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Markus Meurer (* 28. April 1959 in Monreal) ist ein deutscher Outsider Art-Künstler. Er verwandelt Fundmaterialien zu plastischen Objekten und stellt Collagen her.

Markus Meurer bei der Ausstellungseröffnung 2014 in der Halle Saint-Pierre (Paris)
Markus Meurer bei der Ausstellungseröffnung 2014 in der Halle Saint-Pierre (Paris)
Meurer-Objekt „Papa“ (Rückseite)
Meurer-Objekt „Papa“ (Rückseite)

Leben und Werk


Markus Meurer lernte schon als Kind von seinem Vater, der selbst ein Outsider-Künstler war, mit Zange und Draht umzugehen, um damit Figuren herzustellen. Aber während der Vater Objekte wie Motorräder möglichst realistisch baute, wurde Markus Meurer in seiner Arbeit immer freier. Mit Draht verbindet er Materialien, die normalerweise als Abfall angesehen werden, zu animistischen Figuren, oft Hybridwesen zwischen Mensch, Tier und Maschine.

Da er von seiner Kunst nicht leben konnte, verdiente er seinen Lebensunterhalt durch Gelegenheitsarbeiten. Seine schöpferisch-künstlerische Arbeit gab ihm Kraft zur Bewältigung des Lebens.[1] Bis 2006 lebte er überwiegend im Elternhaus in Monreal in der Eifel. Dieses Haus unterhalb der Löwenburg gestaltete er im Laufe der Zeit zu einem Gesamtkunstwerk.[2]

Nach dem Tod der Eltern wurde das Leben für ihn in Monreal immer schwieriger.[1] Von 2006 bis 2008 lebte er mit seiner englischen Frau in England. Hier entstand sein Buch Die Plange Angst.[3]

Mit Hilfe eines Freundes kamen er und seine Frau nach Deutschland zurück, wo sie bis 2021 in Kevelaer am Niederrhein wohnten. Die Wohnung diente ihm zugleich als Atelier und Ausstellungsraum. Sein Elternhaus war in der Zwischenzeit von der Gemeinde Monreal für unbewohnbar erklärt und abgerissen worden.[4] Im Juni 2021 folgte Markus Meurer seiner Frau in die Stiftung Lühlerheim in Schermbeck.[5]

Kunstfreunde vor Ort sorgten mit Unterstützung durch Lisa Inckmann, die Leiterin des Kunsthauses Kannen in Münster, dafür, dass das Werk von Markus Meurer in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt wurde.[6][7] Verbreitung fand es auch dadurch, dass die niederländische Sammlung „Stichting Collectie De Stadshof“ wichtige Werke aufnahm und in Ausstellungen präsentierte.[8] In den letzten Jahren macht Meurer auch vermehrt Collagen, in denen sein Weltbild deutlich wird.

2021 wurde er 1. Preisträger beim Wettbewerb um den bundesweit ausgeschriebenen Aktion-Kunst-Preis 2021.[9]


Zitat


„Meurers Kunst kann geradezu als eine Symbiose von Natur, Technik und ‚Materie‘, wie er es selbst ausdrückt, bezeichnet werden. […] Was als Abfall oder Müll deklariert wurde, verbirgt für Meurer wahrhafte Schönheit und Ästhetik, die er durch einen schöpferischen Prozess zum Leben erweckt.
In seinen skulpturalen Objekten wird sein sicherer Blick für Form und Figürlichkeit spürbar. Auf den ersten Blick scheinen seine Skulpturen aus Draht außergewöhnlich naturgetreu. Erst bei genauerer Betrachtung sind Dinge wie benutzte Rasierklingen, Batterien, Fahrradklingeln, Kondome, Puppen, Plastik und andere Fundstücke zu erkennen, die ineinander verwoben, narrative und fantasievolle Figuren und Skulpturen bilden.“

Lisa Inckmann[10]
Markus Meurer (mit Besucherin) vor seinen Werken (2014) in der Halle Saint-Pierre (Paris)
Markus Meurer (mit Besucherin) vor seinen Werken (2014) in der Halle Saint-Pierre (Paris)
Markus Meurer in seiner Atelier-Wohnung, 2019
Markus Meurer in seiner Atelier-Wohnung, 2019

Ausstellungen (Auswahl)



Veröffentlichungen, Ausstellungskataloge



Sekundärliteratur



Einzelnachweise


  1. Hadwiga Nieting: Biographie. In: Alexandra von Gersdorff-Bultmann: SHREK – Markus Meurer, Berlin 2014, S. 16
  2. Henk van Es: Künstlerhaus in Monreal. In: outsider-envirements.blogspot.de vom 3. Januar 2012.
  3. Markus Meurer: Die Plange Angst. edition statt-museum, Düsseldorf 2010, ISBN 978-3-00-032833-6.
  4. Ursula Quickert: „Art-brut-Haus“ wird abgerissen. In: Rheinzeitung vom 18. September 2007.
  5. Stefan Schmelting: Ist das noch Kunst oder kann das weg? In: diakonie-kkkleve.de/aktuelles. Abgerufen am 2. August 2021.
  6. Liesbeth Reith: De Stadshof Collection, an art collection’s history. In: Frans Smolders, Liesbeth Reith, Jos ten Berge: Solitary Creations. 51 Artists out of De Stadshof Collection, Eindhoven 2014, S. 30.
  7. Alexandra von Gersdorff-Bultmann: SHREK – Markus Meurer, Berlin 2014, S. 3
  8. Frans Smolders, Liesbeth Reith, Jos ten Berge: Solitary Creations. 51 Artists out of De Stadshof Collection, Eindhoven 2014, S. 326 f.
  9. Volker Himmelberg: Outsider-Künstler Markus Meurer gewinnt Aktion-Kunst-Preis. In: RP.ONLINE. Abgerufen am 29. März 2021.
  10. Lisa Inckmann: Zur Ausstellung. In: Shrek – Markus Meurer, Galerie ART CRU, Berlin 2014, S. 4 f.
  11. Peter Nieting: Markus Meurer in Rives. In: ateliermarkusmeurer.wordpress.com. 8. November 2018, abgerufen am 16. Dezember 2018.
  12. Klaus Hammer: Magische Objekte erzählen von vergessenen Schicksalen. Neues Deutschland Druckerei und Verlag GmbH, 10. März 2018, abgerufen am 17. Dezember 2018.


Commons: Markus Meurer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAME Meurer, Markus
KURZBESCHREIBUNG deutscher Outsider Art-Künstler
GEBURTSDATUM 28. April 1959
GEBURTSORT Monreal

На других языках


- [de] Markus Meurer

[fr] Markus Meurer

Markus Meurer (né le 28 avril 1959 à Monreal) est un artiste allemand d'Art Brut. Il transforme des matériaux trouvés en objets figuratifs et produit des collages.



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