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Leó Popper (* 11. November 1886 in Budapest; † 22. Oktober 1911 in Görbersdorf) war ein ungarischer Maler, Komponist und Kunsthistoriker. Er schrieb Essays zur ästhetischen Theorie und Philosophie. Er war Sohn des Cellisten und Komponisten David Popper und ein enger Freund des ungarischen Philosophen Georg Lukács.[1]


Leben


Der in Prag geborene Vater Leo Poppers, der Cellist und Komponist David Popper, zog mit der Geburt seines Sohnes nach Budapest. Leo Popper maturierte 1905 und besuchte sowohl die Musikakademie als auch die Akademie der Bildenden Künste. 1906 nahm er bei der Frauenbacher Malerschule („nagybányai művésztelep“[2]) teil.

Er war Teil der Künstlergruppe „Die Acht“.[3]

Popper starb 1911 an Tuberkulose.[4]


Schaffen


Popper setzte sich in seinen Essays mit Paul Cézanne, Vincent van Gogh, Auguste Rodin und Aristide Maillol, als auch mit der Volkskunst auseinander.[3] Besonders konzentrierte er sich auf die niederländische Malerei am Übergang vom 16. zum 17. Jahrhundert und die Werke von Hercules Seghers und Pieter Bruegel dem Älteren. In seiner Rezension zu Wilhelm Hausensteins Buch[5], der historisch interpretiert, rückt Popper die „bildtektonische Schwere“[3] ins Zentrum und sieht dabei eine Parallele zu Bildern Paul Cézannes. Er entwickelt den Begriff des Teiges um die Plastizität der beiden zu fassen. Dieses Modell, welches Popper später in Allteig umbenennt, übernimmt Lukács in seiner Heidelberger Philosophie der Kunst[6].

Ein weiteres wichtiges Theorieelement liegt in dem „notwendigen Missverständnis“ zwischen Werk und Interpretation.[3]

Popper war einer der Vermittler der kunst- und architekturtheoretischen Diskussionen der von Karl Kraus gegründeten Zeitschrift Die Fackel in den ungarischen Sprachraum.[3]


Werke



Literatur





Einzelnachweise


  1. Lukács widmete ihm das erste Kapitel (Über Form und Wesen des Essays) seins Buches Die Seele und die Formen. Dieser als Brief verfasste Text ist ein Jahr vor Poppers Tod datiert.
  2. Vgl. Nagybányai művésztelep in der ungar. Wikipedia.
  3. Vgl. Born, Robert: Budapest und der sozialgeschichtliche Ansatz in der Kunstgeschichte, in: Überbringen - Überformen - Überblenden. Theorietransfer im 20. Jahrhundert. Hrsg. von Dietlind Hüchtker, Alfrun Kliems, Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2011, S. 94–124, hier S. 101.
  4. Vgl. Personenbeschreibung der OENB (Memento des Originals vom 24. Juni 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.onb.ac.at.
  5. Wilhelm Hausenstein: Der Bauern-Bruegel, München 1910. (Über die niederländischen Maler.)
  6. Diesen Text schrieb Lukács zwischen 1912 und 1914, wurde aber erst 1974 publiziert.
Personendaten
NAME Popper, Leó
KURZBESCHREIBUNG ungarischer Maler, Komponist und Kunsthistoriker
GEBURTSDATUM 11. November 1886
GEBURTSORT Budapest
STERBEDATUM 22. Oktober 1911
STERBEORT Görbersdorf



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