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Leo Roth (hebräisch ליאו רוט, auch als Lior Roth bekannt) (* 17. Mai 1914 in Galizien, Österreich-Ungarn; † 25. Dezember 2002 in Afikim, Israel) war ein israelischer Maler. Er gehört heute zu den bekannten israelischen Künstlern.[1]


Erste Jahre


Leo Roth wurde in dem jüdisch geprägten Dorf Tismanitza im damals österreichisch-ungarischen Galizien geboren. 1920 zog die Familie nach Duisburg in Deutschland. 1930 schrieb Roth sich in der Kunstschule Hamborn ein und begann bei Josef Doppelfeld[2], einem Schüler der 1928 gegründeten Folkwang Fachschule für Gestaltung und Bruder des Franz Doppelfeld[3], seine Ausbildung zum Maler. 1933 immigrierte er nach Palästina, wo er sich schon bald der Hashomer Hatzair anschloss. Er lebte kurzzeitig in Tel-Aviv, zog allerdings bald in den Kibbuz Afikim in der Nähe des Sees Genezareth, wo er zunächst als Schäfer zum Lebensunterhalt der Gemeinschaft beitrug.


Lebenswerk


Anknüpfend an seine Ausbildung in Hamborn gestaltete Roth zunächst den Speiseraum des Kibbuz und übernahm die künstlerische Gestaltung der vom Kibbuz vermarkteten Produkte. Schließlich erlangte seine künstlerische Arbeit immer mehr Achtung, und so erhielt er nach einigen Jahren vom Kibbuz sein eigenes Atelier zugesprochen. 1940 wurde Roth Mitglied der Palestine Art Society. 1951 studierte er in Paris an der École nationale supérieure des beaux-arts und besuchte in den 1950er-Jahren mehrmals Italien, wo er sich in Ferrara and in Florenz bevorzugt mit Fresken und anderen Techniken der Wandmalerei beschäftigte. 1947 wurden bei einem Brand des Ateliers viele seiner bisherigen Werke vernichtet. Anfang der 1950er Jahre gehörte Roth zu den Gründern einer Kunstschule der Kibbuzbewegung, wurde zu deren Direktor bestellt und unterrichtete in Malerei.

Formal ist sein Werk vom Kubismus beeinflusst, inhaltlich überwiegen farbenfroh dargestellte Szenen des Alten Testaments und Themen aus der Pionierzeit des Staates Israel. Es bestehen insofern Gemeinsamkeiten mit dem Werk seines in Essen geborenen Landsmanns Naftali Bezem. Einige der nicht vom Kubismus geprägten Werke Roths erinnern auch an die von Marc Chagall.

Zu den Studenten Roths zählte auch der deutsche Künstler Ari Nahor[4]. 1951 gestaltete Roth zu seinem 25-jährigen Jubiläum in Afikim Außenflächen landwirtschaftlicher Gebäude des Kibbuz und die Ausstattung des Kibbuz-Theaters. 1975 richtete der Kibbuz eine Dauerausstellung seiner Werke ein.

Leo (Lior) Roth 1975, Kibbuz Afikim, Israel.
Leo (Lior) Roth 1975, Kibbuz Afikim, Israel.

Medien


Leo (Lior) Roth 1998, Kibbuz Afikim, Israel.
Leo (Lior) Roth 1998, Kibbuz Afikim, Israel.

Ausstellungen


Neben Israel stellte Roth seine Gemälde unter anderem in den Vereinigten Staaten, Mexiko, Spanien, Holland, Schweden und Dänemark in folgenden Einzelausstellungen aus:


Auszeichnungen


1959 erhielt Roth den Jordan Valley Arts – Preis der Vereinigung der Maler und Bildhauer der Kibbuzbewegung.


Familie


Leo Roths Vater war David Roth, ein Hebräisch-Lehrer, seine Mutter hieß Rivka nיe Sobol. 1935 ließ Leo Roth seine Mutter, seine Brüder und seine Schwester von Deutschland nach Afikim nachkommen. 1938 heiratete er Mania Fogelman aus Riga. Das Paar hatte zwei Kinder: die Söhne David (Dudu, 1940–1979) und Zally (geb. 1947). Seine Frau starb im Februar, er selbst am 25. Dezember 2002. Der israelische Bildhauer Menashe Kadishman sagte bei Roths Beisetzung, Roth sei einer der bedeutendsten Künstler Israels gewesen.




Einzelnachweise


  1. Claudia C. Müller: Jakob Nussbaum (1873 - 1936) - Ein Frankfurter Maler im Spannungsfeld der Stilrichtungen, Waldemar Kramer Verlag Gm, 2002, ISBN 9783782905220, S. 240
  2. Kirche St. Elisabeth in Neuss-Reuschenberg: Werk von Josef Doppelfeld@1@2Vorlage:Toter Link/gemeinden.erzbistum-koeln.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Liste deutscher und österreichischer von den Nationalsozialisten verfolgter Priester: Franz Doppelfeld
  4. Ari Nahor - Website des Künstlers
  5. The Institute for the Translation of Hebrew Literature: Portrait von Assaf Inbari (Memento des Originals vom 19. Dezember 2012 im Webarchiv archive.today)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ithl.org.il
Personendaten
NAME Roth, Leo
ALTERNATIVNAMEN Roth, Lior (Pseudonym)
KURZBESCHREIBUNG israelischer Maler
GEBURTSDATUM 17. Mai 1914
GEBURTSORT Galizien, Österreich-Ungarn
STERBEDATUM 25. Dezember 2002
STERBEORT Afikim, Israel



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