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Leo Sebastian Humer (* 18. Juli 1896 in Brixen, Österreich-Ungarn; † 30. Dezember 1965 in Bregenz) war ein österreichischer Maler und ein Vertreter der Neuen Sachlichkeit.

Leo Sebastian Humer: Deckengemälde in der Pfarrkirche Mariahilf („Heldendankkirche“), Bregenz, 1931
Leo Sebastian Humer: Deckengemälde in der Pfarrkirche Mariahilf („Heldendankkirche“), Bregenz, 1931
Bozener Werbegrafik Leo Sebastian Humers für Autoriemen (1925)
Bozener Werbegrafik Leo Sebastian Humers für Autoriemen (1925)

Leben


Humer wurde als Sohn eines kaiserlich-königlichen Bezirks-Obersekretärs geboren. Er studierte ab 1918 an der Kunstakademie in München bei Hugo von Habermann und Hermann Groeber. 1921 entwarf er für die Volksabstimmung in Tirol ein Plakat, das für eine deutschnationale Lösung Partei ergriff und sich für den Anschluss Tirols an das Deutsche Reich aussprach. 1925 war er in Innsbruck mit Hans Andre und Wilhelm Nicolaus Prachensky Gründer der Tiroler Künstlervereinigung Waage und organisierte die Wanderausstellung „Tiroler Künstler“, die 1925/26 in Deutschland, zuerst in Gelsenkirchen, dann u. a. in Düsseldorf, Hamburg und München zu sehen war. 1926 zog er nach Düsseldorf, wo er seinen Lebensunterhalt zunächst als Illustrator für Tageszeitungen verdiente. Am 1. Oktober 1932 trat er in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 1.348.406)[1] und wurde nach der Machtergreifung 1933 zum außerordentlichen Professor an die Kunstakademie Düsseldorf berufen. Humer nahm dabei die Position des entlassenen Professors Paul Klee ein. 1940 wurde er in Düsseldorf ordentlicher Professor. Im Zweiten Weltkrieg gehörte Humer einer Propagandakompanie in Belgien und Italien an. 1945 wurde er aus dem Staatsdienst entlassen und siedelte nach Bregenz über.[2][3]


Werk


Humers künstlerisches Schaffen erstreckte sich über mehr als drei Jahrzehnte und lässt sich in drei große Werkphasen unterteilen. Diese sind eng an die sich verändernden Aufenthaltsorte und Lebensbedingungen sowie die gesellschaftspolitische Situation gebunden. Während er im Raum Tirol/Südtirol vor allem Porträts in expressionistischer und später Neusachlicher Manier anfertigte, überwiegen in den Jahren in Deutschland nach der Phase der Illustratorentätigkeit nach 1926, aus der im Theatermuseum Düsseldorf ca. 170 Rollen- und Porträtstudien an den Städtischen Bühnen Düsseldorf erhalten geblieben sind, von 1936 bis 1945 monumentale Auftragsarbeiten in Freskotechnik im Auftrag des NS-Regimes. 1936 führte er in der NS-Ordensburg Krössinsee zwei große Wandmalereien mit den Titeln „Opfer“ und „Aufbau“ aus, die wegen ihrer „befremdenden Stilisierung“ beanstandet und übermalt wurden.[4] Zum Ende des Zweiten Weltkrieges übersiedelt er nach Vorarlberg (1946–1965) und erhielt dort primär Aufträge von der katholischen Kirche. Das Gesamtwerk Leo Sebastian Humers zeichnet sich neben seiner thematischen Vielfalt vor allem auch durch eine große Bandbreite angewandter Kunsttechniken aus.


Werke



Illustrationen



Ausstellungen



Literatur




Commons: Leo Sebastian Humer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/17370854
  2. Wilfried Kirschl: Malerei und Graphik in Tirol 1900–1940, Wiener Secession, Innsbruck, Kongresshaus, Verlag: Land Tirol, 1973, S. 66 (Ausstellungskatalog)
  3. Universität Innsbruck, Forschungsinstitut Brenner-Archiv
  4. Günter Morsch, Corinna Cossmann: Konzentrationslager Oranienburg. Schriftenreihe der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Hentrich 1994. ISBN 978-3-89468-151-7, S. 46
Personendaten
NAME Humer, Leo Sebastian
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Maler
GEBURTSDATUM 18. Juli 1896
GEBURTSORT Brixen
STERBEDATUM 30. Dezember 1965
STERBEORT Bregenz

На других языках


- [de] Leo Sebastian Humer

[fr] Leo Sebastian Humer

Leo Sebastian Humer (né le 18 juillet 1896 à Bressanone, mort le 30 décembre 1965 à Bregenz) est un peintre autrichien, représentant de la Nouvelle Objectivité.



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