Miriam Vlaming (* 18. September 1971 in Hilden) ist eine niederländische Malerin. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
Leben
Beflügelte Malerin, Miriam Vlaming, fotografiert von Angelika Platen,Berlin 2017
Miriam Vlaming studierte Malerei und Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Arno Rink und Neo Rauch. Sie schloss ihr Studium im Jahr 1999 mit Prädikat ab, um anschließend zwei Jahre lang Meisterschülerin Arno Rinks zu werden.
Die Künstlerin, die nach Studienabschluss einen Lehrauftrag annahm (2001 bis 2003) und 2011 auf der 14. Internationalen Dresdner Sommerakademie für Bildende Kunst unterrichtete, zeigt ihre Werke auf zahlreichen internationalen Einzelausstellungen. Die Schau You Promised Me brachte 2008 in der Kunsthalle Mannheim rund 50 Gemälde zusammen. Ihre Werke sind in öffentlichen Sammlungen und Museen vertreten, darunter das Von der Heydt-Museum in Wuppertal, das Museum der Bildenden Künste in Leipzig, die Altana Kulturstiftung, die Kunstsammlung der Deutschen Bundesbank oder die Unternehmenssammlung Robert Bosch GmbH.
Werk
Von ihren frühen Schaffensperioden an beschäftigte sich Miriam Vlaming bereits mit der Symbiose von Mensch und Natur. Kennzeichnend für ihre Werke steht dabei die Verschmelzung der Leinwandprotagonisten mit der sie umgebenden floralen Ornamentik. Während sie die Verhältnisse von Mensch und natürlicher als auch urbaner Lebensräume erforscht, lässt Vlaming ihre Figuren sehr häufig in ihrer Umwelt verschwinden oder aus dieser hervortreten. Nicht selten scheint es, als erwüchsen Vlamings Figuren geradezu aus den wilden Strukturen der Landschaft – als gebäre die Natur den Menschen. Die Künstlerin erhebt dabei die Frage nach der menschlichen Identität und Menschwerdung zum zentralen Thema ihrer Arbeit.
Innerhalb ihrer letzten Schaffensjahre entwickelte sich Vlaming stetig zu einer visuellen Anthropologin, wobei sie die zentrale Thematik des Menschen im Einklang oder Widerstreit mit der Natur als auch die menschliche Natur selbst erforschte. Dabei lotet die Künstlerin die Aspekte der Domestizierung der Natur von Seiten des Menschen aus, die kontrastieren mit den Glaubenssätzen und Werten, die den Menschen so einzigartig charakterisieren.
Miriam Vlamings Malerei bewegt sich zwischen Figuration und Abstraktion. Sie arbeitet bevorzugt mit Eitempera auf großformatiger Leinwand. Entfremdung, Verzerrung, Erinnerung, Verfälschung und Zerstörung sind die elementaren Begriffe ihrer Malerei. Ihre Bilder entstehen während eines langen Prozesses, in dem sowohl die Zerstörung der Maloberfläche als auch das Wiederauftragen einen Kreislauf bilden.
Einzelausstellungen
2000 Galerie Kermer, Leipzig: My Famous Love Affairs
2001 Messehaus am Markt, maerzaffairs, Leipzig: In Between (Meisterausstellung)
2004 maerzgalerie, Leipzig: Vlaming
2004 cc:room, Berlin: Miriam Vlaming
2004 Galerie Stefan Denninger, Berlin: Expedition
2004 Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin: Wonderland
2005 Spring Studios, Columbus, Ohio, USA: Summer Collection
2005 maerzgalerie, Leipzig: Miriam Vlaming: Living the Dream?
2006 Galerie Wolfgang Gmyrek, Düsseldorf: Neverlasting Summer
2006 Galerie Denninger, Berlin: Survivor
2006 Galerie Christa Burger, München: West End
2007 Moti Hasson Gallery, New York, USA: Good Morning Revival
2007 maerzgalerie, Leipzig: Afterall
2008 Galerie Martin Mertens, Berlin: You’re Wearing a Mask
Dr.-Hanns-Simon-Stiftung, Dr. Ute Bopp-Schumacher (Hrsg.): Miriam Vlaming.Wandlungen, Kerber Verlag, Bielefeld, 2022, ISBN 978-3-7356-0887-1.
Kerber Verlag (Hrsg.): Vertigo, Kerber Verlag, Bielefeld, 2019, ISBN 978-3-7356-0583-2.
Anna Wesle (Hrsg.): Fremde Mächte - Malerei aus Leipzig, modo Verlag, Freiburg, 2019, ISBN 978-3-86833-268-1.
Museum für Ze.itgenössische Kunst - Diether Kunerth (Hrsg.): Der Mensch, das Wesen. Miriam Vlaming, Museum für Zeitgenössische Kunst - Diether Kunerth, Memmingen, 2019, ISBN 978-3-927003-71-2.
Alfred Weidinger (Hrsg.): VOIX. MalerinnenNetzWerk Berlin-Leipzig. E. A, Seemann Verlag, 2019, ISBN 978-3-86502-424-4.
Susanne Altmann: Leipziger Löwinnen. In: art - Das Kunstmagazin. Heft 08/2017.
Kerber Verlag (Hrsg.): Human Nature. Kerber Verlag, Bielefeld/ Berlin 2017, ISBN 978-3-7356-0245-9.
Landkreis Ravensburg. Kultur- und Archivamt, Maximilian Eiden (Hrsg.): Entfesselt! - Malerinnen der Gegenwart, Ausstellungskatalog, [22.04.2017-30.07.2017], Ravensburg, 2017, ISBN 978-3-944685-05-2
Alexander Ochs, Petra Zimmermann (Hrsg.): Du sollst dir (k)ein Bild machen. Kerber Verlag, Bielefeld/ Berlin 2015, ISBN 978-3-7356-0171-1.
U. Großmann, L. Blunck, T. Rusche (Hrsg.): Gute Kunst? Wollen! MMKoehn Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-944903-24-8.
Harald Frisch (Hrsg.): Frisch aus Berlin. Kerber Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-7356-0146-9.
Altana Kulturstiftung GmbH, A. Firmenich, J. Janssen (Hrsg.): Sommernachttraum. Frauen - Landschaften. Kerber Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-7356-0113-1.
Thomas Thiel (Hrsg.): Bielefeld Contemporary. Zeitgenössische Kunst aus Bielefelder Privatsammlungen. Kerber Verlag, Bielefeld 2015, ISBN 978-3-7356-0073-8.
Bayer AG Communications – Bayer Kultur, Thomas Rusche (Hrsg.):Wahrheiten. Werke aus der SØR Rusche Sammlung Oelde/Berlin. Kerber Verlag, Bielefeld 2014, ISBN 978-3-7356-0029-5.
Mark Gisbourne, Clemens Meyer, Harald Wiesner (Hrsg.):Bildgewitter. Erzgeburtstag. Kerber Verlag, Bielefeld 2014, ISBN 978-3-86678-912-8.
Altana Kulturstiftung; Andrea Firmenich (Hrsg.):An die Natur. Altana Kunstsammlung (Katalog). Wienand Verlag, Köln 2010, ISBN 978-3-86832-028-2.
Stadt- und Kreissparkasse Leipzig (Hrsg.):Zweidimensionale. competition für bildkunst, musik- und kunstkritik 2004. Jütte-Messedruck, Leipzig 2008, ISBN 3-9809160-0-6.
Claudia Simone Hoff, Tim Sommer, Miriam Vlaming:Miriam Vlaming. Druck: Offizin Chr. Scheufele, Stuttgart 2003.
Filme:
Norbert Wartig: „Atelierbesuch bei Miriam Vlaming“ (DVD), LNW Film + LNW Verlag, Leipzig 2008, ISBN 978-3-939558-12-5.
LNW Film art in process: „5 junge Positionen 2006“ (DVD), LNW Film + LNW Verlag, Leipzig 2006, ISBN 3-939558-05-2.
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