Stanley Kubrick ([ˈkuːbɹɪk]; * 26. Juli 1928 in New York City; † 7. März 1999 im Childwickbury Manor bei London) war ein US-amerikanischer Regisseur, Produzent, Drehbuchautor und Fotograf. Seine Filme werden vor allem für ihre tiefe intellektuelle Symbolik und ihre technische Perfektion gelobt. Kubrick versuchte, das Medium selbst zu erforschen, indem er jedes Genre analytisch zerlegte, um seine Bestandteile zu etwas Neuem zusammenzusetzen. Der Regisseur war aber auch berüchtigt dafür, jede Szene bis ins kleinste Detail zu perfektionieren und dabei die Schauspieler bis an ihre psychischen und physischen Grenzen zu führen. Seine Filme oszillieren zwischen Ordnung und Chaos und ergeben so eine filmische Conditio humana.
Stanley Kubrick 1975 am Set von Barry Lyndon
Ihre Hauptthemen sind die Unnahbarkeit der Realität und das Scheitern der Menschlichkeit, ausgedrückt durch einfaches Akzeptieren, Ignorieren oder das Ringen der Protagonisten mit ihren dunklen, inneren Kräften oder Trieben. Authentizität, Kälte, Ehrlichkeit, Realität, Traum, Triebe sind die wohl wichtigsten Schlagwörter im Zusammenhang mit Kubricks Werken. Filmschaffende und -kritiker zählen ihn zu den bedeutendsten Filmemachern aller Zeiten, obwohl er nie einen Oscar als bester Regisseur erhalten hat.
Leben und künstlerisches Wirken
Kubrick mit seinem Vater Jacques
Stanley Kubrick wurde am 26.Juli 1928 in New York geboren[1] und war das erste von zwei Kindern. Seine Eltern Jacob Leonard Kubrick (1902–1985), ein Chirurg, und Sadie Gertrude Kubrick (geb. Perveler; 1903–1985), stammten aus jüdischen Familien, alle Großeltern waren aus dem österreichisch-ungarischen Galizien eingewandert.[2] 1934 kam Kubricks jüngere Schwester Barbara Mary zur Welt[3].
Anfänge und Durchbruch
Kubricks Foto von Chicago, das in Look veröffentlicht wurde
Seine frühen Leidenschaften waren exzessive Lektüre, das Kino und das Schachspiel. Ab 1941 besuchte er die William Howard Taft High School in New York City, wo er Fotograf der Schülerzeitung war.[4] Nach dem Schulabschluss begann er seine Karriere als Fotograf. Nachdem er zunächst Amateurfotos an das New Yorker Magazin Look verkauft hatte,[5] bekam er mit 18 Jahren dort eine Festanstellung.[1] Eine Fotogeschichte über einen Boxer, die er verfasste, führte ihn tiefer in die behandelte Materie ein.[6]
Als Fotograf war er mit investigativer Berichterstattung vertraut; dementsprechend inszenierte er 1950 seinen ersten Dokumentarfilm Day of the Fight, eine, obwohl nur 16 Minuten lange, damals aufsehenerregende Studie über individuelle Leistungen im Boxring. Motiviert durch den Erfolg und die Anerkennung, die ihm durch das Erstwerk zugekommen waren, drehte er anschließend den Dokumentarfilm Flying Padre und den Gewerkschafts-Werbefilm The Seafarers.
Seine ersten, überwiegend mit geliehenem Geld finanzierten Spielfilme Fear and Desire (1953), ein allegorisches, zeitlich und geographisch unbestimmtes Kriegsdrama, und Der Tiger von New York (1955) zogen hingegen bereits die Aufmerksamkeit Hollywoods auf sich. Der Tiger von New York ist Kubricks letzter Film mit Happyend. Gegen Kubricks ursprüngliche Intention hatte die Produktionsfirma United Artists, die den Film für 100.000US-Dollar ankaufte, einen guten Ausgang der Handlung reklamiert.[7] Später ließen ihm die Studios fast uneingeschränkt freie Hand. Erst bei seinem letzten Film, Eyes Wide Shut, ist das Ende wieder offen und ambivalent.[8]
Filmkennern wurde er mit dem klassischen Film noir Die Rechnung ging nicht auf ein Begriff, bevor ihm mit Wege zum Ruhm mit Kirk Douglas in der Hauptrolle der endgültige Durchbruch gelang. Der während des Ersten Weltkriegs spielende Film thematisiert die Grausamkeit und die Sinnlosigkeit des Krieges nur am Rande. Er ist durchaus ein antimilitaristischer Film, vor allem aber eine bitterböse Parabel auf Herrschaftsstrukturen und ein Bekenntnis gegen die Todesstrafe.[9]
In diesen Filmen finden sich bereits fast alle wesentlichen Stilelemente Kubricks: die zwischen Distanz und Involviertsein wechselnde Kamera, die sich für Handlungsabläufe mehr zu interessieren scheint als für die Motive der Handelnden; die Reduktion der Charaktere auf Spielfiguren auf einem symbolischen Schachbrett;[10] die emotionale und moralische Gleichmütigkeit der Erzählung. Der passionierte Schachspieler Kubrick plante nach eigenen Angaben viele Filme und die handelnden Figuren analog zu den Konflikten und Bewegungen auf einem Schachbrett. Immer wieder sieht man in seinen Filmen Schachbrettmuster als Bodenbelag, so auch in dem französischen Schloss, in dem Wege zum Ruhm spielt, wo die Soldaten oft wie lebensgroße Schachfiguren wirken.[11]
Kirk Douglas, Hauptdarsteller und ausführender Produzent des Monumentalfilms Spartacus, engagierte Kubrick als Regisseur, nachdem der ursprüngliche Regisseur Anthony Mann nach wenigen Drehtagen gefeuert worden war. Der Film wurde zu einem Kassenerfolg, der Kubrick die finanziellen Mittel für seine folgenden Filme lieferte. Er selbst war jedoch aufgrund seines geringen Einflusses auf Drehbuch und Produktionsbedingungen sehr unzufrieden,[12] weswegen er Spartacus als ein „notwendiges Übel“ bezeichnete. Kubrick nahm sich vor, nie wieder einen Film zu drehen, bei dem er nicht von der Drehbucherstellung bis zum Schnitt volle Kontrolle über die Produktion haben würde. Er verließ das Hollywood-System und blieb für die Protagonisten dort bis zum Ende seines Lebens ein öffentlichkeitsscheuer Außenseiter.
Rückzug nach England und die ersten Kubrick-Filme
Stanley Kubricks Gästehaus in Abbots Mead, Borehamwood, in dem er seine wichtigsten Filme geschnitten hat
In den Jahren 1948 bis 1955 war Kubrick mit seiner Jugendliebe Toba Metz verheiratet[13], von 1955[14] bis 1957 mit der österreichischen Balletttänzerin Ruth Sobotka. Bei den Dreharbeiten zu Wege zum Ruhm lernte er Christiane Harlan kennen, die er 1957[15] heiratete. Zusammen mit ihr, den beiden gemeinsamen Töchtern Anya Renata (1959[16] –2009[17]) und Vivian (*1960[16]) sowie seiner Stieftochter Katharina (*1953)[18] zog er in den frühen 1960ern nach England.[19] Dort ließ er sich zunächst in der Nähe der Elstree-Studios bei London nieder; später kaufte er das Anwesen Childwickbury Manor im District St. Albans, wo er in den ehemaligen Stallungen Studio- und Schnitträume einrichtete. Für die Presse und in Hollywood galt er als jemand, der extrem zurückgezogen lebte; Bekannte erzählten allerdings, dass er den größten Teil seiner Zeit in der Umgebung von Familie, Freunden und Bekannten verbrachte.
Sein erster in England gedrehter Film war Lolita (1962). Kubrick arbeitete eng mit Vladimir Nabokov zusammen, dem Autor des gleichnamigen Romans. Das mehrere hundert Seiten umfassende Drehbuch, das Nabokov selbst schrieb, veränderte Kubrick entscheidend, so dass die als Skandalbuch rezipierte Handlung verfilmt werden konnte, ohne dass der Film weltweit auf dem Index landete. Bei den Arbeiten zu Lolita entdeckte der Regisseur den Schauspieler Peter Sellers. Sellers verkleidet sich, um Humbert zu täuschen, bereits in Lolita in seiner Rolle als Quilty als Schulpsychologe Dr. Zemph.
Kubrick fragte an, ob Sellers in seinem nächsten Film Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben gleich vier Rollen übernehmen könne. Dieser sagte zu, spielte anschließend jedoch „nur“ drei Figuren. Die vierte, den Kommandanten des Bombers, übernahm Slim Pickens. Sellers wollte sie nicht spielen und brach sich bei einem Versuch prompt ein Bein. Das große Risiko bei Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben, die Konfrontation zu Zeiten des Kalten Kriegs als Schwarze Komödie aufzuführen, zahlte sich aus. Der Film kann auch als intelligente Antwort auf die James-Bond-Filme gesehen werden.
Ebenso berühmt wurden seine beiden folgenden Filme 2001: Odyssee im Weltraum (1968) und Uhrwerk Orange (1971). Alle drei Filme provozierten durch eine ironische Theatralisierung bei ihrem Erscheinen heftige öffentliche Kontroversen und werden in der Filmwissenschaft immer noch diskutiert, sowohl in Bezug auf Themen und Handlung als auch der in ihnen enthaltenen Symbolik.
Dagegen wurde 1975 sein Film Barry Lyndon nach dem Roman von William Makepeace Thackeray (1844) ein kommerzieller Misserfolg. Die Schönheit barocker Malerei und Musik filmisch erlebbar zu machen und das Leben jener Zeit anhand einer fiktiven Biographie von Barry Lyndon authentisch wiederzugeben, durch natürliches Kerzenlicht in allen Innenaufnahmen, brachte keinen Erfolg an der Kinokasse. Allerdings beeinflusste der Film andere Regisseure, die sich später ebenfalls dem Thema widmeten,[20] von Peter Greenaway (Der Kontrakt des Zeichners)[21] über Lars von Trier (Dogville)[22] bis Peter Webber (Das Mädchen mit dem Perlenohrring)[23] und Yorgos Lanthimos (The Favourite)[24]
Das spätere Werk
Nach Barry Lyndon nahm Kubricks Produktionstempo ab. In den letzten 25 Jahren seines Lebens produzierte er noch drei weitere Filme. Allerdings waren sein Ruhm und das ihn umgebende „Mysterium“ derart groß, dass jede Veröffentlichung weltweit mit großen Erwartungen aufgenommen wurde. Wichtiger für Kubrick und wohl einmalig in der Geschichte Hollywoods war, dass er bei jedem Film von den großen Studios weitgehend freie Hand und ein beinahe unbeschränktes Zeitbudget bekam.
Mit Jack Nicholson drehte Kubrick den Film Shining (1980), eine Adaption des Buches von Stephen King. Insbesondere King-Fans waren unzufrieden mit dem Film, obgleich Kubrick buchstäblich Fluten von Blut entfesselte, da er sich die Handlung des Buches betreffend große Freiheiten herausnahm. Im Zentrum des Films steht der Entwurf eines luxuriösen Raumes der Moderne. In dem Film wird Geschichte zur ewigen Wiederkehr des Gleichen: der Gewalt, der keine Ordnung widerstehen kann. King selbst bezeichnete Kubricks Shining als schlechteste Verfilmung eines seiner Bücher. Obwohl nicht so enthusiastisch von der zeitgenössischen Kritik rezipiert wie frühere Werke, gilt Shining mittlerweile als Klassiker des Mystery-Thrillers.
Der im Vietnamkrieg spielende Film Full Metal Jacket (1987) war Kubricks einziger Film, der aus seiner Sicht zu spät kam. Trotz strengster Geheimhaltung wurde kurz vor Fertigstellung des Films das Thema in der Öffentlichkeit bekannt. Daraufhin stellte Oliver Stone seinen Film Platoon schneller als geplant fertig und brachte ihn wenige Wochen vor Full Metal Jacket in die Kinos. In Deutschland war die Kinopremiere von Full Metal Jacket ein halbes Jahr nach der von Platoon.
Nachdem Kubrick Full Metal Jacket fertiggestellt hatte, arbeitete er unter dem Arbeitstitel Aryan Papers an einer Verfilmung des Romans Lügen in Zeiten des Krieges von Louis Begley und der Science-Fiction-Geschichte A.I. Als Steven Spielberg 1993 Schindlers Liste veröffentlichte, verwarf Kubrick sein Projekt Aryan Papers, um nicht in eine ähnliche Situation zu kommen, wie sie sich bei Full Metal Jacket ergeben hatte. Dabei war das Projekt schon weit gediehen, man stand kurz vor Drehbeginn. Er ging davon aus, dass das Publikum auf absehbare Zeit vermutlich keinen weiteren Film zum Thema Holocaust würde sehen wollen.[25] Er arbeitete zunächst weiter an A.I. und begann parallel dazu mit den Arbeiten für eine Verfilmung der Traumnovelle von Arthur Schnitzler, die er schon seit Ende der 1960er Jahre geplant hatte. Da er schließlich befürchtete, dass die Geschichte eines Roboters, der ein echter Mensch werden möchte, in seinen Händen zu philosophisch werden könnte, übertrug er das Projekt Steven Spielberg und widmete von da an seine volle Aufmerksamkeit der Bearbeitung der Traumnovelle.[26] Nach zwei Jahren Drehzeit legte Kubrick am 5. März 1999 die fertig geschnittene Fassung der Verfilmung unter dem Titel Eyes Wide Shut (1999) vor. In dieser Zeit gab sich ein Hochstapler namens Alan Conway als Kubrick aus, während der echte Kubrick mit den Dreharbeiten beschäftigt war. Diese Geschichte wurde 2005 unter dem Titel Colour Me Kubrick mit John Malkovich verfilmt.
Am 7. März 1999 starb Stanley Kubrick in seinem Haus an den Folgen eines Herzinfarkts.[27]
Der Perfektionist Kubrick
Eines der Zeiss-Objektive, das im Film Barry Lyndon genutzt wurde. Ursprünglich für die NASA entwickelt von der Firma Carl Zeiss.
Kubrick war dafür berühmt und berüchtigt, jede Szene so oft wiederholen zu lassen, bis sie in seinen Augen perfekt war. Als berühmtes Beispiel gilt eine Szene aus seinem Film Shining, in der Shelley Duvall einen Stapel von über dreihundert Blatt Papier findet, auf denen immer wieder derselbe Satz steht: All work and no play makes Jack a dull boy. Kubrick weigerte sich, für die einzelnen Seiten Kopien zu verwenden, selbst bei Seiten, die man unmöglich genau sehen konnte. Mehrere Schreiber waren damit beschäftigt, jede Seite im Original zu tippen. Im Making-of zum Film Shining wird die Härte gegenüber der jungen Shelley Duvall sichtbar, die Kubrick gezielt einsetzt, damit sie sich besser in ihre Rolle hineinversetzen kann.
Sein Drang zum Perfektionismus wird Kubrick nicht nur als Stärke, sondern teilweise auch als Schwäche ausgelegt. So sagte seine Frau über ihn, dass er zwar hervorragende Arbeit ablieferte, jedoch oft sehr langsam arbeitete.[28] Neben einigen nicht realisierten Projekten kam Kubrick dadurch wirtschaftlich mit Full Metal Jacket in Bedrängnis; der Film konnte erst nach Platoon veröffentlicht werden.
1956 reichte Kubrick bei MGM ein gemeinsam mit Calder Willingham verfasstes Drehbuch für eine Verfilmung der Novelle Brennendes Geheimnis von Stefan Zweig ein. Das Projekt wurde jedoch nicht realisiert. 1988 verfilmte Kubricks langjähriger Assistent Andrew Birkin den Stoff mit Faye Dunaway und Klaus Maria Brandauer in den Hauptrollen.[29]
Stanley Kubrick bereitete mehrere Jahre lang eine Filmbiografie über Napoleon Bonaparte vor. Die Vorbereitungen waren so weit gediehen, dass Kubrick jederzeit mit der Produktion hätte beginnen können. Die Veröffentlichung von Waterloo und dessen schwaches finanzielles Ergebnis brachten ihn und das Filmstudio jedoch von dem Vorhaben ab. Etliche Materialien der Vorbereitung wurden später für Barry Lyndon verwendet.[28]
Kubrick begann sich intensiv mit der Thematik des Holocaust zu beschäftigen und wollte einen Film dazu realisieren. Nach der Veröffentlichung von Schindlers Liste hat er diese Pläne jedoch mit der Begründung verworfen, dass Spielberg bereits alles Wesentliche mit seinem Film erzählt habe.[28]
Nach ausgiebiger Recherche zu der Kurzgeschichte Supertoys Last All Summer Long von Brian Aldiss entschied sich Kubrick gegen eine filmische Realisierung. Stattdessen lud er den Kollegen Steven Spielberg zu sich ein. Er bat ihn, diesen Film umzusetzen, und übergab ihm seine erarbeiteten Unterlagen. Kubrick begründete diese Entscheidung damit, dass Spielberg wesentlich besser zu dieser Thematik passen würde. 2001 brachte Spielberg schließlich den Film A.I. – Künstliche Intelligenz in die Kinos.[28]
Kubricks großer Einfluss zeigt sich unter anderem daran, dass er der einzige Regisseur ist, der insgesamt fünf Mal in der Liste der 100 Filme mit den besten Kritikerbewertungen auf „They Shoot Pictures“ vertreten ist (Platzierungen 2020 siehe Tabelle).[31]
Dr. Seltsam, oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben
53
Barry Lyndon
80
Uhrwerk Orange
91
Shining
Oscarverleihung
1965: Nominierungen in den Kategorien Bester Film, Beste Regie und Bestes Drehbuch nach Vorlage für Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben
1969: Auszeichnung in der Kategorie Beste visuelle Effekte für 2001: Odyssee im Weltraum
1969: Nominierungen in den Kategorien Beste Regie und Bestes Originaldrehbuch für 2001: Odyssee im Weltraum
1972: Nominierungen in den Kategorien Bester Film, Beste Regie und Bestes Drehbuch nach Vorlage für Uhrwerk Orange
1976: Nominierungen in den Kategorien Bester Film, Beste Regie und Bestes Drehbuch nach Vorlage für Barry Lyndon
1988: Nominierung in der Kategorie Bestes Drehbuch nach Vorlage für Full Metal Jacket
Golden Globe Award
1961: Nominierung in der Kategorie Bester Regisseur für Spartacus
1963: Nominierung in der Kategorie Bester Regisseur für Lolita
1972: Nominierung in der Kategorie Bester Regisseur für Uhrwerk Orange
1976: Nominierung in der Kategorie Bester Regisseur für Barry Lyndon
BAFTA Film Award
1961: Nominierung in der Kategorie Bester Film für Spartacus
1965: Nominierung in der Kategorie Bestes britisches Drehbuch für Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben
1969: Nominierung in der Kategorie Bester Film und United-Nations-Award für 2001: Odyssee im Weltraum
1973: Nominierung in der Kategorie Beste Regie für Uhrwerk Orange
1973: Nominierung in der Kategorie Bestes Drehbuch für Uhrwerk Orange
1976: Auszeichnung in der Kategorie Beste Regie für Barry Lyndon
2000: Auszeichnung in der Kategorie Academy Fellowship (Ehrenpreis), posthum
Internationale Filmfestspiele von Venedig
1962: Nominierung in der Kategorie Goldener Löwe für Lolita
1972: Auszeichnung in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film für Uhrwerk Orange
1997: Auszeichnung in der Kategorie Goldener Löwe für sein Lebenswerk
1999: Auszeichnung in der Kategorie Filmcritica „Bastone Bianco“ Award für Eyes Wide Shut
David di Donatello
1969: Auszeichnung in der Kategorie Bester ausländischer Film für 2001: Odyssee im Weltraum
1977: Auszeichnung in der Kategorie Europäischer David für Barry Lyndon
1988: Auszeichnung in der Kategorie Bester ausländischer Produzent für Full Metal Jacket
1988: Auszeichnung in der Kategorie Luchino Visconti Award für Full Metal Jacket
1988: Nominierung in der Kategorie Bester ausländischer Film für Full Metal Jacket
1988: Nominierung in der Kategorie Bester ausländischer Regisseur für Full Metal Jacket
Weitere Auszeichnungen und Nominierungen (Auswahl)
1959: Auszeichnung als bester Regisseur auf dem Internationalen Filmfestival von Locarno für Der Tiger von New York
1981: Nominierung für die Goldene Himbeere in der Kategorie Schlechteste Regie für Shining
1985: Auszeichnung mit dem Nocciala d’Oro auf dem Giffoni Film Festival
1999: Auszeichnung mit dem D. W. Griffith Award für sein Lebenswerk
1999: Auszeichnung mit dem Lifetime Achievement Award der Directors Guild of Great Britain
2004: Auszeichnung mit dem Festival Honors auf dem eDIT Filmmaker’s Festival
2004: Auszeichnung mit der Goldene Leinwand für besondere Verdienste in der Filmwirtschaft für sein Gesamtwerk
2008: Auszeichnung mit dem Honorary Grand Prize für sein Lebenswerk auf dem Sitges Catalonian Film Festival
2014: Aufnahme in die Science Fiction Hall of Fame[33]
Für die Veröffentlichung seiner Filme auf Datenträgern für die private Vorführung (VHS, DVD) hatte Stanley Kubrick vertraglich festgelegt, dass sie ausschließlich im Seitenverhältnis 4:3 erfolgen dürfen. Nur 2001: Odyssee im Weltraum, der auf 65-Millimeter-Film gedreht worden war, wurde auf DVD im ursprünglichen Filmformat 2,20:1 veröffentlicht. Kubricks fünf letzte Filme A Clockwork Orange, Barry Lyndon, The Shining, Full Metal Jacket und Eyes Wide Shut sind alle im englischen Vollbildformat von 1,37:1 gedreht (das entspricht ungefähr dem klassischen 4:3-TV-Bildschirm); für die Projektion in Kinos wurde das Bild jedoch schon beim Dreh so komponiert, dass auch eine Breitwand-Darstellung von 1,85:1 möglich ist. Mittlerweile sind diese Filme als HD-Transfer auf BluRay-Disc erhältlich; dabei wurde das Kinoformat 1,85:1 verwendet, mit Ausnahme von A Clockwork Orange und Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben, die im Format 1,66:1 vorliegen.
Kubricks Leben und Werk ist 2001 mit der Filmdokumentation Stanley Kubrick – Ein Leben für den Film gewürdigt worden, für die sich zahlreiche Schauspieler, Regisseure und andere Weggefährten von Jan Harlan interviewen ließen. Tom Cruise, Hauptdarsteller in Kubricks letztem Film Eyes Wide Shut, ist dabei der durchgehende Off-Kommentator.
Stanley Kubrick’s Boxes (2008) ist eine Dokumentation von Jon Ronson über die Hinterlassenschaft des Ausnahmekünstlers: tausende Kisten, die Kubrick teilweise sogar extra produzieren ließ, mit Fotos, Briefen, Notizen, Zeitungsausschnitten usw., alles akribisch sortiert und archiviert, zeigen die Detailverliebtheit des Workaholic Stanley Kubrick.[34]
Zu Kubricks Gesamtwerk hat das Deutsche Filmmuseum in Frankfurt am Main eine Ausstellung entwickelt, in der zahlreiche Objekte aus Kubricks umfangreichem Nachlass (unter anderem Fotos, Briefe, Originalrequisiten, Kostüme und Drehbücher) präsentiert werden. Zustande gekommen ist diese Ausstellung in Kooperation mit Kubricks Witwe Christiane Kubrick und seinem langjährigen engen Mitarbeiter und Schwager Jan Harlan. Sie wurde im Frühjahr 2004 erstmals in Frankfurt gezeigt und befindet sich seither auf internationaler Tournee. Weitere Präsentationen finden seitdem mehrmals im Jahr um den Globus verteilt statt.[35]
In dem Film Kubrick, Nixon und der Mann im Mond (2002) wird die Behauptung aufgestellt, dass Kubrick an einer Vortäuschung der ersten Mondlandung beteiligt war. Die Mitwirkenden Buzz Aldrin, Henry Kissinger, Donald Rumsfeld, Alexander Haig und Lawrence Eagleburger geben dem Film den Anschein von Seriosität. Erst im Abspann der Mockumentary wird aufgelöst, dass es sich bei dem Film um keine echte Dokumentation handelt. Vielmehr wurden frei erfundene Behauptungen gezielt mit wahren Tatsachen vermischt, um den Zuschauer zu manipulieren und ihn im Unklaren darüber zu lassen, welche Aspekte zutreffend sind.
Literatur
Gerrit Bodde: Die Musik in den Filmen von Stanley Kubrick. Der Andere Verlag, Osnabrück 2002, ISBN 3-936231-35-4.
Ingried Brugger, Lisa Ortner-Kreil (Hrsg.): Eyes Wide Open: Stanley Kubrick als Fotograf. Verlag für moderne Kunst, Bad Vöslau 2014, ISBN 978-3-86984-069-7.
Alison Castle: Das Stanley-Kubrick-Archiv, Taschen Verlag, Köln 2005, ISBN 3-8228-4240-0.
Rainer Crone: Stanley Kubrick: Drama und Schatten. Phaidon Verlag, Berlin 2006, ISBN 0-7148-9463-X.
Deutsches Filmmuseum (Hrsg.): Stanley Kubrick. Kinematograph Nr. 19, 2004. ISBN 3-88799-068-4 (deutsche Ausgabe) und ISBN 3-88799-069-2 (englische Ausgabe).
Paul Duncan: Stanley Kubrick. Visueller Poet 1928–1999. Taschen, Köln 2008, ISBN 978-3-8228-3112-0.
Fischer, Ralf Michael: Raum und Zeit im filmischen Œuvre von Stanley Kubrick. Neue Frankfurter Forschungen zur Kunst, Band 7. Gebr. Mann Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-7861-2598-3.
Andreas Jacke: Stanley Kubrick: Eine Deutung der Konzepte seiner Filme. Psychosozial-Verlag, Gießen 2009, ISBN 978-3-89806-856-7.
Peter W. Jansen, Wolfram Schütte (Hrsg.): Stanley Kubrick. Mit Beiträgen von Christoph Hummel, Peter W. Jansen, Hansjörg Pauli und Hans Helmut Prinzler sowie 137 Abbildungen. Hanser (Reihe Film, 18), München 1984, ISBN 3-446-12639-2.
Susanne Kaul, Jean-Pierre Palmier: Stanley Kubrick. Einführung in seine Filme und Filmästhetik. Fink, München 2010, ISBN 978-3-7705-4752-4.
Andreas Kilb, Rainer Rother u.a.: Stanley Kubrick. Bertz, Berlin 1999, ISBN 3-929470-78-0.
Kay Kirchmann: Stanley Kubrick: Das Schweigen der Bilder. Hitzeroth, Marburg 1993, ISBN 3-89398-126-8.
Bill Krohn: Masters of cinema. Stanley Kubrick. Phaidon Press (cahiers du cinema), Paris 2010, ISBN 978-2-86642-572-2.
Charles Martig: Krieg und Gewalt, Angst und Begehren: Das Kino-Universum von Stanley Kubrick. In: Thomas Bohrmann, Werner Veith, Stephan Zöller (Hrsg.): Handbuch Theologie und Populärer Film. Band 2. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2009, ISBN 978-3-506-76733-2, S. 99–110.
David Mikics: Stanley Kubrick: American Filmmaker. Yale University Press, New Haven 2020, ISBN 978-0-300-22440-5.
James Naremore: On Kubrick. BFI, London 2007, ISBN 978-1-84457-142-0.
Frederic Raphael: Eyes Wide Open – Eine Nahaufnahme von Stanley Kubrick. Ullstein, Berlin 1999, ISBN 3-548-35951-5.
Gary D. Rhodes (Hrsg.): Stanley Kubrick: essays on his films and legacy. McFarland, 2007, ISBN 978-0-7864-3297-4.
Georg Seeßlen, Fernand Jung: Stanley Kubrick und seine Filme. 3., verbesserte und ergänzte Auflage. Schüren, Marburg 2008, ISBN 978-3-89472-312-5.
Stephan Sperl: Die Semantisierung der Musik im filmischen Werk Stanley Kubricks. Würzburg, Königshausen & Neumann 2006, ISBN 3-8260-3408-2.
Rolf Thissen: Stanley Kubrick: Der Regisseur als Architekt. Heyne, München 1999, ISBN 3-453-16495-4.
Alexander Walker, Sybil Taylor, Ulrich Ruchti: Stanley Kubrick: Leben und Werk. Henschel Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-89487-330-2.
Kindlers Literatur Lexikon. Hrsg. von Heinz Ludwig Arnold. 3., völlig neu bearbeitete Auflage, 18 Bände. Metzler, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-476-04000-8.
Filmklassiker. Hrsg. von Thomas Koebner unter Mitarbeit von Kerstin-Luise Neumann, 4 Bände. Reclam, Stuttgart 1995. {Sek 4 Fil}
H. Kreitling: Stanley Kubrick, Fotograf: Der Meisterregisseur war bereits vor seiner Karriere beim Film ein erfolgreicher Fotoreporter. Aus seinen Bildern spricht der kühle Blick des Dokumentators. In: Die Welt Kompakt vom Dienstag, 12. Juni 2018, S. 8–9
Stanley Kubrick Foto-Archiv Sammlung von über 15.000 Fotografien aus Kubricks Zeit als Fotoreporter für Look (1945–1950) im Archiv des Museum of the City of New York
Matthis Kepser: Wege zum Ruhm, Analyse und didaktisch-methodische Überlegungen zur Arbeit mit dem Film auf den Sekundarstufen. Ein Filmheft. Universität Bremen 2007 im Auftrag des Senators für Bildung und Wissenschaft Bremen PDF
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