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Maurice de Vlaminck (* 4. April 1876 in Paris; † 11. Oktober 1958 in Rueil-la-Gadelière, Département Eure-et-Loir) war ein französischer Maler, Grafiker und Autor. Maurice de Vlaminck war Mitglied der „Fauves“.

Der Künstler André Derain (links) und de Vlaminck, 1942
Der Künstler André Derain (links) und de Vlaminck, 1942

Leben


Maurice de Vlaminck war der Sohn eines Musikerehepaares. Der Vater stammte aus Flandern. Maurice wuchs in Le Vésinet bei Paris auf und erhielt 1888 bis 1891 ersten Malunterricht. 1892 übersiedelte er in den von vielen Künstlern aufgesuchten Nachbarort Chatou und wurde berufsmäßiger Radrennfahrer und Mechaniker, musste diese Beschäftigung aber 1896 wegen einer Erkrankung aufgeben und sich als Musiker verdingen.

Im Juli 1900 fand die zufällige, für seinen späteren Werdegang bedeutende Begegnung mit André Derain statt, mit dem ihn fortan eine Freundschaft verband. Beide saßen in einem Zug, der auf der Fahrt von Chatou nach Paris entgleiste. Auf dem Fußmarsch nach Paris kamen sie ins Gespräch und Derain ermutigte Vlaminck dazu, Maler zu werden.[1] Bald teilten sie sich ein Atelier in Chatou. In dieser Zeit schrieb de Vlaminck neben seiner Malerei auch für Zeitungen und verfasste Romane, zu denen Derain Illustrationen herstellte. Die Entstehung des Fauvismus wird auf die Arbeit dieser beiden Künstler zurückgeführt.

1901 besuchte er die Van-Gogh-Ausstellung in der Galerie Bernheim. Maurice de Vlaminck war so beeindruckt von dieser Ausstellung, dass er sagte: „Van Gogh bedeutet mir mehr als Vater und Mutter!“ Hier lernte er auch Henri Matisse kennen, auf dessen Vermittlung er sich 1905 dem Fauvismus anschloss. Dynamische Linienführung und das Arbeiten mit starken Farben bestimmten sein Werk. Er wandte sich hauptsächlich der Landschaftsmalerei zu.[2] Der Kunsthändler Ambroise Vollard richtete 1906 die erste Einzelausstellung de Vlamincks aus und erwarb dessen Gesamtwerk. Nach 1907 beeinflusste ihn das Werk Cézannes immer stärker. Schon 1908 wendete er sich aber vom Fauvismus ab und dem Impressionismus zu. Ein kurzes Intermezzo mit einigen kubistischen Bildern folgte. Nach einer kriegsbedingten künstlerischen Schaffenspause wurden die expressionistischen Einflüsse 1918 wieder deutlicher. Er reduzierte seine Farben wieder und fand zu einem ganz eigenen Landschaftsstil, der ihn deutlich in den Kreis der Post-Impressionisten stellt.

Grabstein von Maurice de Vlaminck auf dem Friedhof von Rueil-la-Gadelière
Grabstein von Maurice de Vlaminck auf dem Friedhof von Rueil-la-Gadelière

Eine Ausstellung bei Dreut 1919 brachte ihm Erfolg und die endgültige Anerkennung. In dieser Zeit zog sich de Vlaminck ins ländliche Valmondois, dann nach Rueil-la-Gadelière zurück. Ab diesem Zeitpunkt vertrat er mit seiner Kunst und seinen Büchern einen strikt zivilisationsfeindlichen Standpunkt und thematisierte die Zerstörung der Natur durch den Menschen und die Technik. In seiner Maltechnik spielten ab 1918 Hell-Dunkel-Kontraste eine zunehmend größere Rolle. Eine Zeitlang wurde er von dem Galeristen Daniel-Henry Kahnweiler betreut.

Im Jahr 1955 war Maurice de Vlaminck Teilnehmer der documenta 1 in Kassel. 2008 war dem Maler eine Ausstellung im Musée du Luxembourg in Paris gewidmet. Ausgestellt waren Werke zwischen den Jahren 1900 und 1915, der ersten Schaffensphase des Künstlers.[3]


Werke (Auswahl)


1997 befanden sich einer Schätzung des Galeristen Frank M. Berndt zufolge bereits nur noch 10 bis 12 Werke von Maurice de Vlaminck in Privatbesitz.[4]


Schriften


Maurice de Vlaminck verfasste ungefähr 20 Bücher, unter anderen


Literatur





Einzelnachweise


  1. „Ich bin sicher, dass ich ohne diese Begegnung, ohne dieses schicksalhafte Eisenbahnunglück niemals auf den Gedanken gekommen wäre, aus der Malerei einen Beruf zu machen und davon leben zu wollen“, Vlaminck in seiner Autobiografie.
  2. Die späten Impressionisten (Per Amann, Berghaus Verlag)
  3. Offizielle Webseite des Museums (franz., engl., deut., span., ital.)
  4. „Nur noch etwa 10 bis 12 Werke des Künstlers befinden sich im Privatbesitz“, Galerist Frank M. Berndt am 13. Februar 1997 im Kölner Express, S. 29.
Personendaten
NAME Vlaminck, Maurice de
KURZBESCHREIBUNG französischer Maler, Grafiker und Autor
GEBURTSDATUM 4. April 1876
GEBURTSORT Paris
STERBEDATUM 11. Oktober 1958
STERBEORT Rueil-la-Gadelière

На других языках


- [de] Maurice de Vlaminck

[en] Maurice de Vlaminck

Maurice de Vlaminck (4 April 1876 – 11 October 1958) was a French painter. Along with André Derain and Henri Matisse, he is considered one of the principal figures in the Fauve movement, a group of modern artists who from 1904 to 1908 were united in their use of intense colour.[1] Vlaminck was one of the Fauves at the controversial Salon d'Automne exhibition of 1905.

[es] Maurice de Vlaminck

Maurice de Vlaminck (París, 4 de abril de 1876-Rueil-la-Gadelière, 11 de octubre de 1958) fue un pintor fovista francés. Vlaminck fue uno de los pintores que causaron escándalo en el Salón de otoño de 1905, que recibió el apelativo de «jaula de fieras», dando nombre al movimiento del que formaba parte junto a Henri Matisse, André Derain, Raoul Dufy y otros.

[fr] Maurice de Vlaminck

Maurice de Vlaminck, pseudonyme de Maurice Devlaeminck, né à Paris le 4 avril 1876[1] et mort à Rueil-la-Gadelière (Eure-et-Loir) le 11 octobre 1958 est un peintre, céramiste, graveur et écrivain français.

[it] Maurice de Vlaminck

Maurice de Vlaminck (Parigi, 4 aprile 1876 – Rueil-la-Gadelière, 11 ottobre 1958) è stato un pittore francese.

[ru] Вламинк, Морис де

Морис де Вламинк (фр. Maurice de Vlaminck; 4 апреля 1876[1][2][3][…], Париж[4] — 11 октября 1958[4][2][3][…], Rueil-la-Gadelière[d]) — французский живописец-пейзажист, музыкант и писатель. Входил в группу «Диких» (фовистов). Стилистически близок к Андре Дерену и Кеесу ван Донгену.



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