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Max Gaisser (* 22. Juni 1857 in Augsburg; † 20. Juli 1922 in München) war ein deutscher Vertreter der „Erzählenden Malerei“ (Genremalerei).

In der Wirtsstube
In der Wirtsstube

Leben


Nach kurzem Besuch des Münchner Maximiliansgymnasiums 1869 bis 1871[1] erwarb Max Gaisser die Grundlagen seiner künstlerischen Ausbildung zunächst bei seinem Vater Jakob Emanuel Gaisser. Mit dem 1. Mai 1873 ist sein Eintritt in die Antikenklasse der Königlichen Akademie der Künste München dokumentiert, wo er sich u. a. bei Ludwig Löfftz (1845–1910) zum Maler ausbildete. Studienreisen unternahm er nach Frankreich (Paris), Italien, Holland und Belgien. Max Gaisser war zunächst unter verschiedenen Adressen in München gemeldet. Beim Tod des Vaters, 1899, erbte er das väterliche Haus in Pasing bei München und ließ sich dort mit seiner Ehefrau Wilhelmine (Geburtsname unbekannt) endgültig nieder; die Ehe blieb kinderlos. Er starb nach längerem schwerem Leiden im 66. Lebensjahr und wurde auf dem alten Teil des Münchner Waldfriedhofs beigesetzt, das Grab 1946 aufgelassen. Gaissers Pasinger Haus, das nach seinem Tod der Maler Hermann Urban (1866–1946) erwarb, wurde bei den Bombenangriffen des Zweiten Weltkriegs zerstört und später durch einen Neubau ersetzt.


Werk


Gaisser war ein sehr produktiver und erfolgreicher Künstler und Mitglied der Münchner Künstler-Genossenschaft (MKG) und des Vereins Münchner Aquarellisten (VMA). Im Auftrag König Ludwigs II. von Bayern leitete er eine der Künstlergruppen, die an der Ausmalung der Schlösser Neuschwanstein und Herrenchiemsee beteiligt waren. Seine zunächst an den Arbeiten des Vaters orientierten klein- und mittelformatigen Figurenszenen versetzte er meistens in holländische Interieurs, die er während seiner Aufenthalte in Belgien und den Niederlanden studiert und skizziert hatte und die an Werke der niederländischen Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts erinnern. Er verfügte aber auch über einen reichen Fundus von gezeichneten und aquarellierten Landschafts-, Straßen- und Architekturstudien, Skizzen von Fischern, Seeleuten, Händlern und anderen Charaktertypen, die er in seine Gemälde einsetzte. Diese zeigte er in den Ausstellungen des Münchner Kunstvereins, in den Jahresausstellungen im königlichen Glaspalast, aber auch in Berlin, Bremen, Dresden, Hannover und anderen deutschen Städten. Auf der Deutschen Kunstausstellung der Weltausstellung in St.Louis, 1904, war er mit dem Gemälde „Beim Advokaten“ vertreten, das der Bayrische Staat angekauft hatte.[2] Die geringe Abwandlung seiner Bildthemen fiel schon zeitgenössischen Kritikern unangenehm auf. Dagegen wurden seine sicher skizzierten Studien, die beispielsweise 1904/05 im Münchner Kunstverein gezeigt wurden, sehr geschätzt. Zahlreiche Gemälde Gaissers wurden von Sammlern im In- und Ausland, aber auch von Museen erworben. In der Münchner Jahresausstellung 1923 im kgl. Glaspalast, die dem im Vorjahr verstorbenen Künstler einen eigenen Raum widmete, waren jedoch bezeichnenderweise keine Ölgemälde, sondern nicht weniger als 32 Aquarelle aus dem Nachlass zu sehen.


Werkauswahl


Zahlreiche Arbeiten Gaissers gelangten in öffentlicher und renommierte private Sammlungen, wie die Sammlung Ravené in Berlin, das Museum Simu in Bukarest, das Art Institute in Chikago, das Brooklyn Art Institute in New York, das Germanische Nationalmuseum Nürnberg (dort nicht mehr vorhanden) sowie die Kunsthalle in Bremen.


Literatur



Einzelnachweise


  1. Jahresbericht über das K. Maximilians-Gymnasium in München für das Schuljahr 1869/70 (und 1870/71).
  2. Horst Ludwig (Bearb.): Katalog Neue Pinakothek München. Band 4: Malerei der Gründerzeit. München 1977, S. 58.


Commons: Max Gaisser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAME Gaisser, Max
KURZBESCHREIBUNG deutscher Genremaler
GEBURTSDATUM 22. Juni 1857
GEBURTSORT Augsburg
STERBEDATUM 20. Juli 1922
STERBEORT München



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