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Jürgen Rose (* 25. August 1937 in Bernburg, Saale) ist ein deutscher Bühnen- und Kostümbildner sowie Opernregisseur.


Leben


Jürgen Rose absolvierte zunächst 1957 bis 1959 ein Volontariat am Landestheater (heute Staatstheater) Darmstadt bei Gustav Rudolf Sellner und Franz Mertz, bevor er 1959 ein Studium an der Berliner Hochschule für Bildende Kunst (HBK, heute Universität der Künste Berlin, UDK) begann und ebenfalls in Berlin die renommierte private Schauspielschule von Marlise Ludwig besuchte.

In der Spielzeit 1959/1960 erhielt er sein erstes Engagement als Bühnenbildner und Schauspieler bei den Städtischen Bühnen Ulm. Am Stuttgarter Schauspielhaus traf er 1961 den Balletttänzer und Ballettchoreografen John Cranko, mit dem er bis zu dessen Tod 1973 vielfach gemeinsam arbeitete (er entwarf v. a. an der Bayerischen Staatsoper in München die Bühnenbilder und Kostümierungen für Crankos und ab 1972 John Neumeiers Ballettinszenierungen).

Von 1961 bis 1964 war Rose bei den Münchner Kammerspielen angestellt. Seit 1965 ist er als freiberuflicher Bühnen- und Kostümbildner tätig, wobei er ab 1970 Opernausstattungen schuf. Er wirkte bisher unter anderem in München (Kammerspiele bis 2001, Residenztheater, Bayerische Staatsoper), Berlin (Staatliche Schauspielbühnen), Stuttgart (Staatstheater), Hamburg (Staatsoper, Deutsches Schauspielhaus), Dresden (Semperoper), an der Wiener Staatsoper, der Mailänder Scala, am Royal Opera House in London, der Pariser Oper und Metropolitan Opera in New York, sowie bei den Bayreuther und Salzburger Festspielen.

Die zahlreichen Aufträge für Schauspiel, Oper und Ballett an nahezu allen großen Bühnen des In- und Auslandes führten ihn neben Choreographen wie John Cranko und John Neumeier zur Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Rudolf Noelte, Hans Lietzau, Götz Friedrich, Otto Schenk, Peter Stein, Thomas Langhoff und besonders Dieter Dorn.

1994 gab er in Bonn sein Debüt als Opernregisseur.

Von 1973 bis 2000 hatte Rose eine ordentliche Professur für Bühnenbild an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste Stuttgart inne. Mitentscheidend zur Übernahme eines Lehramts in Stuttgart – die Stuttgarter Zeitung signalisierte „Licht am Bühnenhimmel“ – war die langjährige Zusammenarbeit mit John Cranko, der überraschend im Sommer 1973, der Zeit von Roses Amtsantritt, verstarb. In den Akademie-Mitteilungen gab er sogleich Auskunft über die von ihm angestrebte „Ausbildung im Fach Bühnenkunst“, wobei er „Bühnenkunst“ verstand „als Sammelbegriff aller visuellen Komponenten, die bei der szenischen Realisierung einer Inszenierung zugrunde liegen, bzw. den optischen Rahmen bilden, in dem sie stattfindet“. Das gelte „sowohl für das Sprech- als auch für das Musik-Theater und Tanztheater“.[1] Erstmals im Jahre 1981, anlässlich der Landeskunsthochschulwochen Baden-Württemberg in Baden-Baden und danach noch umfassender in der Städtischen Galerie „Kultur unterm Turm“ in Stuttgart, verwies Rose mit Arbeitsproben von fünfzehn Studierenden auf den hohen Anspruch, den er als Hochschullehrer vertrat, wobei der Bogen der Exponate „von eigens für diesen Anlass inspirierten Szenerien bis hin zu stückbezogenen Arbeiten, beginnend mit dem rasch hingesetzten ‚ersten Einfall‘ bis hin zum dramaturgisch durchgearbeiteten Konzept“ reichte.[2] Seine bekannteste Schülerin ist die Bühnenbildnerin und Malerin rosalie. Seit 1975 ist er Mitglied der Berliner Akademie der Künste (bis 1993 des West-Berliner Teils, seither von Gesamtberlin), Sektion Darstellende Kunst. Er lebt heute in München.


Zur Lehre


Über seine mehr als ein Vierteljahrhundert währende Tätigkeit als Hochschullehrer in Stuttgart, der auch die Hinzugewinnung eines „Theaterraums“ für experimentelle Arbeit zu verdanken ist, hat Jürgen Rose auf vielfache Weise, mit Ausstellungen, Theateraufführungen und nicht zuletzt mit eigenen Texten Rechenschaft abgelegt. Im Jahre 1995 gab er seinen persönlichen Erfahrungen und ausbildungsmäßigen Absichten in einer Veröffentlichung der Stuttgarter Kunstakademie Raum:

„In jahrzehntelanger Zusammenarbeit und Auseinandersetzung mit starken Künstlerpersönlichkeiten des Theaters (Regisseuren, Choreographen, Dirigenten, Dramaturgen und Protagonisten) entwickelt sich ein analytischer, objektiver Blick auf den jeweiligen Ausgangspunkt, das Wesentliche – den Text, das Libretto, die Komposition.

Die Synthese aus frei werdenden, subjektiven Fantasiepotentialen, Gestaltungsansprüchen, Reibungen von Egoismen, Akzeptation der eigenen Grenzen und der sachlich profanen Möglichkeiten, wachsendem Durchsetzungsvermögen und lernbarer Toleranzbereitschaft kann zu zwingenden Resultaten auf der Bühne führen – entwickelt ein Bewußtsein für Kollektivverantwortung.

Diese persönlichen Erfahrungen bestimmen die Lehre.

Der Studierende muß auf diese positiven Konfliktsituationen vorbereitet werden, um später den beruflichen Anforderungen gewachsen zu sein.

Durch analytisches Hinterfragen des jeweiligen Aufgabenfeldes, in unterschiedlichsten Seminaren und Diskussionen und Korrekturen, vor allem auch durch subjektiv erarbeitete und dann kollektiv veröffentlichte Projekte in unserem Theaterraum oder anderenorts wird versucht, die künstlerischen und kreativen Möglichkeiten jedes Studierenden zu entdecken, freizulegen und zu erweitern, um ihn seine künstlerische Identität finden zu lassen.“[3]


Auszeichnungen



Werk



Ausstattungen (Auswahl)



Schauspiel


Oper


Operette


Ballett


Eigene Operninszenierungen (Auswahl)



Bücher (Koautor)



Literatur





Einzelnachweise


  1. Jürgen Rose: Ausbildung im Fach Bühnenkunst. In: Akademie-Mitteilungen 4 / Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart / Für die Zeit vom 1. April 1973 bis 31. Oktober 1973 / Stuttgart: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, November 1973, S. 25–26
  2. Wolfgang Kermer: Ansprache zur Eröffnung der Ausstellung „Entwürfe und Bühnenbilder - Arbeiten der Klasse Bühnenbild“ am 23. November 1981 in der Galerie „Kultur unterm Turm“, Stuttgart. In: Ders.: „1968“ und Akademiereform: von den Studentenunruhen zur Neuorganisation der Stuttgarter Akademie in den siebziger Jahren. Ostfildern-Ruit: Cantz, 1998 (= Beiträge zur Geschichte der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, hrsg. von Wolfgang Kermer; 9) ISBN 3-89322-446-7, S. 83–84, hier S. 83.
  3. Die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Realisiert von Studierenden der Klasse Hans-Georg Pospischil. Illustrationen: Heinz Edelmann. Stuttgart: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, 1995, S. 55. – Die Schreibweise entspricht dem Originaltext.
Personendaten
NAME Rose, Jürgen
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bühnen- und Kostümbildner, Choreograf, sowie Opernregisseur
GEBURTSDATUM 25. August 1937
GEBURTSORT Bernburg (Saale)



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