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Rudolf Bosselt (* 29. Juni 1871 in Perleberg; † 2. Januar 1938 in Berlin; vollständiger Name: Paul Gustav Rudolf Bosselt) war ein deutscher Bildhauer, Medailleur und Reformpädagoge.


Leben


Notgeld der Provinz Westfalen, 1 Billion Mark, Entwurf Rudolf Bosselt (Durchmesser 60 mm)
Notgeld der Provinz Westfalen, 1 Billion Mark, Entwurf Rudolf Bosselt (Durchmesser 60 mm)

Nach einer Lehre als Ziseleur in einer Bronzegießerei in Berlin war er bei der Königlichen Porzellan-Manufaktur in Charlottenburg tätig. Von 1891 bis 1897 war er Schüler von Joseph Kowarzik am Städel-Institut in Frankfurt am Main. Danach ging er nach Paris an die Académie Julian. Ab 1899 arbeitete er als Gründungsmitglied in der Darmstädter Künstlerkolonie. Auf Empfehlung von Peter Behrens unterrichtete er ab 1904 an der Kunstgewerbeschule Düsseldorf, übernahm die dortige Direktion im Oktober 1907.[1] Im selben Jahr war Bosselt Mitbegründer des Deutschen Werkbunds. Zur Weltausstellung in Brüssel 1910 gestaltete er eine vielbeachtete Ausstellung seiner Medaillen und Plaketten. 1911 übernahm er als Direktor die Leitung der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule Magdeburg, deren Lehrprogramm er im Sinne des Deutschen Werkbunds umgestaltete. Nach Kritik von Bruno Taut an diesem Lehrprogramm verließ Bosselt Magdeburg und übernahm von 1928 bis 1931 die Leitung der Kunstgewerbeschule in Braunschweig. Im September 1931 ging er nach Berlin zurück, um Nachfolger von Otto Marcus als Generalsekretär des Reichsverbands bildender Künstler Deutschlands zu werden. Nach Ablösung aus diesem Amt oblag ihm die Leitung der Zeitschrift Kunst und Wissenschaft. 1932 vertrat er bei den Olympischen Spielen Deutschland mit der „Verfassungsplakette 1931“ bei den Kunstwettbewerben.[2] Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten wollte er „der neuen Bewegung als Morgengabe die Bereitschaft der deutschen Künstler, sich in des Volkes Dienst zu stellen“, bringen.[3]

Bosselt zählt zu den führenden Vertretern des Jugendstils in Deutschland und gilt als Erneuerer der deutschen Medaillenkunst. Er schuf zahlreiche Kleinplastiken (Bildnis- und Ausstellungsmedaillen und Plaketten), Grab- und Brunnenfiguren, Tierplastiken und Porträtbüsten. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf.


Werke


Grabmal von Franz Clouth auf dem Melaten-Friedhof, Detail (1904)
Grabmal von Franz Clouth auf dem Melaten-Friedhof, Detail (1904)
Jugendstil-Relief, um 1910
Jugendstil-Relief, um 1910
Rudolf Bosselt: Frühling
Rudolf Bosselt: Frühling

Schriften



Literatur




Commons: Rudolf Bosselt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. „Der bisberige Direktor, Professor Beter Behrens, schied infolge Uebertritts in ein industrielles Unternehmen am 1. Oktober 1907 aus seinem Amte aus. Mit der Führung der Diektionsgeschäfte wurde Professor Rudolf Bosselt beauftragt.“ In Bericht über den Stand und die Verwaltung der Gemeinde-Angelegenheiten der Stadt für den Zeitraum vom 1. April 1907 bis 31. März 1908. S. 83 (uni-duesseldorf.de)
  2. Rudolf Bosselt in der Datenbank von Sports-Reference (englisch; archiviert vom Original)
  3. zitiert bei: Bosselt, Rudolf, in: Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Frankfurt am Main : S. Fischer, 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 70
  4. Franklin Kopitzsch, Daniel Tilgner (Hrsg.): Hamburg Lexikon. 4., aktualisierte und erweiterte Sonderausgabe. Ellert & Richter, Hamburg 2010, ISBN 978-3-8319-0373-3, S. 301.
  5. Günter Leitner: Friedhöfe in Köln. Mitten im Leben. Jürgen Fritsch Verlag, Neumarkt 2003, ISBN 3-936333-01-7, S. 84.
  6. Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur. Heft 4 (15. November 1907) / Die Deutsch-Nationale Kunstausstellung Düsseldorf 1907, S. 80
  7. Bericht über den Stand und die Verwaltung der Gemeinde-Angelegenheiten der Stadt für den Zeitraum vom 1. April 1906 bis 31. März 1907. S. 112
  8. Max Schmid (Hrsg.): Hundert Entwürfe aus dem Wettbewerb für das Bismarck-National-Denkmal auf der Elisenhöhe bei Bingerbrück-Bingen. Düsseldorfer Verlagsanstalt, Düsseldorf 1911. (n. pag.)
Personendaten
NAME Bosselt, Rudolf
ALTERNATIVNAMEN Bosselt, Paul Gustav Rudolf (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer, Medailleur und Reformpädagoge
GEBURTSDATUM 29. Juni 1871
GEBURTSORT Perleberg
STERBEDATUM 2. Januar 1938
STERBEORT Berlin

На других языках


- [de] Rudolf Bosselt

[en] Rudolf Bosselt

Rudolf Bosselt (29 June 1871 – 2 January 1938) was a German sculptor. His work was part of the sculpture event in the art competition at the 1932 Summer Olympics.[1]



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