Paul Strecker (* 13. August 1900 in Mainz; † 6. März 1950 in Berlin) war ein deutscher Bühnenbildner, Maler und Schriftsteller.
Selbstbildnis (1934)
Leben
Von 1919 bis 1922 studierte Strecker Kunst an der Münchener Kunstakademie und wechselte anschließend für zwei Jahre an die Kunstakademie nach Berlin. Im Sommer 1924 unternahm Strecker eine längere Studienreise nach Rom, um dort hauptsächlich die antiken Meister zu studieren.
Im Frühjahr 1926 ließ sich Strecker in Paris als freischaffender Maler nieder und bei der Besetzung durch die Nationalsozialisten floh er nach Südfrankreich. 1937 wurden in der Aktion „Entartete Kunst“ nachweislich drei seiner Arbeiten aus öffentlichen Sammlungen in Deutschland beschlagnahmt.[1]
1945 kehrte Strecker nach Deutschland zurück und ließ sich in Berlin nieder. An der Staatsoper Unter den Linden wirkte er als Bühnenbilder und folgte noch im selben Jahr dem Ruf als Dozent an die Hochschule für die bildenden Künste Berlin (HfbK) durch Karl Hofer; mit dem Lehrauftrag verbunden war die Ernennung zum ordentlichen Professor.
Strecker war Mitglied der Neuen Gruppe[2] und im Deutschen Künstlerbund.[3] Er starb im Alter von 49 Jahren in Berlin. 1963 gehörte er zu den Künstlern, denen eine Gedächtnisausstellung im Münchener Haus der Kunst gewidmet wurde; er war dort mit sechs Ölbildern vertreten.[4]
Der Musikverleger Ludwig Strecker war sein Bruder.
Werke (Auswahl)
1937 als "entartet" aus öffentlichen Sammlungen beschlagnahmte Werke
Gotische Kirche (Tafelbild; Städtisches Museum Aachen. Verbleib ungeklärt)
Kirche (Öl auf Leinwand, 1925; Kunstsammlungen der Stadt der Stadt Düsseldorf. Verbleib ungeklärt)
Hafen von Toulon (Öl auf Leinwand, 73 × 54 cm; Stadtmuseum Ulm. Verbleib ungeklärt)
Spielende im Grünen, 1938 (Öl auf Leinwand, 65 × 100 cm)
Pariser Straße, 1944 (Öl auf Papier, 55 × 25 cm)
Das weiße Zimmer, 1948 (Öl auf Leinwand, 53 × 65 cm)
Die helle Nacht, 1948 (Öl auf Leinwand, 55 × 65 cm)
Feuerwerk (Öl auf Leinwand, 65 × 100 cm)
Ball (Öl auf Leinwand, 55 × 33 cm)
Literarische Werke
Paul Strecker: Die Brücke von Avignon. Vorwort von Alexander Koval. Auer, Bonn 1950. Mit Tafeln. 217 S. Or.-Lwd
Literatur
Streckner, Paul. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band32: Stephens–Theodotos. E. A. Seemann, Leipzig 1938, S.175.
Autor:Streckner, Paul. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts.Band4: Q–U. E. A. Seemann, Leipzig 1958, S.375.
Udo Braun: Paul Strecker 1898-1950. Dissertation, Universität Gießen 1990
Walter Heist (Hrsg.): Paul Strecker, Maler, Bühnenbildner, Schriftsteller. Verlag Krach, Mainz 1978, ISBN 3-87439-052-7.
Andreas Hüneke: Paul Strecker (1898-1950) Heinz Böhm (1907-1988). Stille Tage, Katalog zur zweiten Ausstellung der Reihe Korrespondenzen des Potsdamer Kunstvereins e.V., 5. April bis 27. Mai 2007, Potsdam-Forum, Alter Markt 1, 14467 Potsdam, ISBN 978-3-931640-61-3
Wolfgang Venzmer: Paul Strecker. Schmidt-Verlag, Mainz 1997, ISBN 3-87439-432-8.
Einzelnachweise
Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion "Entartete Kunst", Forschungsstelle "Entartete Kunst", FU Berlin.
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