasse 1. Später erhielt er ein Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof.
1907 wurde die Schallergasse in Wien-Meidling nach dem Bildhauer benannt. Auch die Söhne seines Bruders Anton waren in der Familientradition künstlerisch tätig: Eduard Schaller (1802–1848) wurde Historien- und Kirchenmaler, Ludwig Schaller (1804–1865) wurde Bildhauer.
Johann Nepomuk Schaller war ein bedeutender österreichischer Bildhauer. Er stand stilistisch zwischen Klassizismus und dem romantischen Historismus. Als Porzellankünstler fertigte er eine Reihe von Büsten von Mitgliedern des Kaiserhauses an.
Schaller, Johann. In: Georg Kaspar Nagler: Neues allgemeines Künstler-Lexicon, Band 15, Verlag von E. A. Fleischmann, München 1845, S. 136–138 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche)
Selma Krasa-Florian: Johann Nepomuk Schaller 1777-1842. Ein Wiener Bildhauer aus dem Freundeskreis der Nazarener. Wien: Schroll, 1977, ISBN 3-7031-0409-0
S. Krasa-Florian:Schaller Johann Nep.. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band10, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1994, ISBN 3-7001-2186-5, S.34f.(Direktlinks auf S.34, S.35).
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