Rudolf Leptien (* 22. September 1907 in Kiel; † 7. September 1977 in Iggensbach) war ein deutscher Bildhauer und Plastiker.
Steinskulptur „Sitzender Akt“ von Rudolf Leptien in Berlin-Kladow, ca. 1935Steinskulptur von Rudolf Leptien auf dem Golm (Usedom)
Leben
Nach einer Ausbildung von 1923 bis 1928 an der Technischen und kunstgewerblichen Fachschule in Kiel absolvierte Leptien Ende der 1920er Jahre ein Studium an der Kunstakademie Berlin und beendete dieses 1935 als Meisterschüler und Rompreis-Stipendiat der Villa Massimo in Rom. 1934 war er mit der Staatspreisprämie ausgezeichnet worden.[1] 1935 schuf er für die Außenanlagen der Luftkriegsakademie und der Lufttechnischen Akademie der Luftwaffe (heute genutzt vom Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe) in Berlin-Gatow einen sitzenden weiblichen Akt in Stein. 1937 heiratete er die russlanddeutsche Künstlerin Tonja Senta Petkiewicz (1912–1998) und wurde mit ihr in Kronshagen bei Kiel ansässig, kehrte aber 1939 nach Berlin zurück. 1939 wurde er mit den beiden Werken „Wildenten“ und „Jaguar“ (beides Holz) als beispielhaft in dem Bildband „Junge Bildhauer“ dargestellt. 1941 war er mit der Holzplastik „Leopard“[2] auf der Großen Deutschen Kunstausstellung in München vertreten. Für die Ausstellung Junge Kunst im Deutschen Reich im Jahr 1943 schuf er die Holzplastik „Junge spielende Katze“.
Seine bekanntesten Werke fertigte er jedoch erst nach dem Zweiten Weltkrieg.[3]
Von 1942 bis 1953 lebte und arbeitete Leptien in Bansin/Usedom.
Er war 1946 auf der Allgemeinen Deutschen Kunstausstellung in Dresden vertreten.
Die 1952 von ihm als Auftragswerk für die Kriegsgräberstätte auf dem Golm (Usedom) geschaffene Skulptur „Frau im Soldatenmantel“ (häufig auch „Die Frierende“ genannt)[4] passte seinerzeit nicht ins Konzept der verantwortlichen SED-Funktionäre. Von offizieller Seite wurde hierzu erklärt: „Die nichtvollendete Plastik sagt wenig aus.“[5] Erst auf Betreiben einer Bürgerinitiative konnte sie im Jahr 1984 dort aufgestellt werden.[6] Die Skulptur erinnert an die vielen Frauen, die nach dem Zweiten Weltkrieg auf ihre Männer warteten und hofften, dass sie den Krieg überlebt haben.[7]
1953 ging Leptien nach West-Berlin. Dort gestaltete er im öffentlichen Raum zahlreiche künstlerische Werke, neben Tierplastiken auch Mosaik- und Metallgussarbeiten.[8]
Werke
Liegendes Fohlen, Holz, um 1934. Kunsthalle zu Kiel
Zwei weibliche Akte aus einem Block, Holz, 1945. Stadtgalerie Kiel.
Ulrich Schulte-Wülwer, Rudolf Leptien, in: Ders: Kieler Künstler Bd. 3: In der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus 1918–1945, Heide 2019, S. 378–381. ISBN 978-3-8042-1493-4
Mortimer G. Davidson:Kunst in Deutschland 1933–1945. Eine wissenschaftliche Enzyklopädie der Kunst im Dritten Reich. Band1. Grabert Verlag, Tübingen 1988, ISBN 3-87847-089-4, S.20.
Schreiben des Rats des Bezirks Rostock vom 18. Juli 1954 an den Rat des Kreises Wolgast: Plastik für den Golm-Friedhof, Aushang einer Kopie im Informationspavillon auf dem Golm
Mortimer G. Davidson:Kunst in Deutschland 1933–1945. Eine wissenschaftliche Enzyklopädie der Kunst im Dritten Reich. Band1. Grabert Verlag, Tübingen 1988, ISBN 3-87847-089-4, S.20.
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