Kara Elizabeth Walker (* 26. November 1969 in Stockton, Kalifornien, USA) ist eine US-amerikanische Künstlerin. Sie setzt sich in ihrem Werk mit Geschlecht, Identität, Rassismus, Sexualität und Gewalt auseinander. Bekannt ist sie besonders für ihre raumgroßen Tableaus aus schwarzen Scherenschnitten. Sie lebt und arbeitet in New York. Walker gilt als eine der bekanntesten schwarzen amerikanischen Künstlerinnen der Gegenwart.[1][2][3][4]
Kara Walker 2013Seitliche Vorderansicht der Monumentalskulptur "A Subtlety, or the Marvelous Sugar Baby" 2014 in der Domino Sugar Factory in Brooklyn, NY.
Leben
Im Alter von 13 Jahren zog Walker mit ihrer Familie nach Stone Mountain, einem Vorort von Atlanta, weil ihr Vater – der Künstler Larry Walker – eine Stelle an der Georgia State University annahm.[5]
Nach dem Studium am Atlanta College of Art und der Rhode Island School of Design, das sie 1994 mit dem Master of Arts abschloss, übernahm Walker 2002 eine Professur an der Columbia University, New York. Im selben Jahr vertrat sie die USA auf der Biennale von São Paulo in Brasilien. 1997 erhielt sie ein Stipendium der McArthur Foundation.
1997 war sie MacArthur Fellow. 2007 wurde sie in die National Academy of Design[6], 2012 in die American Academy of Arts and Sciences sowie die American Academy of Arts and Letters[7] und 2018 in die American Philosophical Society gewählt.
Werk
Bekannt ist Walker für ihre scherenschnittartigen Arbeiten, in denen sie die Sklaverei thematisiert.
Ihre Darstellungen von Macht, Unterdrückung, Rassismus und Sexualität haben oftmals Kontroversen ausgelöst, da sie sich mit den grotesken Schattenseiten der amerikanischen Geschichte und den Abgründen der Kultur beschäftigt. Walker wurde durch ihre riesigen, panoramaartigen Arbeiten bekannt, bei denen sie Scherenschnitte von oftmals menschlicher Größe direkt auf die Wand applizierte und mitunter mit verschiedenfarbigen Lichtquellen anstrahlte. Ein typisches Merkmal ihrer Arbeiten ist, dass sie auf den ersten Blick wie idyllische Märchenszenen anmuten, die sich jedoch bald als gewalttätige Szenen offenbaren.[5][8] Seit 2004 arbeitet Walker auch im Medium Film mit den typischen Silhouetten, die Thematik dieser Kurzfilme entspricht jener ihrer statischen Arbeiten.[9]
Für die Saison 1998/1999 in der Wiener Staatsoper gestaltete sie das erste Großbild der von museum in progress konzipierten Ausstellungsreihe „Eiserner Vorhang“.
2014 schuf Walker in New York City eine 23 Meter lange, elf Meter hohe und 8 Meter breite Sphinx aus mit Zucker beschichtetem Styropor. Die Skulptur wurde mit dem Titel A Subtlety or the Marvelous Sugar Baby im Stadtteil Brooklyn in einer Halle der ehemaligen Domino Sugar Factory in Williamsburg (Brooklyn) gezeigt.[10]
Zitat
„Man sieht nie das Ganze, sondern nur eine Seite, also bestenfalls die halbe Wahrheit (...) Die Silhouette sagt sehr viel mit sehr wenig Information.“
Andrea Haarer: Die Silhouette in der zeitgenössischen Kunst. Vergegenwärtigung und Bewältigung in Kara Walkers „Slavery! Slavery!“ In: reflex. Tübinger Kunstgeschichte zum Bildwissen 5 (2012) (Web-Ressource).
Antje Buchwald: Auf Messers Schneide. Die Künstlerin Kara Walker (zu einer Silhouette von Kara Walker: Free me, mit Auszug aus einer Kunstkritik von Ottilie Assing). In: Nikolaus Gatter (Hrsg.), unter Mitarbeit von Inge Brose-Müller und Sigrun Hopfensperger: Der Sopha schön, und doch zum Lottern. Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2015 (Almanach der Varnhagen Gesellschaft, Bd. 3), S.26ff., ISBN 978-3-8305-0579-2.
Kara Walker-Ausstellung in der Schirn Ausstellung 2021–2022. Video
Einzelnachweise
Tariro Mzezewa:Opinion | Kara Walker Is Tired of Talking. But Her Canvases Scream. In: The New York Times. 14.September 2017, ISSN0362-4331 (nytimes.com[abgerufen am 9.März 2022]).
Perspective | The bright light shining on America’s best Black artists has a fascinating backstory. In: Washington Post. ISSN0190-8286 (washingtonpost.com[abgerufen am 9.März 2022]).
Amber Jamilla Musser:Queering Sugar: Kara Walker’s Sugar Sphinx and the Intractability of Black Female Sexuality. In: Signs: Journal of Women in Culture and Society. Band42, Nr.1, 1.September 2016, ISSN0097-9740, S.153–174, doi:10.1086/686756 (uchicago.edu[abgerufen am 9.März 2022]).
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