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Kurt Magritz (* 13. November 1909 in Johanngeorgenstadt; † 15. Juni 1992 in Berlin) war ein deutscher Architekt, Maler und Grafiker.

Kurt Magritz 1969
Kurt Magritz 1969

Leben


Der Sohn des Zollinspektors Rudolf Magritz wurde im sächsischen Erzgebirge geboren und wuchs in Dresden auf, wohin sein Vater bald nach der Geburt versetzt wurde. Magritz studierte von 1928 bis 1935 Architektur in Dresden und Berlin. 1933 heiratete er die Schauspielerin Hannelore Korb-Deutsch; im gleichen Jahr unternahmen beide einen Emigrationsversuch. 1935 beendete er in Dresden sein Architekturstudium. Unter großen Gefahren überlebten sie die Zeit des Nationalsozialismus. Von 1935 bis 1945 war Kurt Magritz bei dem Dresdner Bauunternehmen Bruno Kost als Statiker und Konstrukteur angestellt. Während des Angriffs auf Dresden am 13. Februar 1945 wurden viele seiner frühen künstlerischen Werke vernichtet. Kurz darauf wurde er an die Front geschickt. Nach dem Krieg engagierte er sich in Bernsbach (Kreis Schwarzenberg) in einem antifaschistischen Komitee, wurde in Dresden Mitbegründer des Freien Deutschen Kulturbundes Land Sachsen und trat Ende 1945 der KPD (ab der Zwangsvereinigung von SPD und KPD 1946 SED) bei. 1946 wurde er Dozent an der Akademie für Graphik und Buchkunst in Leipzig und im Jahr darauf dort zum Professor berufen. 1950 bis 1954 war er in Berlin Redakteur der Illustrierten Rundschau. Anfang der 1950er Jahre kritisierte Magritz in scharfer Form das Werk von Ernst Barlach, dem er nihilistische und formalistische Tendenzen vorwarf. Von 1952 bis 1961 war er Chefredakteur der in der DDR erschienenen Zeitschrift Deutsche Architektur. 1952 war er zum Korrespondierenden Mitglied der Deutschen Bauakademie berufen worden, an die er 1961 hauptberuflich wechselte und wo er bis 1974 arbeitete. In den 1970er und 1980er Jahren verlegte er seine künstlerische Arbeit nach Finkenkrug / Falkensee.

Als IM "Hansen" war Magritz um 1958/59 für die HV A tätig.[1] Seine Aufgabe war es, in die Schweiz zu reisen und als Kurier geheime Informationen von einer Sekretärin im Bundeskanzleramt entgegenzunehmen, die glaubte, für den KGB tätig zu sein.[2]

Kurt Magritz griff als Maler und Grafiker den sozial orientierten Expressionismus einer Käthe Kollwitz auf und schuf in den Jahren 1932 bis 1945 ein gegen Faschismus, Judenverfolgung und Krieg gerichtetes Œuvre. Zu seinem Werk als freischaffender Künstler zählen Linol- und Holzschnitte, Federzeichnungen, Pastelle und Aquarelle, Ölmalereien und Glasfensterentwürfe. Werke von ihm befinden sich u. a. im Museum der Bildenden Künste Leipzig, dem Museum Junge Kunst in Frankfurt (Oder), der Eremitage St. Petersburg, der Universität von Tartu und dem Deutschen Historischen Museum in Berlin.

Im Jahr 2021 übergab die Kunsthistorikerin Maria Rüger 45 Arbeiten ihres Vaters an die Städtische Galerie Dresden. Nun schließt sich der Kreis, denn viele von diesen Werken sind in Dresden entstanden.[3]


Werk (Auswahl)



Gemälde und Grafiken



Schriften



Ausstellungen (unvollständig)



Einzelausstellungen



Ausstellungsbeteiligungen in der Ostzone bzw. der DDR.



Literatur




Commons: Kurt Magritz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. BStU, MfS, Rosenholz und SIRA, Magritz.
  2. Rudolf Genschow und Otto Wendel: Forschungsergebnisse zum Thema: „Die Entwicklung operativer Vorgänge zum systematischen Eindringen in bedeutende Führungsstellen“ - am Beispiel zentraler Vorgänge untersucht, 1974, S. 170–176, in: BStU, MfS, JHS/21842.
  3. Kunstwerke aus Falkensee gehen nach Dresden, Märkische Allgemeine, 21. Juli 2021
  4. SLUB Dresden: Leipziger Kunstausstellung 1948. Abgerufen am 20. Juni 2022 (deutsch).
Personendaten
NAME Magritz, Kurt
KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt und Grafiker
GEBURTSDATUM 13. November 1909
GEBURTSORT Johanngeorgenstadt
STERBEDATUM 15. Juni 1992
STERBEORT Berlin



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