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Lena Vandrey (geboren am 23. April 1941 in Breslau; gestorben am 8. November 2018 in Bourg-Saint-Andéol[1]) war eine feministische bildende Künstlerin und Autorin. Ab 1958 lebte sie Frankreich. Sie ist bekannt für ihre imaginären Frauenporträts. Ihre Werke werden der Art brut zugeordnet.


Leben und Werk


Ihre Eltern verließen 1945 Breslau und übersiedelten nach Hamburg, wo Lena Vandrey aufwuchs. Sie begann schon als Kind zu malen, bildhauern und Gedichte zu schreiben. Nachdem sie eine Wirtschaftsschule absolviert hatte, zog sie mit 17 Jahren zu Verwandten nach Paris. 1967 ließ sie sich in der Provence nieder, wo sie über mehrere Jahre ein altes Landhaus restaurierte, in dem sie jahrzehntelang lebte, arbeitete und provençalische religiöse Frauenkunst sammelte. Lena Vandrey engagierte sich schon früh in der feministischen Bewegung, war u. a. mit Monique Wittig, Hélène Cixous und Christine Delphy befreundet. Ihr Haus wurde zu einem politischen Treffpunkt.[2]

Lena Vandrey bezeichnete sich selbst als „feministische Kulturarbeiterin“.[1] Mit ihrer Kunst wollte sie Frauen ein Gespür für ihre eigene Geschichte geben.[3] Wiederkehrende Motive ihrer Zeichnungen, figurativen Malereien und Skulpturen sind Amazonen, Engel, lesbische Geliebte sowie totemistische weibliche Figuren. Ihre Werke, für die sie rohe Materialien wie Erde und Stoff verwendete, sind laut Michel Thévoz von großer Ausdruckskraft und schafften einen körperlichen Kontakt zu dem dargestellten Objekt.[4] Ihre erste Ausstellung 1974 in der Galerie Atelier Jacob in Paris mit dem Titel Le Cycle des Amantes emputrescible (Zyklus der unverwesbaren Geliebten) zeigte eine Serie von imaginären Frauenporträts; inspiriert von Monique Wittigs Roman Les Guérillères stellen sie eine fantasierte Welt von Amazonen dar.[5] Werke von Lena Vandrey befinden sich in der von Jean Dubuffet begründeten Collection de l’Art Brut Lausanne[6] und dem Museum Halle Saint Pierre in Paris. Sie veröffentlichte autobiografische und lyrisch-expressive Prosatexte in deutscher und französischer Sprache.

2002 kaufte und renovierte sie ein Stadt-Palais in Bourg-Saint-Andéol und richtete darin mit ihrer Lebensgefährtin, der Literaturwissenschaftlerin Mina Noubadji-Huttenlocher, das Musée Lena-Vandrey[7] ein, das auch ein Hotel für kunstinteressierte Frauen ist.


Publikationen (Auswahl)



Ausstellungen (Auswahl)



Literatur



Dokumentarfilme





Einzelnachweise


  1. Biografie auf fembio.org, abgerufen am 15. November 2018
  2. Vandrey Lena (Annie Metz), in: Dictionnaire des féministes. France - XVIIIe-XXIe siècle, hrsg. von Sylvie Chaperon und Christine Bard, Presses Universitaires de France, Paris 2017, ISBN 978-2-13-078720-4 (teilweise einsehbar bei Google Books)
  3. VANDREY, Léna. In: in Benezit Dictionary of Artists, 2016. Oxford Index
  4. «Les oeuvres de Lena Vandrey qui se trouvent au Musée d'art brut de Lausanne, acquises par Dubuffet, sont des effigies de femmes, des sortes de déesses, d'amazones, des personnages totémiques d'une grande force d'expression. Elles sont faites de matières très brutes. Ce n'est pas de la peinture illusionniste. Il y a une tension dramatique qui détruit le système de représentation pour créer un contact beaucoup plus charnel avec l'objet.» Zitat von Michel Thévoz im Résumé des Films L’Ange Amazonien. Un portrait de Lena Vandrey
  5. Marie-Jo Bonnet: Les Femmes artistes dans les avant-gardes, Éditions Odile Jacob, Paris 2006, ISBN 978-2-7381-1732-8, S. 107
  6. Pascal Verbena: Neuve Invention, Collection de l’Art Brut Lausanne (Memento des Originals vom 12. März 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/artbrut.computedby.com
  7. Cadogan Guides Rhone-Alpes, S. 200 (Google Books)
  8. Catalogues d’expositions, Lena Vandrey: Chapitres, Edition Musée Halle Saint Pierre
  9. ausstellungshalle.info
  10. ParisArt
  11. Sudoc Katalog
  12. Meta-Katalog ida
  13. Heure Exquise!Centre international pour les arts vidéo, Paris
Personendaten
NAME Vandrey, Lena
KURZBESCHREIBUNG deutsch-französische Malerin, Bildhauerin und Autorin
GEBURTSDATUM 23. April 1941
GEBURTSORT Breslau
STERBEDATUM 8. November 2018
STERBEORT Bourg-Saint-Andéol, Frankreich

На других языках


- [de] Lena Vandrey

[fr] Lena Vandrey

Lena Vandrey, née Marie Gesine Hillena Vandrey le 23 avril 1941 à Breslau (Reich Allemand) et morte le 8 novembre 2018 à Montpellier (Hérault)[1],[2], est une sculptrice et peintre française[3].



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