Johann Peter Theodor Janssen, genannt Peter Janssen der Ältere (* 12. Dezember 1844 in Düsseldorf; † 19. Februar 1908 ebenda), war ein deutscher Historienmaler der Düsseldorfer Schule. Von 1895 bis 1908 war er Direktor der Kunstakademie Düsseldorf.
Peter Janssen wurde als erster Sohn des Kupferstechers und Mitbegründers des Düsseldorfer Künstlervereins „Malkasten“ Tamme Weyert Theodor Janssen (1816–1894) und dessen Frau Laura (1822–1899), geb. Hasenclever, geboren. Er hatte zwei Brüder, den Architekten Theodor (1846–1886) und den Bildhauer Karl (1855–1927).
Bereits mit 14 Jahren trat Janssen 1859 in die Kunstakademie Düsseldorf ein, nachdem er einige Zeit bei dem Tiermaler Siegmund Lachenwitz verbracht hatte.[1] An der Akademie studierte er bei Karl Ferdinand Sohn und Eduard Bendemann. Nach seiner Ausbildung reiste er 1864 durch Holland und Belgien. 1865 arbeitete er in München und Dresden. In Berlin arbeitete er an der Seite von Emil Hünten.
Am 5. September 1873 heiratete er die Jüdin Constanze Gottschalk. Mit ihr hatte er vier Kinder. Der älteste Sohn, Peter (* 1874), war Vater des Künstlers Peter Janssen des Jüngeren. Der Sohn Otto wurde in Münster Hochschullehrer für Philosophie.
1877 wurde Janssen zum Professor an der Kunstakademie Düsseldorf berufen, allerdings nicht für das Fach Historienmalerei, auf der er besonders hervorgetreten ist.[2] Er löste Hermann Wislicenus 1880 in einem alternierenden Direktorium mit Hugo Crola und Karl Woermann ab und wurde 1895, nach der Wiedereinführung des Ein-Mann-Direktorats, zum Direktor ernannt.[3] Zusammen mit Eduard Gebhardt, welcher 1873 an die Düsseldorfer Akademie berufen wurde, trug Peter Janssen zur Neuauffassung der religiösen Historienmalerei maßgeblich bei.[4] 1893 erhielt er auf der Großen Berliner Kunstausstellung eine große Goldmedaille.
Janssen malte mehrere Gemäldezyklen, darunter einen mit Ereignissen aus der Geschichte Erfurts, der heute im Festsaal des dortigen Rathauses hängt und von Zeitgenossen als vorbildhafte Meisterleistung historischer Malerei gewürdigt wurde: „Wenn man historischen Gegenständen so warmes Leben einzuhauchen versteht, wenn man sie dem Beschauer so nahe rückt, dann muß bald das Vorurtheil gegen dieselben schwinden.“[5]
Im Jan-Wellem-Saal des Rathauses Düsseldorf findet sich das 1893 fertiggestellte, historische Monumentalgemälde Walter Dodde und die bergischen Bauern bei der Schlacht bei Worringen, dessen kleinere Replik auf der ersten Großen Berliner Kunstausstellung eine „große Goldmedaille“ erhielt.
Weitere Werke dieses Genres behandeln die Schlacht bei Torgau (1760), die Schlacht bei Hohenfriedberg (1745), die Schlacht bei Fehrbellin (1675) und die Schlacht bei Lauffen (1534). Die letztere Arbeit wurde 1902 in Düsseldorf auf der Deutsch-nationalen Kunstausstellung im Großen Saal des Ausstellungspalastes präsentiert und gehört seit 1903 zu dem Bildprogramm Janssens in der Aula der Alten Universität Marburg.[6]
Zusammen mit Adolf Schill gestaltete Janssen Mitte der 1890er Jahre die Aula im Hauptgebäude der Kunstakademie Düsseldorf.
Janssen war Mitglied der Düsseldorfer Freimaurerloge Zu den drei Verbündeten.
Personendaten | |
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NAME | Janssen, Johann Peter Theodor |
ALTERNATIVNAMEN | Janssen, Peter der Ältere |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 12. Dezember 1844 |
GEBURTSORT | Düsseldorf |
STERBEDATUM | 19. Februar 1908 |
STERBEORT | Düsseldorf |