Johannes Schreiter (* 8. März 1930 in Buchholz, Sachsen) ist ein deutscher Maler, Grafiker und Glasbildner.
Schreiter wurde 1930 in Buchholz im Erzgebirge geboren und besuchte in Annaberg das Gymnasium, wo er 1948 das Abitur ablegte. Nach der Schule begann er, bildende Kunst zu studieren, statt dem ursprünglichen Plan zu folgen, ein Musikstudium zu absolvieren. Von 1949 bis 1957 studierte er in Münster, Mainz und Berlin, dies ermöglichte ihm ein Stipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung. 1957 schloss Schreiter das Staatsexamen für Kunsterziehung an der Johannes Gutenberg-Universität ab. 1959 erfand Johannes Schreiter den Bildtypus der Brandcollage oder Fumage-Collage.
Von 1960 bis 1963 hatte er die Leitung der Abteilung „Fläche“ an der Staatlichen Kunsthochschule Bremen inne. Von 1963 bis 1987 war er Professor an der Staatlichen Hochschule für bildende Künste in Frankfurt am Main, von 1971 bis 1974 deren Rektor. Johannes Schreiter ist Mitglied im Deutschen Künstlerbund.[1] Er lebt heute in Langen (Hessen) und ist seit November 2013 Ehrenbürger der Stadt.[2]
Sortierung |
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Jahr | Ort | Werk |
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1959–1960 | Kitzingen | Katholische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer, Chorfenster |
1959–1960 | Mainz | Institut für Kunstgeschichte der Johannes Gutenberg-Universität, Treppenhaus, nach dem Gebäudeabriss (2013) wurde das Glasbild 2020 im Neubau der Theologie montiert. |
1960 | Bürgstadt | Kirche St. Margareten, Dreiecksfenster, Symbol für das Auge Gottes |
1960 | Bürgstadt | Kirche St. Margareten, Marienkapelle, Glasmosaik |
1962 | Osnabrück | Melanchthonkirche |
1965 | Leutesdorf | Blaue Kapelle |
1969 | Frankfurt-Preungesheim | Festeburg Kirche, Beton-Glasfenster |
1977 | Limburg an der Lahn | St. Maria, Diözesanes Zentrum Sankt Nikolaus, 8 Glasfenster |
1978 | Dortmund | Marienkirche, Chor, Marienaltar |
1980 | Frankfurt am Main | Mariahilf-Kirche |
1984 | Heidelberg | Heiliggeistkirche |
1985 | Münster-Coerde | Andreaskirche[3] |
1987 | Lüneburg | St.-Nicolai-Kirche, Chorfenster[4] |
1992–2000 | Goslar | Marktkirche St. Cosmas und Damian |
1992, 2015 | Osnabrück | St. Marien |
1993–2000 | Berlin-Grunewald | Grunewaldkirche[5] |
1995 | Prenzlau | Marienkirche, Glasfenster „Zerstörung und Wiederaufbau“ |
1997–1998 | Göttingen | St. Jacobi-Kirche, Meditation über den 22. Psalm, 5 Fenster |
2001 | Ulm | Ulmer Münster, Weltgefährdungsfenster |
2001 | Ulm | Ulmer Münster, Weltvollendungsfenster |
2002 | Mainz-Gonsenheim | Evangelische Kirche Mainz-Gonsenheim, 8 Glasfenster |
2002 | Stuttgart | Stiftskirche, Fenster der christlichen Hauptfeste, Entwurf |
2002? | Buchloe | Haus der Begegnung, zwölfteiliger Glasfensterzyklus |
2002–2003 | Kiel | Nikolaikirche, Taufkapelle / Raum der Stille, vier Fenster |
2003 | Wüllen | St. Andreas |
2003 | St. Ingbert | Christuskirche |
2003 | Koblenz-Ehrenbreitstein | Heilig-Kreuz |
2006 | Stralsund | St. Nikolai, Greiffenheimsche Kapelle |
2006, 2010–2012 | Heidelberg | Peterskirche, Zyklus mit neun Fenstern |
2007 | Mainz | Mainzer Dom, Sakramentskapelle |
2008 | Augsburg | Augsburg, Westchor, drei Glasfenster. Herstellung im Mundblasverfahren: Glashütte Lamberts. Einbau: Derix Glasstudio, 2010. |
2009 | Planegg | Maria Eich, Wallfahrtskirche |
2012 | Heidelberg | Diakoniekirche der Evangelischen Kapellengemeinde, zwei Fenster im Altarraum |
2013 | Langen (Hessen) | Katholische Kirche St. Albertus Magnus,[6] zwei jeweils 1,90 m × 2,30 m große Glasfenster.[7] |
2014 | Heidelberg | Diakoniekirche der Evangelischen Kapellengemeinde, vier Paramente für das Kirchenjahr |
2016 | Langen (Hessen) | Evangelische Stadtkirche.[8] |
2017 | Miesau | Protestantische Kirche, Schreiter-Zyklus mit fünf Fenstern im Altarraum, die im Wesentlichen Kreuzigung, Auferstehung, Emmaus-Geschichte und Missionsbefehl zeigen.[9] |
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Im Untergeschoss der Neuen Stadthalle Langen befindet sich seit 2009 eine rund 200 m² große Galerie, in welcher rund 50 Werke von Schreiter und anderer Künstler wie Brian Clarke, Klaus Zimmer und Lukas Derow ausgestellt sind.[10]
Im Jahr 2008 veröffentlichte Schreiter unter dem Titel Wortfenster eine zwei Bände umfassende Publikation, die in kunstwissenschaftlichen Aufsätzen, Essays und Vorlesungen Einblicke in seine Gedankenwelt eröffnet. Den Büchern liegt eine CD mit einer Predigt des überzeugten Christen sowie neun Musikstücken bei, die Schreiter in den 1940er Jahren komponierte, die aber lange Zeit verschollen waren und nun erstmals veröffentlicht wurden.
Personendaten | |
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NAME | Schreiter, Johannes |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler, Grafiker und Glasbildner |
GEBURTSDATUM | 8. März 1930 |
GEBURTSORT | Buchholz, Sachsen |