Josef Caminada (* 23. August 1937 in Zürich; † 20. Juni 2012 ebenda) war ein Schweizer Goldschmied und Eisenplastiker, der mit seinen sakralen Werken die Gestaltung katholischer Kirchen in der Deutschschweiz mitprägte.
Kirche Herz Jesu Zürich-Oerlikon: Altarraumgestaltung von Josef CaminadaKirche Judas Thaddäus Eglisau: AltarraumKirche Maria Frieden Dübendorf: KryptaKirche Dreikönigen Zürich-Enge: Tabernakel in der Krypta
Leben und Werk
Aufgewachsen in Zürich, absolvierte Josef Caminada in den Jahren 1954 bis 1958 eine Goldschmiedlehre und die Kunstgewerbeschule Zürich. Später bildete er sich im Eisenschmieden und in der Schweisstechnik weiter. Zunächst arbeitete er in verschiedenen Werkstätten in Zürich und Genf, u. a. bei Meinrad Burch-Korrodi in Zürich. Beeinflusst wurde er auch durch den Kontakt mit Kurt Aepli. 1965 gründete Josef Caminada ein eigenes Atelier für Schmuck und sakrale Gestaltung. Von 1970 bis 1991 war er als Lehrmeister tätig und setzte sich für den beruflichen Nachwuchs ein.[1][2] Die Zusammenarbeit mit Architekt Walter Bosshart gab Josef Caminada erstmals die Möglichkeit, ganze Sakralräume mit eigenen Elementen zu gestalten.[3] Ab 1971 erhielt er grössere Aufträge zur Innengestaltung von sakralen Räumen. Im Jahr 1985 erhielt er den Preis der Stadt Burgdorf an der internationalen Handwerksausstellung in der Sparte Schmuck.[1][2]
Seine sakralen Geräte entwickelte Josef Caminada vorwiegend aus geometrischen Grundformen durch zwei- und dreidimensionale Abwandlungen. Farb- und Formenkontraste bilden Edelsteine, Holz und Email.[2] Das Werk von Josef Caminada wird einerseits geprägt durch die Freude an strengen und klar durchgearbeiteten Formen und durch das „gefühlsmässige Gestalten andererseits, bei dem Material, Farben und Strukturen bestimmend sind.“[3]
Weihrauchfass
Offenes Weihrauchfass
Schiffchen
Geschlossenes Schiffchen
Werke im öffentlichen Raum (Auswahl)
1968: Kirche St. Laurentius, Winterthur-Wülflingen: Osterleuchter und Kreuz in der Krypta
1968: Kirche St. Martin, Seuzach: Vortragskreuz
1970: Kirche Christ König, Kloten: Gestaltung des Innenraums (zusammen mit Br. Xaver Ruckstuhl vom Kloster Engelberg)
1973: Kirche St. Anton, Zürich-Hottingen: Gestaltung der Krypta
1973: Kirche Heilig Geist, Zürich-Höngg: Ziborium für Glastabernakel von Paul Stöckli
1977: Liebfrauenkirche Hinwil: Neugestaltung Innenraum der Kirche mit Altar, Ambo, Taufstein, Tabernakel und Wandkreuz (Emailarbeiten von Berger Bergersen, Schreinerarbeiten von Primo Lorenzetti)
1980: Kirche St. Peter und Paul, Zürich-Aussersihl: Gestaltung Altarraum der St. Anna-Kapelle mit Altar, Tabernakel und Vortragskreuz
1981: Liebfrauenkirche, Zürich: Tabernakel und Ambo in der Krypta, 1988 Weihrauchfass
1982: St. Annakirche, Opfikon-Glattbrugg ZH, Gestaltung der Kapelle
1990: Kirche St. Antonius Wallisellen: Gestaltung Altarraum mit Priesterstühlen, Kerzenleuchter, Ewiglicht, Tabernakel, Vortragskreuz, Ambo, Osterleuchter und Kelch
1991: Kirche St. Judas Thaddäus, Eglisau: Neugestaltung des Altarraums mit Ambo, Vortragskreuz sowie Tabernakel und liturgischen Geräten
1994 Edelstahlskulptur für das Verwaltungs-, Forschungs und Schulungsgebäude RMO in Schwerzenbach.
1994: Auferstehungskirche Maria Magdalena, Rafz: Liturgische Geräte
2003: Zisterzienserinnenkloster Mariazell-Wurmsbach: Neugestaltung des Innenraums von der Klosterkirche
2003: Kirche Herz Jesu, Zürich-Oerlikon: Neugestaltung des Altarraums mit Altar, Ambo und Taufstein, ferner Vortragskreuz und liturgische Geräte
2007: Kirche Maria Frieden, Dübendorf: Konzept der Krypta mit Altar, Ambo und Tabernakel, Ziborium, Kelch, Hostienschalen
2008: Kirche Dreikönigen, Zürich-Enge: Tabernakel in der Krypta
2009: Kirche Allerheiligen, Zürich-Neuaffoltern: Ambo in der Kirche, Tabernakel und Osterkerzenleuchter in der Krypta
2011: Zürich-Witikon, Vinzenzheim: Andachts- und Begegnungsraum, Raumgestaltung und Herstellung von Altar, Tabernakel, Kelch, Wandkreuz
Ausstellungen (Auswahl)
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1978: Schweizer Schmuck 78, Schweizer Heimatwerk, Zürich
1979 Galerie H. Meyer, Lausanne
1979 Galerie Sonnenhof Rapperswil
1981 16 Artisans Bijoutiers de Genève et Zurich, SBG UBS
1981 Galerie Höchhuus, Küsnacht ZH
1983 Galerie Atrum, Basel
1983 Galerie im Hof, Rüschlikon ZH
1984 Galerie Michèle Zeller, Bern
1984 Schmuck 84, Schweizer Heimatwerk, Zürich
1984 Kunsthandwerk Schweiz, Kornhaus, Bern
1985 Galerie Commercio, Zürich
1985 Bijou Frontal, Gewerbemuseum Basel
1985 Internationale Kunsthandwerksausstellung, Burgdorf
1985 Galerie Michèle Zeller, Bern
1986 Galerie Lorraine 7, Burgdorf
1986 Vier Schweizer Schmuckkünstler in der Edition Kunstkreis, Ex Libris
1987 Bijoux Suisse, Centre Culturel Suisse, Paris
1988 Galerie Giacometti, Chur
1989 Mensa Rehalp Basler und Hofmann, Zürich
1991 Galerie Grüningen
1992 Rotacher-Galerie, Wallisellen ZH
1998 Galerie Zaunschirm, Zollikon ZH
Literatur
Herbert Gröger: Goldschmied und Emailleur., in: Schweizer Heimatwerk. Ausgabe Nr. 3, Jahrgang 1978.
Josef Caminada: Gedanken zur Innengestaltung., in: Festschrift zur Einweihung der umgebauten Liebfrauenkirche Hinwil. Hinwil 1978.
Christa Mosele-Isler: Josef Caminada: Ulkig, ungewöhnlich und überzeugend., in: Mirjam. Christliche Zeitschrift für die Frau. Ausgabe Nr. 1, Jahrgang 1982.
Suzanne Kappeler: Josef Caminada., in: Gold und Silber, Uhren und Schmuck. Ausgabe Nr. 12, Jahrgang 1984.
Artikel Josef Caminada., in: Mengis und Ziehr (Hrsg.): Schweizer Lexikon,. Horw und Luzern, 1991.
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