Ludwig Schaffrath (* 13. Juli 1924 in Alsdorf; † 6. Februar 2011 in Bardenberg) war ein deutscher Bildhauer, Maler (insbesondere Glasmalerei) und Hochschullehrer.
St. Maria Königin in Troisdorf mit der Glasfront von Ludwig Schaffrath
Beruf
Schaffrath besuchte von 1946 bis 1947 die Schlüter-Schule in Nienborg-Heek (Werkschule für christliche Kunst).[1] Danach war er bis 1954 als Assistent Mitarbeiter von Anton Wendling am Lehrstuhl Freihandzeichnen der Architekturabteilung der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen tätig. Im Jahre 1975 leitete er am Burleighfield House in Loudwater in England die Meisterklasse. Es folgten von 1976 bis 1978 Lehrtätigkeiten in Berkeley und an der Pilchuck Glass School in Stanwood im US-Bundesstaat Washington, sowie dreizehn Vortragsreisen in den Vereinigten Staaten.
1981 lehrte er zudem an der Universität Adelaide und am Caulfield Institute of Technology in Melbourne, von 1981 bis 1984 und erneut 1997 in Tokyo, Kyoto, auf Okinawa, Osaka. Ab Sommersemester 1985 übernahm er die seit Wintersemester vakante Professur für Glasgestaltung und Malerei (Nachfolge Hans Gottfried von Stockhausen) an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart,[2] ein Amt, das er bis zu seiner Emeritierung 1993 innehatte. Von seinen dortigen Schülern sind als Glasgestalter hervorgetreten Thierry Boissel, Susanne Feix, Katja Ploetz, Raphael Seitz, Gabi Weiß.
Ludwig Schaffrath lebte und arbeitete in seiner Heimatstadt Alsdorf, die ihm 1999 die Ehrenbürgerrechte sowie den Ehrenring der Stadt verlieh. Er fand seine letzte Ruhestätte in der Aachener Grabeskirche St. Josef.
Ludwig Schaffrath verschönerte in Geilenkirchen und Umgebung mehrere Kirchen und andere Einrichtungen mit Glasfenstern und anderen Arbeiten, darunter die Kirche St. Josef in Bauchem, das Franziskusheim und die Pfarrkirche St. Peter in Immendorf.[3]
Priesterseminar Aachen/Bischöfliche Akademie des Bistums Aachen: Fenster in der Wandelhalle (1951/1952), im Seminarraum (1966) und in der Kapelle (1951, 1962, 1970/1971 und 1982)[4]
St. Michael Schweinfurt: Glasfenster des Kirchenraumes (1968)
Klosteranlage der Gelöbniskirche Maria Schutz in Kaiserslautern: Fenster im Kreuzgang und Kirche [1998/2000][6]
Sankt Gregorius in Aachen: Windfanganlage, Kreuz auf dem Kirchenschiff und Glasflächen der Fassade.[7]
Deutsches Glasmalerei-Museum in Linnich: Eingangsfront / Verglasung (1997).[8]
St. Leonhard in Frankfurt: 3 Chorfenster [1993][9] In St. Leonhard befinden sich insgesamt 23 Schaffrath – Fenster, die zwischen 1990 und 1993 entstanden sind. Lit.: Oidtmann 1997, Abbildung S. 239.
St. Lucia Broichweiden: Alle Fenster, ausgenommen das Seitenfenster der Turmkapelle, angefangen mit den 3 zentralen Chorfenstern (1970) bis zu den Maßwerkoberlichtern in den Querausgängen (1995). Die Deckenausmalung entstand von 1993 bis 1995 und das Altarmosaik 1995.[11]
Dom zu Aachen: Kreuzgang am Dom – insgesamt 32 Fenster. (1962–1965), 3 Fenster in der Vorhalle – Oberlichter über den Portalen (1997).[12][13]
Osaka – Japan: Ausgestaltung des neuen Bahnhofs mit einem Mosaik (1983).[16]
St. Josef (Aachen), in der heutigen Grabeskirche entstanden zwischen 1971 und 1975 21 Fenster
Ab 2005 entstand die Serie Schwanengesang. Dies sind Glasstelen mit einer Größe von 2,50 m × 1,00 m. Alle befassen sich mit Themen, die Ludwig Schaffrath während seines künstlerischen Schaffens begleitet haben. Manche sind eine Hommage an Menschen, die sein Lebenswerk sehr beeinflusst haben.[17]
St. Willibrord in Euchen (Würselen): 3 Glasfenster im Chor, 2004.
mit Rainer Flock, Maria Katzgrau: Glasmalerei (= Unsere Ausstellung. Ausg. 14.) Stadtsparkasse Aachen, 1967.
Literatur
Stuttgarter Begegnungen: Die Schenkung Wolfgang Kermer; Städtische Galerie Neunkirchen, 18. Mai – 24. Juni 2005 [Hrsg.: Neunkircher Kulturgesellschaft gGmbH; Nicole Nix-Hauck. Katalog: Wolfgang Kermer]
Einzelnachweise
Stefan Jung: Stil- und Gestaltungsmittel des Künstlers Ludwig Schaffrath: Ausgewählte Glasmalereien. 2010, ISBN 9783640730292, Seite 2.
Wolfgang Kermer: Daten und Bilder zur Geschichte der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Stuttgart: Edition Cantz, 1988 (= Verbesserter Sonderdruck aus: Die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart: eine Selbstdarstellung. Stuttgart: Edition Cantz, 1988), o. P. [16].
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