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Konstantin Grčić [ˈɡr̝tʃɪtʃ[1]] (* [2] 18. Mai 1965 in München) ist ein deutscher Industriedesigner serbischer Abstammung.

Konstantin Grcic (2008)
Konstantin Grcic (2008)

Leben


Der Stuhl Chair One von Grcic
Der Stuhl Chair One von Grcic

Der Sohn eines direkt nach dem Zweiten Weltkrieg aus Serbien Emigrierten und einer deutschen Mutter, die als Kunsthändlerin ihre eigene Galerie führte, wuchs in Wuppertal auf. Die Künstlerin und Professorin für Bildhauerei[3] Tamara Grcic ist seine ältere Schwester.

Grcic machte ab 1985 zunächst in Dorset eine Ausbildung an der John Makepeace School for Craftsmen in Wood (Parnham College) zum Möbelschreiner. Im Anschluss an seine Lehre studierte er ab 1988 am Royal College of Art in London Industriedesign. Nach dem Abschluss arbeitet er eine Zeitlang als Assistent von Jasper Morrison, der Gast-Professor am College sowie zufällig auch sein Nachbar war. Neben Morrision waren seine Designerberuf-Vorbilder überwiegend Italiener wie Achille Castiglioni, Franco Albini und Ettore Sottsass.[4]

In München gründete Grcic 1991 sein Designbüro Konstantin Grcic Industrial Design. In der Folge entwarf er im Auftrag zahlreicher Hersteller Möbel, Leuchten und Accessoires. Viele seiner Entwürfe fanden starke Beachtung, da sie Materialien und Produktionstechniken auf neue Weise nutzten, wobei oftmals überraschende Ergebnisse entstanden wie beispielsweise die offene Sitzstruktur Osorom (2002) aus Hirek-Kunststoff. Die Sitzschale des Stuhls Chair_One (2002) ist aus einer flachen Struktur dreidimensional zusammengesetzt. Dabei wurde Aluminiumdruckguß verwendet, das zuvor meist für Möbelgestelle zum Einsatz kam. In Kooperation eines versierten Südtiroler Möbelunternehmens mit BASF entstand der Stuhl Myto, aus Spritzguss gefertigt, mit einem Material, das sich im Formwerkzeug schnell ausbreitet und besonders stabile Strukturen bildet. Sein am meisten verbreiteter Entwurf ist die aus Polypropylen gefertigte Leuchte Mayday. Neben Projekten im Auftrag für Unternehmen und Möbelverleger entwirft er Objekte, die in Kleinserien gefertigt werden etwa für die Pariser Galerie Kreo.

Grcic gilt als einer der einflussreichsten Designer der Gegenwart, dies betrifft nicht nur Medien, die seine Arbeit kontinuierlich begleiten, sondern auch junge Designer in aller Welt, zu denen er intensiven Kontakt pflegt. Nach dem Vorbild des italienischen Studio-Systems arbeitet er intensiv mit wechselnden Assistenten zusammen. So arbeiteten etwa Nitzan Cohen (heute Professor in Saarbrücken), Pauline Deltour, Stefan Diez, Ascan Mergenthaler (heute im Architekturbüro Herzog & de Meuron), Jonathan Olivares, Marie Rahm und Clemens Weisshaar mit Grcic zusammen, bevor sie selbst mit ihren Projekten und Entwürfen bekannt wurden.

Entwürfe Grcics finden sich in den wichtigen Museen und Designsammlungen in aller Welt, darunter in der Sammlung des Museum of Modern Art in New York, in Deutschland unter anderem im Deutschen Museum und in der Neuen Sammlung in München. 2000 wählte er auf Einladung des Goethe-Nationalmuseums in Weimar 64 Alltagsgegenstände aus dem Besitz von Johann Wolfgang Goethe aus, die er in einer Ausstellung in der Casa di Goethe in Rom mit neun eigenen Entwürfen konfrontierte.

Smart mobile disco
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Das Design Museum London zeigte 2007 die Ausstellung 25/25 - Celebrating 25 Years of Design.[5] 2012 gestaltete er die Ausstellung Ressource Architektur im Deutschen Pavillon der 13. Internationalen Architektur-Biennale in Venedig. Im Vitra Design Museum in Weil am Rhein war 2014 die Ausstellung Konstantin Grcic. Panorama zu sehen.[6] 2018 verlegte Grcic sein Studio von München nach Berlin.


Auszeichnungen



Ausgewählte Ausstellungen



Literatur





Einzelnachweise


  1. Video zu Konstantin Grcic auf YouTube (bei 0:16)
  2. Designer Konstantin Grcic: Berlin als Chance, die er nicht suchte. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 26. März 2020]).
  3. Konstantin Grcic, Ikone des Produkt- und Industrial Design. In: MyGrandStory. 19. April 2021, abgerufen am 11. Juni 2021 (deutsch).
  4. eigene Aussagen von Grcic in der Deutschlandfunk-Kultur-Sendung 'Im Gespräch' am 4. September 2019
  5. designmuseum.org (Memento des Originals vom 20. Oktober 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/designmuseum.org
  6. Die neue Präsenz der Möbel. In: Süddeutsche Zeitung. 15. April 2014, S. 9.
  7. Villa Massimo | Konstantin Grcic. Abgerufen am 21. August 2019.
Personendaten
NAME Grcic, Konstantin
ALTERNATIVNAMEN Grčić, Konstantin
KURZBESCHREIBUNG deutscher Industriedesigner
GEBURTSDATUM 1965
GEBURTSORT München



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