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Ludwig Fahrenkrog (* 20. Oktober 1867 in Rendsburg; † 27. Oktober 1952 in Biberach an der Riß) war ein deutscher Maler und Dichter. Er war ein Vertreter der völkischen Bewegung und gründete die neuheidnische Germanische Glaubens-Gemeinschaft.


Leben


Nach einer Lehre als Dekorationsmaler besuchte er zunächst die Kunstgewerbeschule Altona und studierte ab 1887 an der Akademie der Künste in Berlin, wo er Schüler von Woldemar Friedrich, Hugo Vogel und Meisterschüler von Anton von Werner war. 1898 wurde er als Lehrer für figürliches Malen und Komposition an die Barmer Kunstgewerbeschule berufen und 1913 zum Professor ernannt. Schließlich wurde er 1925 von der University of Dakota in den USA zum External Professor of Art ernannt.

Sein Werk entsprang der Lebensreformbewegung und dem Jugendstil. Bekannt wurde er zunächst durch sakrale, christliche Kunst, insbesondere Jesusbilder. 1893 für das Gemälde Kreuzigung Christi mit dem Großen Staatspreis ausgezeichnet, war er nach einem Stipendienjahr in Rom in der Villa Strohl-Fern[1] nicht mit den erwarteten historistischen Kopien alter Meister und antiker Formen nach Deutschland zurückgekehrt, sondern mit in freier Landschaft gemalten Bildern.

Mit tiefer Skepsis widmete er sich fortan der christlichen Überlieferung. 1901 erschreckte er die Öffentlichkeit bei einer großen Ausstellung in der Barmer Kunsthalle – drei Jahre nach der Berufung an die Barmer Kunstgewerbeschule – mit der Darstellung eines bartlosen Jesus von Nazareth. Der Neuerer der Kunst gegen den Historismus lehnte allerdings die modernen Richtungen der internationalen Avantgarde, den Kubismus und Expressionismus, ab und blieb einem gegenständlich-symbolistischen Stil verpflichtet. Seine Bildinhalte kreisten um Natur, germanische Mythologie und innerseelische Konflikte. 1913 erschien Fahrenkrogs Bildband Lucifer, 1922 folgte der Bildband Ludwig Fahrenkrog. Seine Schöpfungen und ihre Bedeutung für unser Volkstum.

1900 trat Fahrenkrog aus der Kirche aus und rief 1907 zur Gründung einer germanischen Religionsgemeinschaft auf. 1913 wurde die Germanische Glaubens-Gemeinschaft gegründet, deren Hochwart Fahrenkrog von 1914[2] bis 1952 war.

1912 wurde sein Drama Baldur, 1913 Wölsund, 1920 Nornegast und 1921 Die Godentochter im Harzer Bergtheater aufgeführt. Ab 1922 gab er gemeinsam mit Holger Dom die Zeitschrift Der Weihwart heraus. 1931 trat er aus dem Schuldienst aus und zog nach Biberach an der Riß um, wo er viele lokale Persönlichkeiten porträtierte.

Fahrenkrog sah das sich auf dem Judentum aufbauende Christentum als den Germanen wesensfremd an. Das NS-System hielt Distanz zu dem religiösen Schwärmer, der weder partei- noch kriegsverherrlichende Gemälde schuf. Nach 1945 erhielt Fahrenkrog den Auftrag, die ermordeten Widerstandskämpfer Hans und Sophie Scholl nach Fotografien zu malen.

Sein schriftlicher Nachlass liegt im Deutschen Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum.


Literatur





Einzelnachweise


  1. Preußische Akademie der Künste (PrAdK 0729). Atelieranmietung in Rom für Stipendiaten der Akademie (Villa Strohl-Fern) – Berichte über die Arbeit, Mietzahlung u. ä. folgender Stipendiaten bzw. Gäste in Rom: Ludwig Fahrenkrog 1893/94
  2. Stefanie von Schnurbein: Die Suche nach einer „arteigenen“ Religion in ‚germanisch-‘ und ‚deutschgläubigen‘ Gruppen. In: Uwe Puschner, Walter Schmitz, Justus H. Ulbricht (Hrsg.): Handbuch zur „Völkischen Bewegung“ 1871–1918. K. G. Saur, München u. a. 1996, ISBN 3-598-11241-6, S. 172–185, hier S. 180.
Personendaten
NAME Fahrenkrog, Ludwig
KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und Dichter
GEBURTSDATUM 20. Oktober 1867
GEBURTSORT Rendsburg
STERBEDATUM 27. Oktober 1952
STERBEORT Biberach an der Riß

На других языках


- [de] Ludwig Fahrenkrog

[en] Ludwig Fahrenkrog

Ludwig Fahrenkrog (20 October 1867 – 27 October 1952) was a German painter, illustrator, sculptor and writer.[1] He was born in Rendsburg, Prussia, in 1867. He started his career as an artist in his youth, and attended the Berlin Royal Art Academy before being appointed a professor in 1913. He taught at the School of Arts and Crafts in Bremen from 1898 to 1931. He was also involved in the founding of a series of modern Pagan religious groups in the early 20th century, as part of a movement to create what its adherents referred to as a "Germanic religious community".

[es] Ludwig Fahrenkrog

Ludwig Fahrenkrog (20 de octubre de 1867 - † 27 de octubre de 1952) fue un pintor y escritor alemán, fundador de la Hermandad de la fe germánica (Germanische Glaubensgemeinschaft) en 1912 junto a Wilhelm Schwaner,[1][2] dos de los pioneros de los más antiguos movimientos neopaganos religiosos völkisch de principios del siglo XX.[3]

[fr] Ludwig Fahrenkrog

Ludwig Karl Wilhelm Fahrenkrog (né le 20 octobre 1867 à Rendsburg et mort le 27 octobre 1952 à Biberach an der Riß) est un artiste peintre, illustrateur et sculpteur allemand.



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