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Lew Wladimirowitsch Kuleschow (russisch Лев Владимирович Кулешов; * 1. Januarjul. / 13. Januar 1899greg. in Tambow; † 29. März 1970 in Moskau) war ein sowjetischer Regisseur.

Lew Kuleschow und Tasya Borman in einer Szene von Yevgeni Bauers Film Za schastem (1917)
Lew Kuleschow und Tasya Borman in einer Szene von Yevgeni Bauers Film Za schastem (1917)

Leben und Werk


Kuleschow begann als Kunstmaler 1916 in den Filmstudios von Alexander Chanschonkow und arbeitete dort als Bühnenbildner und Assistent unter anderem bei Filmen Jewgeni Bauers. Ab 1917 führte Kuleschow selbst Regie. In den Revolutionsjahren drehte er an den Fronten des Bürgerkriegs Wochenschaufilme. 1919 übernahm er die Leitung einer Ausbildungsabteilung an der staatlichen Filmschule in Moskau, in der Wsewolod Pudowkin und, für kurze Zeit, auch Sergei Eisenstein studierten.[1]

Er führte als erster filmische Experimente zur Montage durch, die er 1922 den „Kuleschow-Effekt“ nannte. Dabei ersetzte er in einer Sequenz aus vier kurzen Szenen nur eine und konnte zeigen, dass sich Wahrnehmung und Bedeutung der ganzen Sequenz veränderten.[2] 1928 stellte er die These auf, es sei nicht so wichtig, wie die Einstellungen aufgenommen, sondern wie sie geschnitten wurden. Die originalen Montage-Experimente sind verschollen.

Es waren zwei Grundannahmen, die ihn zu seinen Experimenten veranlassten:

Kuleschow kombinierte z. B. drei unterschiedliche Einstellungen (ein Teller Suppe, ein Sarg mit der Leiche eines kleinen Mädchens, eine leicht bekleidete Frau auf einem Diwan) mit dem Gesicht des Schauspielers Iwan Mosschuchin. Diese kombinierten Einstellungen ließen die Zuschauer völlig unterschiedliche Ausdrücke im Gesicht des Darstellers erkennen – obwohl es sich dabei immer um die gleiche Aufnahme handelte. Dies wird auch als Kuleschow-Effekt bezeichnet. Das Publikum war beeindruckt von der Fähigkeit Mosschuchins, Emotionen wie Hunger, Trauer und Zuneigung auszudrücken.

Alfred Hitchcock wiederholte im Film Das Fenster zum Hof dieses Experiment. Er kombinierte ein und dieselbe Einstellung von James Stewart beim Betrachten einer halbnackten Frau und beim Anblick eines kleinen toten Hundes.


Filmografie





Einzelnachweise


  1. James Monaco. Film verstehen. Reinbek bei Hamburg 2002, S. 429
  2. Viktor Šklovskij, Ejzenštejn. Rowohlt, Hamburg 1977, S. 129
  3. Izvolov, Nikolai; Drubek-Meyer, Natascha (2010). "Annotations for the Hyperkino Edition of Lev Kuleshov's Engineer Prite's Project (1918), Academia Series, RUSCICO, 2010". Studies in Russian and Soviet Cinema. 4 (1): 65–93.
  4. Hyperkino edition (DVD): Das Projekt des Ingenieurs Pright (1918). absolutMedien, 2008, abgerufen am 17. November 2016.
Personendaten
NAME Kuleschow, Lew Wladimirowitsch
ALTERNATIVNAMEN Кулешов, Лев Владимирович (russisch)
KURZBESCHREIBUNG sowjetischer Regisseur
GEBURTSDATUM 13. Januar 1899
GEBURTSORT Tambow
STERBEDATUM 29. März 1970
STERBEORT Moskau

На других языках


- [de] Lew Wladimirowitsch Kuleschow

[en] Lev Kuleshov

Lev Vladimirovich Kuleshov (Russian: Лев Владимирович Кулешов; 13 January [O.S. 1 January] 1899 – 29 March 1970) was a Russian and Soviet filmmaker and film theorist, one of the founders of the world's first film school, the Moscow Film School.[1] He was given the title People's Artist of the RSFSR in 1969. He was intimately involved in development of the style of film making known as Soviet montage, especially its psychological underpinning, including the use of editing and the cut to emotionally influence the audience, a principle known as the Kuleshov effect. He also developed the theory of creative geography, which is the use of the action around a cut to connect otherwise disparate settings into a cohesive narrative.

[ru] Кулешов, Лев Владимирович

Лев Влади́мирович Кулешо́в (1 [13] января 1899, Тамбов, Российская империя — 29 марта 1970, Москва, СССР) — советский кинорежиссёр, актёр, сценарист, теоретик кино, народный артист РСФСР (1969). Член ВКП(б) с 1945 года[2]. Один из основателей и первых педагогов ВГИКа. Изобретатель эффекта Кулешова и географического эксперимента Кулешова.



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