Regina Reim (* 1965 in Dahn) ist eine deutsche Malerin und Tiefdruckerin, die die Abstrakte Malerei als künstlerischen Weg gewählt hat. Regina Reim lebt seit 2001 in Speyer.
Regina Reim beim Malen (2010)Regina Reim, Ohne Titel, HinterglasmalereiRegina Reim, Ohne Titel, Hinterglasmalerei
In den Jahren 1999 bis 2004 widmete sie sich mit einer Speyerer Performancegruppe auch der Aktionskunst im öffentlichen Raum.[1] Nachdem sie lange Zeit vornehmlich Radierungen schuf, stehen inzwischen ihre Tiefdruckarbeiten gleichgewichtig neben malerischen Arbeiten, wobei sie oft die Technik der Hinterglasmalerei verwendet.
Leben und Werk
Regina Reim studierte 1988 bis 1992 freie Malerei an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Bereits während des Studiums entschied sie sich für die Abstraktion als ihren künstlerischen Weg. 1991 wurde ihre Tochter Isabella geboren. Ihr Diplom erwarb sie 1992 bei dem Maler Klaus Jürgen-Fischer.
Nach dem Universitätsabschluss eröffnete sie 1992 ein Atelier in Neustadt an der Weinstraße. Ab 1998 integrierte sie spirituelle und religiöse Aspekte und Themen in ihre Malerei und ließ sich zunehmend von Musik inspirieren.
Regina Reim entzieht sich einer gegenständlichen Bildsprache und strebt einen „abstrakten Surrealismus“ an. Die Kunsthistorikerin Ulrike Hauser-Suida sieht in Reims Stil Anknüpfungspunkte an den Amerikanischen Expressionismus. Nachdem sie vornehmlich Farbradierungen gefertigt hat, hat sie sich verstärkt der Malerei zugewandt.
In den Jahren 1999 bis 2004 widmete sie sich auch der Kunst der Performance im öffentlichen Raum mit einer Speyerer Performancegruppe.[2]
Reim lässt sich oft bei ihren Arbeiten durch Musik inspirieren, so bei dem 2000 entstandenen und 2001 in Hamburg und dann in der Karlskirche in Zweibrücken ausgestellten 51 Werke umfassenden Zyklus „keine bleibende Statt“ nach Johannes Brahms Werk „Ein Deutsches Requiem“.[3] Aus dieser Arbeitsweise entstanden auch 31 Farbradierungen angeregt durch Bachs Goldberg-Variationen.[4]
Reim lebt seit 2001 in Speyer. Dort unterhielt sie ihr Atelier zunächst in ihrer Altstadtwohnung in der Kleinen Pfaffengasse 26 und später in den ehemaligen graphischen Werkstätten des alten Gebäudes der Klambt-Druckerei in der Straße Alter Postweg, Speyer. Im Herbst 2011 bezog Regina Reim wieder ein Atelier in der Innenstadt in der Korngasse 20.
Die Kunsthistorikerin Ulrike Hauser-Suida schrieb 2006 zur Bedeutung der Musik in Regina Reims Werk: „Malerei als Ausdrucksmedium innerphysischer Prozesse hat bei Regina Reim immer mit Musik und Tanz zu tun, ist ein elementarer Vorgang, der Impulse aus der Musik in Bewegung umsetzt, Körper und Geste wirken zusammen wie beim Tanz. Bei aller Spontaneität und Geschwindigkeit des Malakts bleiben intellektuelle Steuerung und kontrollierter Zufall wichtig.“[5]
Der Kunsthistoriker Clemens Jöckle würdigte Reims Kunst auf einer Gruppenausstellung von sechs Künstlern, die mit Radierungen arbeiten, wie folgt:
„Regina Reim aus Speyer baut in ihren unbetitelten Werken eine Spannung zwischen den informellen Prozessen und dem Formwillen auf. Die Künstlerin sucht Gegensätze zu vereinen, Dunkel und Hell, Rot und Schwarz und Protuberanzen leuchten an einigen Stellen in orange auf. Transluzide Bewegungen und opake Verdichtungen schaffen in den extremen Querformaten einen Spannungsbogen. Regina Reim sucht den Gegensatz des umgrenzt Flächigen und des strömend Gestischen aus dem subjektiv erlebten Gestaltungsakt heraus zu gestalten und den Farbenklang als direkten Gefühlsausdruck zu ihrem künstlerischen Erleben zu steigern.“[6]
Regina Reim ist Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler und in der Arbeitsgemeinschaft Pfälzer Künstler.
Ehrungen
1993 Förderpreis der Arbeitsgemeinschaft Pfälzer Künstler (APK), Kaiserslautern
1993 Perron-Förderpreis, Förderpreis der Stadt Frankenthal (Pfalz)
1996 Preis der SIMONA AG für die Wandgestaltung des Gesellschaftshauses, Kirn
1998 Stipendium „Bahnwärterhäuschen“, Jockgrim
1999 Sonderpreis der Volksbank Speyer-Neustadt-Hockenheim
2002 Stipendium der Aldegrever-Gesellschaft e.V., Westfälisches Landesmuseum, Münster
2008: Regina Reim – Farbradierungen, Galerie art 73, Ratingen
2008: „Neue Arbeiten“, Galerie an der Wallstraße, Mönchengladbach
2009: Kreishaus Südliche Weinstraße, Landau
2010: "Goldberg-Variationen und mehr – eine Entdeckungsreise, Kunstverein Speyer
2010: „Seelenbilder – eine künstlerische Annäherung an Pfingsten“, Ökumenisches Gemeindezentrum Frankenthal (Pfalz)
2010: „Farbklänge“, Malerei und Grafik, Galerie Vetter, Düren
Kunstmessen
1994/95/96/98: Art Multiple, Düsseldorf
Kunstmarkt Düsseldorf
1996 RAI, Niederlande
1996/97: Art Frankfurt
1996/1998 Art Straßburg
2005 Art Karlsruhe (One-Woman-Show)
2006/2007/2008/2009 Art Karlsruhe
Bibliographie
Heinzmann, Roland: Regina Reim – Malerei. Neue informelle Arbeiten im Kunsthaus Frankenthal. In: kunstraumMETROPOL 4/2016
Heinzmann, Roland: Regina Reim: FLOW! Informelle Collagen und Malerei auf Leinwand. In: kunstraumMETROPOL 1/2020
Heinzmann, Roland: Regina Reim – Informelle Collagen und Malerei. In: Regina Reim – Informelle Collagen und Malerei. Leporello, 10 S. Speyer 2020.
Siehe auch
mit Martin Eckrich lange Jahre gemeinsamer Auftritte in einer Performancegruppe zu Themen wie Krieg und seine Verherrlichung, Religion, Geld, Irrwege, Tod und Vergänglichkeit sowie Kunst.
Ulrike Hauser-Suida (Autorin), Claus Fedrau, Regina Reim (Fotos): Regina M.E. Reim, „Goldberg-Variationen“ von J.S. Bach BWV 988, Eine Entdeckungsreise in 31 Farbradierungen. 2009 Speyer
Ulrike Hauser-Suida in: Katalog Regina Reim VER-WANDLUNGEN. Chroma-Druck, Römerberg 2006
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