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Johann Pfunner (* zwischen 1713 und 1716 in Schwaz in Tirol; † 24. Mai 1788 in Freiburg im Breisgau) war ein österreichisch-deutscher Maler des Rokoko und beginnenden Klassizismus. Er wirkte vor allem im Schwarzwald, im Breisgau, in der Ortenau und im Elsass.

Die Heiligen Drei Könige in Allerheiligen (Vöhrenbach-Urach). Skulpturen von Matthias Faller, Gemälde von Johann Pfunner.
Die Heiligen Drei Könige in Allerheiligen (Vöhrenbach-Urach). Skulpturen von Matthias Faller, Gemälde von Johann Pfunner.

Leben


Nach der Lehre in Schwaz verbrachte er ab 1736 seine Gesellenzeit in Straßburg. Er arbeitete dann in mehreren Kirchen im Schwarzwald und im Breisgau, um sich 1749 in Freiburg einbürgern zu lassen, wo er Mitglied der Malerzunft „zum Riesen“ wurde. Er hatte in Freiburg wohl Verwandte von Schwaz her, so Franz Friedrich Pfunner (* 20. März 1718 in Freiburg im Breisgau, † 24. Februar 1781 in Offenburg), der ebenfalls Maler war,[1] aber nicht die Bedeutung Johanns erlangte. 1765 heiratete Johann Pfunner die Freiburgerin Maria Anna Willin und 1766 kaufte er das Haus „Zum Hinteren und Vorderen Pelikan“ in der „Grossen Gasse“.[2] 1787 ersuchte er den Stadtrat, ihm den Kaffee- und Bierausschank in seinem Haus zu genehmigen, „da er, weil alt und auf einem Auge blind, durch seine Kunst nichts mehr verdienen“ könne. Nach seinem Tod mussten die Witwe und beider Sohn Johann Evangelista, der sich als „Fassmaler“ bezeichnete, das Haus verkaufen.


Werk


Sein Leben und Werk ist zuerst von Hermann Ginter, dann besonders von Hermann Brommer erforscht worden.

Hermann Brommer nennt Pfunner den meistbeschäftigten Freiburger Barockmaler. Von ihm stammt die bisher detaillierteste Auflistung seiner Werke.[3] Im Dehio-Handbuch für die baden-württembergischen Regierungsbezirke Freiburg und Tübingen von 1997 werden Werke von ihm 25-mal genannt, Werke des gleichaltrigen Benedikt Gambs zum Vergleich 6-mal, des etwas jüngeren Simon Göser 12-mal. Dazu gehören in chronologischer Folge bei Berücksichtigung der in der Literatur ausführlicher als durch einfache Nennung behandelten Werke:

Heilige Cäcilia in der Adelhauser Kirche.
Heilige Cäcilia in der Adelhauser Kirche.
Auferweckung des Lazarus in der Freiburger Michaelskapelle
Auferweckung des Lazarus in der Freiburger Michaelskapelle

Würdigung


Pfunners Werk beeindruckt nach Brommer durch Fülle wie Qualität. Zu seinen nie vollständig zusammengestellten Werken in Deutschland kämen die im Elsass. Er sei ein typischer Rokokomeister gewesen, von nervösem Temperament, und „unter den Tiroler Künstlern in Freiburg ein strahlender Stern“.[30] Allerdings wirke sich der Umfang seiner Tätigkeit „nicht immer positiv auf die Qualität seiner Arbeiten aus“.[6]


Literatur




Commons: Johann Pfunner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Franz Friedrich Pfunner in: Landeskunde entdecken online Baden-Württemberg (LEO-BW). (leo-bw.de).
  2. Heute Kaiser-Joseph-Straße 224, Ecke Bertholdstraße, Heinz Siebold: Der standhafte Pelikan. In: Badische Zeitung vom 16. Juli 2008 (badische-zeitung.de).
  3. Hermann Brommer: Benedikt Gambs und Johann Pfunner. Zwei bedeutende Barockmaler in Schloss Ebnet. In: Freiherrlich Gayling von Altheim’sches Gesamtarchiv Schloß Ebnet (Hrsg.): Barockschloss Ebnet. Schnell und Steiner, München und Zürich 1989, ISBN 3-7954-0468-1, S. 104–110.
  4. Dagmar Zimdars (Hrsg.): Georg Dehio – Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler – Baden-Württemberg II. Deutscher Kunstverlag, Berlin 1997, ISBN 3-422-03030-1, S. 15.
  5. Franz Kern: Der Giersberg. Das Marienheiligtum im Dreisamtal. Schillinger-Verlag, Freiburg im Breisgau 1989.
  6. Manfred Hermann: Pfarrkirche St. Columba Pfaffenweiler. Verlag Schnell und Steiner, München und Zürich 1983.
  7. Dagmar Zimdars (Hrsg.): Georg Dehio – Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler – Baden-Württemberg II. Deutscher Kunstverlag, Berlin 1997, ISBN 3-422-03030-1, S. 319–320; hier heißt es falsch, das Altarblatt stelle den heiligen Leonhard von Limoges dar.
  8. Sebastian Bock und Lothar A. Böhler (Hrsg.): Bestandskataloge der weltlichen Ortsstiftungen der Stadt Freiburg i. Br. Band IV. Die Gemälde Spätmittelalter – Anfang 20. Jahrhundert. Allgemeine Stiftungsverwaltung Freiburg i.Br. 1997, ISBN 3-356-00849-8, S. 86–87.
  9. Manfred Hermann: Kath. Pfarrkirche St. Gallus und Otmar Ebringen/Breisgau. Schnell und Steiner, München und Zürich 1987.
  10. Hugo Schnell: St. Michael Appenweier. 2. Auflage. Schnell und Steiner, München und Zürich 1973.
  11. Hermann Brommer: Kath. Stadtpfarrkirche St. Alexius Herbolzheim i. Br. 2. Auflage. Schnell und Steiner, München und Zürich 1984.
  12. Dagmar Zimdars (Hrsg.): Georg Dehio – Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler – Baden-Württemberg II. Deutscher Kunstverlag, Berlin 1997, ISBN 3-422-03030-1, S. 486.
  13. Bilder auf der Internetseite der Seelsorgeeinheit Hohberg.@1@2Vorlage:Toter Link/www.kath-hohberg.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  14. Dagmar Zimdars (Hrsg.): Georg Dehio – Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler – Baden-Württemberg II. Deutscher Kunstverlag, Berlin 1997, ISBN 3-422-03030-1, S. 114.
  15. Ginter 1930, S. 110.
  16. Apsis der Kapelle auf der Internetseite Adephagia. (Memento des Originals vom 20. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.adephagia.de
  17. Manfred Hermann: Katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt St. Märgen im Schwarzwald. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2003, ISBN 3-89870-135-2.
  18. Ginter 1930, S. 111.
  19. Die Kirche auf der Internetseite der evangelischen Landeskirche in Baden.
  20. Dagmar Zimdars (Hrsg.): Georg Dehio – Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler – Baden-Württemberg II. Deutscher Kunstverlag, Berlin 1997, ISBN 3-422-03030-1, S. 309.
  21. Dieter Manz: Die Stiftskirche Heilig Kreuz in Horb am Neckar hier S. 17. (PDF; 5,7 MB).
  22. Bilder auf der Internetseite der Seelsorgeeinheit Freiburg Nordwest.
  23. Bilder auf der Internetseite der Stadt Ettenheim.
  24. Heinfried Wischermann: Zum Programm der Deckenbilder und der Altäre der Ettenheimer Stadtpfarrkirche. In: Dieter Weis (Hrsg.): St. Bartholomäus Ettenheim. Schnell und Steiner, München und Zürich 1982, ISBN 3-7954-0906-3, S. 80–100.
  25. Hermann Brommer: Barock in Ettenheim: Das ‚Heilige Grab‘ der Stadtpfarrkirche. In: Die Ortenau. 61, 1981, S. 103–117.
  26. Dagmar Zimdars (Hrsg.): Georg Dehio – Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler – Baden-Württemberg II. Deutscher Kunstverlag, Berlin 1997, ISBN 3-422-03030-1, S. 184.
  27. Die Kirche@1@2Vorlage:Toter Link/www.kath-emmendingen.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Internetseite der Seelsorgeeinheit Emmendingen-Teningen.
  28. Michael Lerchenmüller: Ein Gang durch die Kirche. Auf der Internetseite der Seelsorgeeinheit March. (Memento des Originals vom 3. September 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kath-kirche-march.de
  29. St. Gallus und Otmar auf der Internetseite der Seelsorgeeinheit Batzenberg-Schönberg.
  30. Brommer 1999, S. 841.
Personendaten
NAME Pfunner, Johann
KURZBESCHREIBUNG österreichisch-deutscher Maler
GEBURTSDATUM zwischen 1713 und 1716
GEBURTSORT Schwaz
STERBEDATUM 24. Mai 1788
STERBEORT Freiburg im Breisgau

На других языках


- [de] Johann Pfunner

[fr] Johann Pfunner

Johann Georg Pfunner (parfois orthographié Pfanner, plus rarement, et de manière erronée cette fois Pfrunner), né entre 1713 et 1716 à Schwaz dans le Tyrol autrichien et mort le 24 mai 1788 à Fribourg-en-Brisgau, est un peintre rococo austro-allemand et un des premiers peintres classicistes. Il a travaillé principalement dans le Pays de Bade allemand (Forêt-Noire, Brisgau, Ortenau), ainsi qu'en Alsace.



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