Roni Horn (* 25. September 1955 in New York) ist eine amerikanische Künstlerin. Ihr Werk umfasst Zeichnungen, Skulpturen, fotografische Installationen, Texte und Künstlerbücher.
Roni Horn nahm ihr Kunststudium an der Rhode Island School of Design auf, wo sie von 1972 bis 1975 einen Bachelor of Fine Arts absolvierte. 1976 wechselte sie an die Yale University in den Schwerpunkt Skulptur, wo sie 1978 mit dem Master of Fine Arts abschloss. Ein Reisestipendium (Alice Kimball Traveling Fellowship) ermöglichte Horn im Anschluss an ihr Studium eine mehrmonatige Reise mit dem Motorrad durch Island, wohin sie seither immer wieder zurückkehrt.[1] Die Erfahrungen und Eindrücke in Island beeinflussen Horns künstlerische Arbeit maßgeblich. Sie sind Ausgangspunkt vieler Werke, wie etwa der fortlaufenden Serie von Publikationen To Place, die Horn 1990 begann[2] sowie des 2007 entwickelten Langzeitprojekts Vatnasafn /Library of Water, das u.a. eine Installation von Glaszylindern enthält, in denen das Wasser von 24 isländischen Gletschern gespeichert ist.[3]
Horn versucht mit ihren Werken eine Androgynie bzw. Vielfalt im Wesen einer Person oder eines Gegenstandes aufzuzeigen und entwickelt dafür ein Konzept von Identität als etwas kontinuierlich Wandelbarem.[4] Eine künstlerische Strategie, die Horn nutzt, um dies zum Ausdruck zu bringen, ist die Paarung ähnlicher, jedoch nicht identischer fotografischer Bildmotive (z.B. Dead Owl, 1998) oder Skulpturen (z.B. Things that happen again, 1986 und Untitled (Flannery), 1996–97).[5] Zudem arbeitet sie mit Motiven wie Landschaft, Wetter oder Wasser (z.B. Still Water (The River Thames, for Example), 1999–2000) und mit Materialien wie Wasser oder Glas (z.B. Opposites of white, 2006–2007), die in ihrer Gestalt und ihrem Zustand per se veränderlich sind.[6]
Die konkrete Platzierung der Werke im Ausstellungsraum und die damit einhergehende Beeinflussung der Erfahrung der Betrachter spielt für Horn eine wichtige Rolle und betont ihre Vorstellung von Bewusstsein und Wahrnehmung als situativ und flüchtig.[7]
Ihre Werke sind unter anderem in der Yale University Art Gallery vertreten.[8] Sie nahm 1992 an der von Jan Hoet konzipierten Documenta IX in Kassel teil. Im Jahr 1998 erhielt sie den Alpert Award, 2013 den Joan-Miró-Preis.
Ausstellungen
2021: Roni Horn: Buch – Zeichnung – FotografieKunsthaus Göttingen, 4. Juni bis 8. August 2021[9]
2019: Roni Horn: When I Breathe, I Draw, Part I.Menil Collection, Houston, 15. Februar bis 5. Mai 2019
2016/2017: Roni Horn – The Selected Gifts, 1974-2015.Fondation Beyeler, Riehen, 11. Juni 2016 bis 1. Januar 2017, Kuratorin Theodora Vischer.[10][11]
2015: Roni Horn: „Butterfly to Oblivion“. Fondation Vincent van Gogh Arles, 12. Juni bis 20. September 2015, Kuratorin Bice Curiger[12]
Museum of Modern Art, (MoMA), New York City: Bluff Life, 1982;[24]Still Water (The River Thames, for Example), 1999;[25]Clowndoubt (Joe), 2001;[26]Were 3, 2002;[27]Untitled (Aretha), 2002–2004[28] u.a.
Tate Modern, London: Still Water (The River Thames, for Example), 1999;[32]Pink Tons, 2009[33] u.a.
Literatur
Lynne Cooke, Louise Neri, Roni Horn u.a.: Roni Horn. Phaidon Press, London 2000 ISBN 978-0-71483865-6
Rudi Fuchs, Hannelore Kersting: Roni Horn. Things Which Happen Again. Städtisches Museum Abteiberg/Münster: Westfälischer Kunstverein (Ausstellungskatalog). Mönchengladbach 1991 ISBN 978-3-92403907-3
Hauser & Wirth (Hrsg.): Roni Horn – Rings of Lispector (Agua Viva). Steidl, Göttingen 2006 ISBN 978-3-86521149-1
Thomas Kellein, Roni Horn (Hrsg.): Making Being Here Enough. Installations from 1980-1995. Kunsthalle Basel, Kestnergesellschaft, Hannover (Ausstellungskatalog). Basel 1995 ISBN 978-3-79659901-9
Tate:Roni Horn aka Roni Horn: explore the exhibition, themes, Iceland: Iceland | Tate. In: Tate. (org.uk[abgerufen am 31.Mai 2018]).
West Iceland:Library of Water | Visit West Iceland. In: Visit West Iceland. (west.is[abgerufen am 31.Mai 2018]).
«I'm not this, I'm not that» oder Gesucht wird: Roni Horn | NZZ. In: Neue Zürcher Zeitung. 26.März 2003, ISSN0376-6829 (nzz.ch[abgerufen am 31.Mai 2018]).
Moving Water: The Flow of Roni Horn. Julie Ault in conversation with Roni Horn, 2013. In: Fundació Joan Miró und “la Caixa” Foundation (Hrsg.): Roni Horn. Everything was sleeping as if the universe were a mistake. Turner Publicaciones, Madrid 2014, ISBN 978-84-15832-52-2.
Roni Horn.Yale University Art Gallery.Abgerufen am 21.September 2010.
Isabel Zürcher:Roni Horn bietet in der Fondation Beyeler kleine Geschenke an. In: bz Basellandschaftliche Zeitung. 12.Juli 2016 (basellandschaftlichezeitung.ch[abgerufen am 1.Juni 2018]).
Andreas Bee: Zehn Jahre Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main. DuMont, Köln 2003, ISBN 978-3-83215-629-9, S. 193.
Irene Netta, Ursula Keltz:75 Jahre Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München. Hrsg.: Helmut Friedel. Eigenverlag der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München 2004, ISBN 3-88645-157-7, S.238.
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии