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Meister des Bartholomäus-Altars (auch Bartholomäus-Meister, englisch: Master of the St Bartholomew Altarpiece und Bartholomew Master) ist der Notname für einen unbekannten Künstler am Übergang von Spätgotik und Renaissance, tätig um 1470 bis um 1510 in der Gegend von Utrecht und in Köln. Er war vor allem Maler von Porträts, Andachts- und Altarbildern sowie Buchmalereien. Aber auch bildhauerische Werke und kirchliche Gewänder (Paramente) wurden in seiner Werkstatt geschaffen, vielleicht sogar Kirchenfenster und Goldschmiedearbeiten.

Mitteltafel des namengebenden Altars: Der Hl. Bartholomäus mit dem Stifter zwischen Heiliger Agnes und Heiliger Cäcilia, um 1500/05
Mitteltafel des namengebenden Altars: Der Hl. Bartholomäus mit dem Stifter zwischen Heiliger Agnes und Heiliger Cäcilia, um 1500/05

Geschichte


Der Notname wurde abgeleitet von einem Altar des Künstlers, ursprünglich aus der Kölner Pfarrkirche St. Kolumba, der im Mittelpunkt den Apostel Bartholomäus zeigt. In der Pupille des rechten Auges eines Drachen auf dem linken Bildflügel dieses Triptychons spiegelt sich schemenhaft ein Gesicht, das möglicherweise ein Selbstporträt des Meisters ist.

Vom Meister des Bartholomäus-Altars und aus seiner Werkstatt stammen viele der für Kölner Kirchen gemalten Altäre. Seine Herkunft ist umstritten. Einerseits wird unter anderem aus dem erkennbaren Einfluss von Stefan Lochner und dem Stil seiner Unterzeichnungen geschlossen, er stamme aus Köln, sei dort ausgebildet worden und um 1510 im Alter von etwa 60 Jahren dort gestorben. Andererseits vermutet man, er habe nie in Köln gelebt und stamme aus den nördlichen Niederlanden (um Utrecht).[1] Dies wird unter anderem aus dem Umstand geschlossen, dass ein Stundenbuch, das die von ihm gemalte Heilige Kolumba in der Hand hält, in mittelniederländischer Sprache geschrieben ist und aus einer niederländischen Binderei stammt.

Sein Œuvre, in dem Figuren und Gegenstände wie gemalte Plastiken wirken, ist angesiedelt zwischen Spätgotik und Renaissance und nicht selten von einem Anflug von Ironie begleitet. Die Auswahl seiner vielfältigen Stilmittel und Inhalte traf der Künstler eklektizistisch auch aus verschiedenen älteren und gleichzeitigen Stilen. Wesentliche Einflüsse Stefan Lochners und südniederländischer Maler, wie beispielsweise Rogier van der Weyden, sind erkennbar. Er wird als einer der besten europäischen Maler des Spätmittelalters bezeichnet.


Werke (Auswahl)


Keines der erhaltenen Bildwerke des Meisters des Bartholomäus-Altars ist signiert, da dies damals noch nicht üblich war. Insgesamt wurden ihm bisher knapp dreißig Bilder aufgrund motivisch starker Ähnlichkeiten zugeschrieben, nach stilistischer Händescheidung werden einige davon heute als Werke von offenbar zwei Gesellen (und weiteren Mitarbeitern unter deren Aufsicht) aus seiner Werkstatt angesehen. Aus den starken Ähnlichkeiten mehrerer Bilder in Motiv und Komposition bei jedoch deutlich abfallender Qualität wird geschlossen, dass einige seiner eigenhändigen Bilder auf Kundenwunsch von Mitarbeitern der Werkstatt – teils mehrfach – kopiert wurden. Auch sie sind heute von hohem Wert, da die Originale zum Teil nicht erhalten sind.


Literatur




Commons: Meister des Bartholomäus-Altars – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Defoer 2003.
  2. Tobias Nagel: 500 Jahre Gegenwart, Kreuzaltar im Bild der Woche, Kalenderwoche 1, 2001, Museen der Stadt Köln.
  3. Martin Schawe: Altdeutsche und altniederländische Malerei Alte Pinakothek. Hrsg.: Bayerische Staatsgemäldesammlung. 2. Auflage. Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2014, ISBN 978-3-7757-3904-7, S. 190, 191.
  4. Tobias Nagel: 500 Jahre und unscheinbar – Selbstportrait einer Fliege, Thomas-Altar im Bild der Woche, Kalenderwoche 14, 1998, Museen der Stadt Köln.
  5. Dagmar Eichberger: Rezension der Veröffentlichung von Budde/Krischel: Genie ohne Namen. Der Meister des Bartholomäus-Altars. In: sehepunkte. Bd. 2, Nr. 3, 15. März 2002, online auf sehepunkte.de.
Personendaten
NAME Meister des Bartholomäus-Altars
ALTERNATIVNAMEN Master of the St Bartholomew Altar; Bartholomew Master; Christoph Master; Master of the Crucifixion Altar; Master of the Thomas Altar
KURZBESCHREIBUNG Künstler des Spätmittelalters
GEBURTSDATUM um 1450
STERBEDATUM zwischen 1505 und 1510

На других языках


- [de] Meister des Bartholomäus-Altars

[en] Master of the Saint Bartholomew Altarpiece

The Master of the Saint Bartholomew Altarpiece (sometimes called the Master of the Saint Bartholomew Altar,[1]) was an Early Netherlandish painter active in Germany, mostly Cologne, between 1475[1]/1480 and 1510.[2] Despite his anonymity, he is one of the most recognizable artists of the early Renaissance period in German art.[3]

[fr] Maître du Retable de saint Barthélemy

Le Maître du Retable de saint Barthélemy ou Maître de saint Barthélemy (en allemand : Meister des Bartholomäus-Altars ou Bartholomäus-Meister, en anglais : Master of the St Bartholomew Altarpiece ou Bartholomew Master) est un artiste anonyme du Moyen Âge tardif, actif entre 1470 et 1510 environ dans la région de Utrecht et de Cologne. Il est surtout connu comme peintre de retables, de tableaux de dévotion et de portraits, ainsi que d'enluminures.

[it] Maestro dell'Altare di san Bartolomeo

Il Maestro dell'Altare di san Bartolomeo (Meister des Bartholomäusaltars; ... – ...; fl. XV secolo) è stato un pittore, miniatore anonimo tedesco, forse originario di Utrecht, Arnhem o Nimega, attivo a Colonia dal 1475 al 1510 circa.



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