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Monika Dillier (* 6. März 1947 in Sarnen) ist eine Schweizer Künstlerin. Sie arbeitet oft installativ, als Malerin und Zeichnerin. Sie verarbeitet in ihrem künstlerischen Werk Medienbilder, trägt Material aus unterschiedlichen Quellen zusammen und ordnet dieses neu. Dillier ist Mitinitiantin feministischer Projekte im Raum Basel.

Monika Dillier, Ausstellungsansicht, Galerie STAMPA Basel, Zusammenbringen was nicht zusammengehört, 2019
Monika Dillier, Ausstellungsansicht, Galerie STAMPA Basel, Zusammenbringen was nicht zusammengehört, 2019

Werdegang


Monika Dillier ist in der Innerschweiz aufgewachsen. Nach einer Ausbildung zur Zeichnungslehrerin an der Kunstgewerbeschule Luzern, studierte sie 1969 an der Berliner Hochschule für Bildende Künste, im Schwerpunkt Visuelle Kommunikation. Der politisch-feministische Aufbruch jener Zeit[1] beeinflusste ihre künstlerische und kunstvermittelnde Arbeit stark. Zurück in der Schweiz, organisierte Dillier 1979 die Frauenkulturwoche im Basler Stadttheater. 1981 nahm sie an einer Ausstellung im Basler Frauenzimmer zum Thema Frauen, Körper, Pornografie teil.[2] Sie wurde Teil verschiedener Künstlerinneninitiativen. So war sie zum Beispiel 1990 in Basel Mitorganisatorin des internationalen Symposiums Künste Wissenschaft und alles andere.[3] Die Videodokumentation dieses Symposiums ist auf dem schweizerischen Sozialarchiv einsehbar.

Unter dem Titel Erstes Manifest grosser und angesehener Künstlerinnen[4] wurde 1998 ein Aufruf von Monika Dillier, Katharina Erich, Susanne Fankhauser, Lisa Fuchs, Pascale Grau, Muda Mathis, Barbara Naegelin, Andrea Saemann, Sus Zwick lanciert und als Erstveröffentlichung im Buch Alles wird gut!: Visionen und Experimente aus der neue Schweiz[5] publiziert. 2019 wurde eine aktualisierte Version des Manifestes als Performance für den Performancepreis Schweiz ausgearbeitet, aufgeführt und mit dem Publikumspreis geehrt.[6]

Dillier ist Mitglied der Künstlerinnengruppe Tischgespräche, eine seit 2002 tätige Gruppierung von Künstler- und Vermittlerinnen. Über diese Zusammenarbeit schrieb Beate Engel im Sikart Lexikon: «In diesem Kontext entstanden verschiedene Aktionen wie zum Beispiel Purity and Danger, 2007 und Ausstellungsprojekte wie Die Glücksmaschine, 2008, in Basel; The Road to Nieu Bethesda, 2008, in Johannesburg mit Künstlerinnen aus der Schweiz und Südafrika.»[7]

Dilliers internationale Zusammenarbeiten und Ausstellungen mit Kunstschaffenden in Südafrika, China, Argentinien sind oft von Atelierstipendien und längeren Aufenthalten in Berlin, Peking, Kapstadt oder Buenos Aires ausgelöst worden (siehe Ausstellungsliste). Sie wohnt und arbeitet in Basel, Athen und auf der griechischen Insel Tinos. Von 1987 bis 2010 war sie Dozentin an der F+F Schule für Kunst und Design in Zürich.


Werk


«Dilliers phänomenologische Erfassung der Wirklichkeit wird getragen von der Faszination, die bestimmte Bilder auf sie ausüben. Diese subjektiven Momente lösen sich jedoch im Werk selber in sinnlich erfahrbare Metaphern für eine Welt auf, in der Natur und Technik, Sexualität und Aggression, politisch Brisantes und Alltägliches gleichwertig nebeneinander stehen.»[7] Die Kunstwissenschaftlerin Beate Engel bezieht sich damit sowohl auf die grossformatigen, figürlichen Ölbilder der 1980er Jahre als auch auf die installativen Werke und Zeichnungsgruppen.

1995 begann Dillier damit, unabhängig von der weiteren Herstellung von Künstlerbüchern, gefundene Bilder in Materialbüchern zu sammeln. Die Kunstwissenschaftlerin Isabel Zürcher schreibt dazu in ihrem Artikel Denken im Flüssigen in der Publikation Knabenmorgenblüthenträume[8]: «Dilliers Materialbücher sind keine Kunstwerke, wohl aber eine Ausgangsbasis, ein Rückgrat, ein Untergrund und Ideenvorrat ihres Schaffens, bestückt auch mit Idolen aus Film, Musik, Literatur und Bühne.»

Monika Dillier spricht von einem «Einsammelvorgang», bei welchem, sie zitiert hier Alexander Kluge «(…) ungleichwertige Dinge zwar nicht gleichwertig gemacht werden aber das gleiche Recht erhalten, betrachtet zu werden.» Über die Titel ihrer Zeichnungen heisst es im Werkkatalog: «Die Titel der verschiedenen Abteilungen vereinigen das Gefühl, dass die Welt ein wunderbarer Ort sei mit dem unabänderlichen Wissen darüber, dass es kein Entkommen aus dem Jammertal gibt.[8]»

Angekaufte Werke von Dillier befinden sich in: Öffentliche Kunstsammlung Basel, Kupferstichkabinett; Basler Kunstvereins; Sammlung Kunstkredit Basel-Stadt; Bern, Schweizerische Eidgenossenschaft, Bundesamt für Kultur, Bundeskunstsammlung; Kunsthaus Glarus; Kunstsammlung Kanton Luzern; Kunstsammlung Kanton Nidwalden; Kunstsammlung Kanton Obwalden; Sarnen, Kantonsspital Obwalden; Kunstsammlung der Stadt Zürich; Zürich, Pflegeheim Mattenhof.[7]


Einzelausstellungen (Auswahl)



Gruppenausstellungen und Arbeiten (Auswahl)



Auszeichnungen



Publikationen



Literatur





Einzelnachweise


  1. Monika Dillier. Abgerufen am 13. Februar 2020.
  2. Monika Dillier. Abgerufen am 21. März 2018 (britisches Englisch).
  3. Cornelia Klinger, Monika Dillier, Marianne Schuller (Hrsg.): Wie es ihr gefällt - Künste, Wissenschaft & alles andere. Kore Verlag, Freiburg 1991, ISBN 978-3-926023-29-2.
  4. Erstes Manifest grosser und angesehener Künstlerinnen auf der Website xcult.org, abgerufen am 18. April 2018
  5. Katharina Steffen (Hrsg.): Alles wird gut! Visionen und Experimente aus der Schweiz. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-518-39407-X.
  6. Vergänglich, aber lebendig und aktuell. Abgerufen am 15. Oktober 2019 (Schweizer Hochdeutsch).
  7. Beate Engel: Dillier, Monika – SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz. SIK ISEA Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, 2012, abgerufen am 22. März 2018.
  8. Monika Dillier: Knabenmorgenblütenträume. Hrsg.: Isabel Zürcher. Vexer Verlag, St.Gallen 2012, ISBN 978-3-909090-48-8, S. 214.
  9. Yumpu.com: ulrike-bergermann-hfbk-hamburg-772005-galerie-helga-broll. Abgerufen am 13. Februar 2020.
  10. Performancepreis Schweiz. Abgerufen am 28. September 2019 (deutsch).
  11. Vier Himmelsrichtungen und der goldene Horizont. Abgerufen am 13. Februar 2020.
  12. Sehen und Sehnen zu Kunst verdichten. Abgerufen am 9. Juni 2020.
  13. Monika Dillier und Verena Thürkauf. Abgerufen am 13. Februar 2020.
  14. Monika Dillier — Aneignung im Aquarell. Abgerufen am 13. Februar 2020.
Personendaten
NAME Dillier, Monika
KURZBESCHREIBUNG Schweizer Künstlerin
GEBURTSDATUM 6. März 1947
GEBURTSORT Sarnen



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