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Karl Oenike (* 9. April 1862 in Berlin; † 11. April 1924 ebenda) war ein deutscher Landschaftsmaler und Radierer, der in den Jahren 1887 bis 1891 an verschiedenen wissenschaftlichen Expeditionen in Südamerika als Maler und Fotograf teilnahm.[1][2][3] Er schrieb während dieser Expeditionen detaillierte Tagebücher, machte topographische Karten, Zeichnungen, Skizzen, Aquarelle, Ölbilder und Fotos, die eine wertvolle Perspektive auf diese abgelegenen Regionen und deren Bevölkerungsgruppen gaben. Ebenso beschrieb er die Schwierigkeiten, die die deutschen Forscher in den 1880er Jahren dort erwarteten.
„Unter den exotischen Malern gibt es sehr wenige, von deren Arbeiten so viel ‚Waldzauber’ ausgeht.“ – Herman Ten Kate, 1913.[4]

Karl Oenike
Karl Oenike
Flusslandschaft
Flusslandschaft

Leben und Werk


Karl Oenike wurde 1862 in Berlin geboren. Er studierte von 1879 bis 1886 an der Berliner Kunstakademie unter Eugen Bracht, der zu dieser Zeit ein angesehener Landschaftsmaler der „orientalischen Motive“ war.

Im Jahre 1887 wurde er von Ludwig Brackebusch eingeladen zur Teilnahme an einer geographischen und geologischen Expedition zur Vermessung der Anden. Die Expedition sollte in die Provinzen San Juan und Catamarca im Nordwesten Argentiniens gehen. Später nahm er an weiteren Expeditionen im Nordosten von Argentinien, Paraguay und Brasilien teil.

Während seines Aufenthalts in Buenos Aires, Argentinien, traf er Wilhelmine Fehling, die er im Jahr 1891 heiratete. Nach Deutschland zurückgekehrt, ließen sie sich in Berlin nieder. Sie hatten vier Töchter, Charlotte, Marie Henriette, Wilhelmine und Gertrud Luise Irmgard.

Einzug der Pilger in Bethlehem, 1894
Einzug der Pilger in Bethlehem, 1894

Nach seiner Rückkehr verfolgte Karl Oenike eine Karriere als Landschaftsmaler, vor allem in Nordeuropa. Er wurde beauftragt, Schlösser und Landschaften zu malen und historische Szenen zu reproduzieren. Er nahm an verschiedensten Ausstellungen teil. Oenike war ein sehr produktiver Künstler, der unter Verwendung verschiedenster Techniken, wie etwa Radierung, Aquarell oder Ölgemälde, arbeitete. Sein bekanntestes Werk ist „Einzug der Pilger“, eine Radierung, die den Einzug von Pilgern in die Stadt Bethlehem um 1894 darstellt. Diese Arbeit war sehr populär und wurde in verschiedenen Publikationen wiedergegeben. Der größte Teil seiner Arbeit war aber die Landschaftsmalerei, in der er seine „persönliche Vision der Natur“ darstellte.[4]

Aber auch seine Zeit in den südlichen Regionen von Südamerika „belegt eine sehr wichtige Position, ja, einen guten Teil seines Lebenswerkes“.[5] Er verfasste verschiedene Berichte auf seinen Reisen, von denen einige in der Bibliothek der Gesellschaft für Erdkunde in Berlin sowie im Ibero-Amerikanischen Institut in Berlin zu finden sind. Seine Zeichnungen, Stiche und Fotos erschienen in verschiedenen Werken über Südamerika.[6] Oenike war Mitglied im „Verein Berliner Künstler“, in der „Freien Vereinigung der Graphiker zu Berlin“ sowie im „Verband Deutscher Illustratoren“ Berlin.

Karl Oenike starb am 11. April 1924 im relativ jungen Alter von 62 Jahren.


Expeditionen



Zeichnungen in Publikationen



Werke (Auswahl)


Ein Werkverzeichnis existiert nicht, die folgenden Werke wurden auf den Ausstellungen der Kgl. Akademie der Künste zu Berlin und den Großen Berliner Kunstausstellungen gezeigt:

Die weiteren Titel wurden den Katalogen von Auktionshäusern entnommen:[10][11]

Der Einzug der Pilger; Flusslandschaft; Sommersee mit Lilien und Schilf; Botanischer Garten - Rio de Janeiro; Landschaft mit Fluss und Personen; Französische Flusslandschaft mit Person; Personen in paraguayischer Landschaft; Alte Eichen; Bayerisches Moor; San Bernardino und der Ypacari-See in Paraguay; Landschaft in Argentinien, Landschaft mit Personen (Motiv aus Argentinien); Oberburg Manderscheid; Wilhelm Tell, 1895; Am Waldsaum; Waldlichtung; Pappeln am Menkiner See; Bispingen, Feldweg auf einer Bergkuppe und Bauernhaus; Dorfschmiede von Menkin in der Uckermark; Schloss Dyck; An der Isar bei Bad Tölz, 1886; Weite Herbstlandschaft in der Mark; Heidelberg, Blick von der Neuenheimer Landstrasse auf die Alte Brücke, Heiligengeistkirche und Schloss, 1884


Ausstellungen (Auswahl)



Literatur




Commons: Karl Oenike – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Dokument Nr. 188 in der Abteilung Sondersammlungen (Abt. 2, Ref.1) des Ibero-Amerikanisches Instituts, Preußischer Kulturbesitz, Berlin. Es enthält ein Anschreiben von K. Oenikes Tochter Irmgard Oenike mit der Zusammenfassung seiner Expeditionen und umfasst ein detailliertes Tagebuch der Expedition Brackebusch in Argentinien im Jahr 1888
  2. Herman ten Kate: Exotisme in de Kunst. In: Elsevier Geïllustreerd Maandschrift. S. 349–352, Jahr XXIII, T. XLVII (Juli bis Dezember 1913), Amsterdam
  3. unveröffentlichte Biographie über Karl Oenike, von der Enkelin Johanna Kohlberger-Liebenthal geschrieben.
  4. Herman Ten Kate: Exotisme in de Kunst. S. 351.
  5. Herman Ten Kate: Exotisme in de Kunst. S. 349.
  6. Herman Ten Kate: Exotisme in de Kunst. S. 352.
  7. Paul Jordan: Über meine Reisen in Paraguay. In: Mitteilungen der Kaiserlich-Königlichen Geographischen Gesellschaft. Wien 1893 (N.F. 26) 36: S. 627–655.
  8. Katalog der 63. Ausstellung der Kgl. Akademie der Künste zu Berlin, 1892 (digiview.gbv.de).
  9. Katalog der Großen Berliner Kunstausstellung, 1896, Tafel 65 (digiview.gbv.de).
  10. Werke von Karl Oenike bei artnet
  11. Werke von Karl Oenike bei artprice.com (nur Titel)
Personendaten
NAME Oenike, Karl
KURZBESCHREIBUNG deutscher Landschaftsmaler und Radierer
GEBURTSDATUM 9. April 1862
GEBURTSORT Berlin
STERBEDATUM 11. April 1924
STERBEORT Berlin

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- [de] Karl Oenike

[en] Karl Oenike

Karl Oenike (1862–1924)[1] was a renowned German landscape painter, who participated in various scientific expeditions in South America during the years 1887-1891 as painter and photographer. He wrote detailed diaries, made topographical maps, drawings, sketches, watercolors, oil paintings and photos during these expeditions, which give a valuable perspective of remote regions and populations, and of the difficulties encountered by German explorers in the 1880s. Few artists in the exotic art genre have depicted better the “magic of the forest” in his paintings.[2]



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